Gigantischer Sandsturm auf den Kanaren - Urlauber sitzen auf den Inseln fest

Staub, Staub nichts als Staub: Ein extremer Sandsturm aus der Sahara hat die Kanarischen Inseln getroffen. Der Flugverkehr musste zwischenzeitlich eingestellt werden.
- Ein Sandsturm wütete auf den Kanarischen Inseln.
- Dichte Schwaden von Staub umhüllten Teneriffa und Gran Canaria.
- Eine besondere Wetterlage war für das Spektakel verantwortlich.
Update vom 24. Februar, 11.36 Uhr: Auf den Kanarischen Insel steht ein weiterer Tag mit dem Wetterphänomen „Calima“ bevor warnt die spanische Wetterbehörde Aemet. Feiner weißer Saharastaub schwebt in der Luft und schränkt die Sichtweiten auf Gran Canaria, Lanzarote und Fuerteventura auf unter 1.500 Meter weiter ein. Wegen heftiger Winde herrscht weiter Alarmstufe Gelb.
„So etwas haben wir seit 40 Jahren nicht mehr erlebt“, sagte Kanaren-Präsident Ángel Víctor Torres im spanischen Fernsehen, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Am Montag fiel für alle Schüler der Unterricht aus. Auf Gran Canaria wurden die geplanten Karnevalsfeiern abgesagt.
Die Flughäfen der Inseln hätten zwar mittlerweile den Betrieb wieder aufgenommen, jedoch gebe es weiterhin Beeinträchtigungen, teilte der Airport-Betreiber Aena auf Twitter mit. Passagiere wurden gebeten, sich an ihre Fluglinien zu wenden, um nähere Informationen zu erhalten.
Auf Satellitenaufnahmen ist zu sehen, wie heftige Winde den feinen Sand von der Westküste Afrikas über die Inseln im Atlantik treibt. Am Wochenende wurden dort Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 150 Kilometern pro Stunde gemessen.
Gigantischer Sandsturm auf den Kanaren - Urlauber sitzen fest
Erstmeldung vom 24. Februar 2019
Madrid - Auf den Kanaren hing feiner Wüstensand in der Luft. Ursache für die Sandstürme ist die berüchtigte Calima. Eine Wetterlage mit Ostwind die Wüstensand aus der Sahara zu den Kanaren weht.
Der Sandsturm aus der Sahara hat am Wochenende den Flugverkehr auf den Kanarischen Inseln lahmgelegt. Nach ersten Flugausfällen am Samstag auf Gran Canaria und Teneriffa wurden am Sonntag alle acht Flughäfen der spanischen Inselgruppe wegen schlechter Sichtverhältnisse geschlossen. In der Luft hing feiner Wüstensand aus der Sahara, der von starkem Wind auf die Kanaren vor der Küste Marokkos geblasen wurde.
Sandsturm legt Flughafen Gran Canaria lahm
Bereits am Samstag hatten auf dem Flughafen von Gran Canaria vorübergehend keine Flüge mehr landen oder starten können. Auch auf den beiden Flughäfen von Teneriffa konnten keine Flugzeuge mehr starten. Insgesamt seien rund 280 Flüge gestrichen oder umgeleitet worden, sagte eine Sprecherin des spanischen Flughafenbetreibers Aena.
Am Sonntagmorgen wurde der Flugverkehr dann zunächst wieder aufgenommen. Weil sich die Wetterbedingungen dann aber wieder massiv verschlechterten, wurden alle acht Flughäfen auf den Kanaren geschlossen. „Die Sicht ist sehr schlecht“, sagte die Aena-Sprecherin. „Die Flugzeuge, die auf den Inseln landen sollten, wurden auf das spanische Festland umgeleitet.“ Wie viele Flüge insgesamt betroffen waren, konnte sie zunächst nicht sagen.
Sandsturm auf den Kanaren - Urlauber sitzen fest
Einige Flüge wurden nach Angaben des Flughafenbetreibers auch auf die Kapverdischen Inseln, nach Marokko, Mauretanien und Portugal umgeleitet. Spaniens Verkehrsminister José Luis Abalos bedankte sich für die „Solidarität“ dieser Länder. Örtliche Experten könnten sich nicht „an so schlechtes Wetter für den Luftverkehr auf den Kanaren“ erinnern, schrieb er im Onlinedienst Twitter.
Der spanische Wetterdienst registrierte in der Nacht zum Sonntag Sturmböen von bis zu 160 Kilometern pro Stunde auf den Kanarischen Inseln, die vor der marokkanischen Küste im Atlantik liegen. Die norwegische Reederei Fred. Olsen & Co. stellte am Sonntag ihren Fährbetrieb zwischen den Inseln Fuerteventura und Lanzarote sowie zwischen San Sebastián und Valle Gran Rey auf der Insel La Gomera vorerst ein.
Der Sturm beeinträchtige auch Löscharbeiten auf Gran Canaria. In der Nähe des Dorfs Tasarte im Südwesten der Insel war am Samstag ein Feuer ausgebrochen. Wegen des starken Winds konnten am Sonntag keine Löschflugzeuge starten. Der Brand hat nach Angaben der Regionalregierung der Kanaren schon rund 300 Hektar Land zerstört, rund 500 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden.
Ein heftiges Unwetter in Italien brachte Wassermassen und einen gigantischen Sandsturm.
AFP/ml