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Mexikos Präsident will sein Luxusflugzeug für Partys vermieten

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Von: Vincent Büssow

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Der Präsident von Mexiko versucht seit Jahren sein Luxusflugzeug loszuwerden. Im dritten Anlauf will er die Maschine zum Party-Flieger machen.

Mexiko-Stadt – Der Präsident von Mexiko will sein Amtsflugzeug zukünftig für Feiern und Betriebsausflüge zur Verfügung stellen. Dies teilte der Regierungschef Andrés Manuel López Obrador, auch AMLO genannt, am Montag (29.03.2022) in seiner täglichen Pressekonferenz mit. Die ungewöhnliche Idee hat einen politischen Hintergrund, wobei dies nicht der erste Versuch des Präsidenten von Mexiko ist, sein Flugzeug loszuwerden.

Die luxuriöse Boeing 787 bietet Platz für 80 Passagierinnen und Passagiere und verfügt über ein eigenes Bad sowie Schlafzimmer für den Präsidenten. Der ehemalige Regierungschef von Mexiko, Felipe Calderón, hatte die Maschine für 218 Milliarden Dollar gekauft, wobei es erst von dessen Nachfolger, Enrique Peña Nieto, genutzt wurde. Als danach López Obrador in das Amt gewählt wurde, wollte dieser das Flugzeug von Beginn an abgeben.

Innenraum des Präsidenten-Flugzeuges von Mexiko.
Das Luxusflugzeug des Präsidenten von Mexiko soll in Zukunft für Feiern und Betriebsausflüge genutzt werden können. © Antonio Nava/imago

Mexiko: Präsident bezeichnet Luxusflugzeug als „Beleidigung“

Für den linksgerichteten Populisten AMLO ist das Flugzeug eine „Beleidigung“ für alle Mexikanerinnen und Mexikaner. Damit bezieht sich der Präsident auf die Armut, die in dem Land herrscht, wobei die Maschine ein Symbol für die soziale Ungleichheit darstellt. „Ich würde mich schämen, in so ein Flugzeug zu steigen – in einem Land, in dem es so viel Armut gibt“, sagte er vor seinem Amtsantritt. López Obrador fährt eine strenge Sparpolitik und überträgt diese auch auf sich selbst. So nutzt der Präsident Linienflüge und reist generell fast nie ins Ausland.

Bereits als López Obrador vor über drei Jahren ins Amt gewählt wurde, kündigte er an, die Boeing abzugeben. Zunächst wurde versucht, eine Käuferin oder einen Käufer zu finden, was jedoch nicht gelang. Die darauffolgende Idee einer Staatslotterie, bei der das Flugzeug zu gewinnen sei, wurde wiederum verspottet. Nun kündigte der Präsident an, den Flieger vermieten zu wollen. Mit der Maschine könnten etwa Gäste zu einer Hochzeit oder zu einem 15. Geburtstag eines Mädchens – der in Lateinamerika oft groß gefeiert wird – in einen Touristenort wie Cancún geflogen werden, betonte López Obrador. Die Einnahmen sollen die beträchtlichen Instandhaltungskosten des Flugzeugs decken. (vbu/dpa/afp)

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