Granatäpfel aus Spanien: Sorte Granada Mollar, Champion der Costa Blanca

75 Prozent der spanischen Granadas werden in Elche angebaut. Was die Sorte Mollar angeht, rangiert die Region in der Weltspitze. Ein Prost darauf - natürlich mit Granatapfelsaft!
Elche – Dass der Herbst an der Costa Blanca in vollem Gange ist, zeigen farbenfrohe und schmackhafte Signale aus der Stadt Elche. An den Palmen glänzt das Orange-Braun der Datteln, und auf den Granatapfel-Bäumen ist ein praller roter Champion reif für die Ernte. Die Granada Mollar ist eine Premium-Frucht der Palmenstadt und auch Spaniens, wird daher unter einem geschützten Herkunftssiegel (DOP) vertrieben. Woran erkennt man den Granatapfel Mollar aus Elche? Äußerlich an der stattlichen Größe der Frucht sowie den eher blassen Farben auf der Haut. Dagegen ist im Inneren der Geschmack der ebenfalls eher blassroten Körner ein besonders süßer Genuss. Für das richtige Öffnen des Granatapfels geben Experten aus Elche Tipps. Und zum Start der Ernte wird mit leckerem Granatapfelsaft angestoßen. So auch 2022 - mit einem Stargast aus der ersten Fußballliga.
Granatäpfel aus Spanien: Sorte Granada Mollar, Champion 2022 in Krise
In die Champions League schaffte es der Elche CF vielleicht nicht, hielt sich aber mit überaus respektablen Leistungen in den vergangenen zwei Saisons in der ersten spanischen Fußballklasse. Und das nicht zuletzt dank eines großen Rückhalts: Den für jede Menge Spektakel auf der Torlinie bekannten Keeper Edgar Badia. So verdiente sich der 30-Jährige es, auch mal ohne Torwarthandschuhe im Mittelpunkt zu stehen. Statt auf einem Fußballplatz, griff er auf einem ländlichen Acker zu einer prallen roten Kugel: als Promigast beim feierlichen Anschnitt des Elcher Paradiesapfels Granada Mollar.
Ein Erfolgsgarant ist die lokale Obstsorte, die das bäuerliche Umland Camp d‘Elx in der Granatapfelliga wie ein Real Madrid dastehen lässt. 75 Prozent der spanischen Granadas werden im Raum Elche angebaut, der sogar auf europäischer Ebene der Hauptproduzent ist und – was die Sorte Mollar angeht – in der Weltspitze rangiert. Am Status eines Champions wird für den Premium-Granatapfel auch die diesjährige Schwächephase nichts ändern, die es aber durchaus in sich hat.
Satte 30 Prozent weniger würden die Mollar-Granatapfelbauern während der Ernte im Herbst 2022 ernten, verkündete beim Anschnittsakt der Vorsitzende des Ausschusses für das Herkunftssiegel Denominación de Origen Protegida (DOP), Francisco Oliva. Hinter dem Einbruch stehe jedoch keine sportliche Krise – wie dieses Fußballjahr leider beim Elche CF –, sondern das Wetter: Im Frühling regnete es den Granatapfelbäumen viel zu viel. Im Sommer war es ihnen dagegen viel zu heiß.
Ernte mit 40.000 Tonnen: Granadas zum Frühstück und im Salat
Immerhin, das versicherte Granatapfel-Experte Francisco Oliva, sei weniger Quantität - 40.000 Tonnen sind vorgesehen - nicht mit weniger Qualität zu verwechseln. Im Gegenteil: Seine Königsklasse habe der Granatapfel Mollar auch im Krisenjahr 2022 gehalten. Und was die Riege aus Landwirten und Politikern – plus Torwart Badia – da vor einem historischen Landhaus in Elche präsentierte, sah in der Tat erfolgsversprechend aus. Prächtige Kugeln mit ihren unverkennbaren Krönchen und pastellschimmerndem Rot und Gelb lagen im Korb. Tiefrot war der aus ihren Körnchen gepresste Zaubertrank, mit dem die Feiernden zum Wohl tranken.
Es war wie ein Ritterschlag für den Elche-Keeper, der aus Barcelona stammt, sich jedoch „sehr identifiziere“ mit den Werten des Camp d‘Elx, wie er bei dem Anstoß der Ernte betonte. Längst stehe der Granatapfel Mollar auf seiner Speiseliste. In allen möglichen Salaten gebe Badia Granada-Körner hinzu oder verzehre sie zum Frühstück gemischt mit anderen Früchten des Elcher Landes. Vor allem das Antioxidantien-Potential der Frucht schätze der Katalane, der als erster Fußballer in die Fußstapfen anderer prominenter Granatapfel-Anschneider trat.
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Köche bis Stierkämpfer: Zaubertrank gegen rote Laterne
Meist handelte es sich bei den Stargästen zur Granatapfel-Ernte um Koch- und Gourmet-Künstler wie Ricard Camarena, Susi Díaz, Paco Torreblanca, aber auch Journalist José Ribagorda und Stierkämpfer José María Manzanares eröffneten schon Saisons der Granada Mollar de Elche. Für Edgar Badia und seine Club-Kollegen gilt es nun, die rote Laterne des Tabellenletzten möglichst bald loszuwerden. Die Einstellung für diese schwere Aufgabe scheint zumindest beim Torwart zu stimmen. Und sicher hat er vom Lande auch einige Flaschen mitgenommen, mit frischem granatfarbenen Zaubertrank.