Erdmandeln (chufas) werden seit Jahrhunderten in großen Teilen Afrikas genutzt -schon die alten Ägypter kannten diese Frucht als Heil- und Aufbaumittel. In einigen ägyptischen Gräbern fand man sogar Erdmandeln als Grabbeigabe. Nach Spanien kam die Cyperus esculentus, wie der botanische Name der Erdmandel lautet, mit den Mauren und wurde letztendlich in der Gegend um Valencia kultiviert. Vor allem in Alboraya wird sie auch heute noch traditionell in sandigen Gebieten in Meeresnähe angebaut.
Europäische Studien belegen der Knolle viele gesundheitsfördernde Eigenschaften. Ihr Verzehr reduziert das „schlechte“ LDL-Cholesterin und beugt damit Herz-Kreislauferkrankungen vor. Erdmandeln sind außerdem reich an Vitamin E, das die Entstehung freier Radikale vermindert. Zusammen mit dem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren kann dies helfen, Krebs und Herzbeschwerden vorzubeugen.
Durch einen hohen Anteil an Ballaststoffen reguliert der Konsum der Erdmandel zudem die Darmfunktion. So ist zum Beispiel der Verzehr von Erdmandelmehl eine Gesundheitskur für Magen und Darm. Es stimuliert die Regulation von Innen heraus und sorgt für eine gesunde Darmflora. Wissenschaftliche Studien belegen, dass Erdmandeln einen viel höheren Ballaststoffanteil haben als andere dafür bekannte Lebensmittel wie etwa Pflaumen, Haferflocken, Kohl und Karotten. Ballaststoffe helfen dem Körper, indem Sie die Verdauung anregen und den Appetit zügeln.
Valencias Erdmandelmilch bietet eine schier unerschöpfliche Quelle wertvoller gesunder Nährstoffe. Die Horchata enthält zudem Mineralstoffe wie Eisen, Phosphor, Kalzium, Kalium und Magnesium und darüber hinaus viele ungesättigte Fettsäuren, Proteine und Enzyme, die eine leichte Verdauung ermöglichen. In der veganen Ernährung ist die laktosefreie Erdmandelmilch ein optimaler Ersatz für Kuhmilch. Dies macht sie zu einer ausgezeichneten pflanzlichen Alternative zu tierischer Milch. Übrigens, wenn Sie wissen wollen, was es bedeutet, sich in Spanien vegan zu ernähren, dann lesen Sie unseren Selbstversuch.
Nicht nur Valencias naturbelassene Erdmandelmilch ist gesund - denn die Erdmandel an sich ist ein geniales Nahrungsmittel, weiß die Biologin und Ernährungsexpertin Lyz Avendaño zu berichten. „Vielen Leuten ist sie allerdings gar kein Begriff“, meint die gebürtige Venezolanerin. „Zwar weiß hierzulande so gut wie jeder, was eine Horchata ist, aber dass man Erdmandeln auch wie Trockenfrüchte essen kann oder sich das Mehl der Erdmandel hervorragend für Backwaren verwenden lässt, ist vielen nicht bekannt.“
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Dabei habe die chufa ausgezeichnete Nährwerte zu bieten. „Sie verleiht dem menschlichen Organismus viel Energie und ist deshalb auch für Sportler geeignet“, weiß die Ernährungsberaterin. Und für Kinder, die sich im Wachstum befinden, sei die Horchata eine gesunde Getränke-Alternative zu den üblichen Softdrinks, die hauptsächlich aus Wasser und viel mehr Zucker als die Horchata bestünden. Zumal Horchata heute oft auch ohne Zucker – unter dem Namen bebida de chufa – oder in einer Light-Version angeboten wird. Allerdings, so die Einschränkung der Ernährungsberaterin, sollte man unbedingt darauf achten, dass man Horchata in naturbelassener Form zu sich nimmt – etwa in Horchaterías oder Eisdielen, die Mandelmilch ohne Zusatzstoffe anbieten. Industriell hergestellte Horchata verliere nämlich die hervorragenden Eigenschaften, die sie als naturbelassenes Produkt so wertvoll machten.
Die besten Horchaterías, also gastronomische Betriebe, die sich auf Horchata spezialisiert haben, gibt es in der Stadt Valencia und vor allem in der Ortschaft Alboraya, der Wiege der Erdmandelmilch, etwa zehn Autominuten von Valencia entfernt. In den dort teilweise alteingesessenen Horchaterías, wird das Getränk naturbelassen und traditionell mit Fartons (ein Gebäck aus Hefeteig) serviert. Laut valenciasecreta.com sind die besten Horchaterías wie folgt:
Übrigens, wer in der Nähe von Alicante ist, muss kein Nachsehen haben, auch in Alicante gibt es beste Horchatas als Sommer-Drink zu genissen.