Und es ist schon wirklich ärgerlich, wenn man ausgerechnet an den (für so manchen) schönsten Tagen des Jahres endlich einen angenehmen Platz mit Meerblick ergattert hat, die Küche dann aber versagt oder man sich anderweitig abgezockt fühlt. Denn so wacker und ehrenhaft viele Wirte agieren, Kellner und Köche in Spanien bis zum Umfallen kämpfen, natürlich gibt es in dieser Branche viele schwarze Schafe und die Touristenfallen in Spanien sind gar nicht so selten, vor allem da, wo viele ausländische Touristen sind.
Der spanische Gastronomieführer Guía Repsol, der sonst seine Soles, die Sonnen vergibt, hat daher gezielt für die sommerliche Gastronomie jährlich die „Soletes“, sozusagen Sonnenscheinchen erfunden, um ein bisschen Orientierung zu geben. Die so etikettierten Lokale erfüllen damit ein paar wesentliche Grundmerkmale: Frische Zutaten statt aufondolierter Fertiggerichte, einschließlich der Gazpacho, die nicht aus dem Tetrapack kommt. Und da der Gastroführer von Repsol ist, sollte man davon ausgehen, dass auch das Fritteusen-Öl regelmäßig gewechselt wird. Repsol achtet zudem auf ein faires Preis-Leistungsverhältnis, nachhaltiges Wirtschaften und korrekte Mitarbeiterbehandlung, was einiger Ironie nicht entbehrt, wenn man bedenkt, dass es sich bei Repsol um einen Mineralölkonzern handelt.
Wie auch immer, insgesamt 250 Terrassen-Lokale, Chiringuitos, also Strandbars und sogar Eisdielen empfhielt der Guía Repsol mit seinen Soletes 2022, geben Sie auf der Webseite einfach Ihren Urlaubsort ein. Die Bar, das Lokal soll das besondere Etwas haben, in Stil oder Umgebung und ein bisschen ambitioniert hinsichtlich der Speisenzubereitung sein.
In Málaga Stadt werden von Repsol unter anderem das Chiringuito „El Tintero II“ am Strand El Palo empfohlen, das im alten Fischerviertel ganz im Osten Málagas liegt und eine kleine Legende ist. Neben den Malagueño-Klassikern Sardinen am Spieß (espetos) und pescado frito, sollen hier auch die Paellas gut sein, obwohl wir weit weg von Valencia sind.
Unweit davon, an der Playa Pedregalejo, liegt das Lokal „Miguelito El Cariñoso“, das gelobt wird für faire Preise und die „Essenz der lokalen Sommerküche“. An gleicher Promenade findet sich das „El Caleño“, die seit 30 Jahren ganz auf Fisch und Meeresfrüchte setzen, ebenso wie das Chiringuito „Gutierrez Playa“ am Strand Huelin-San Andrés südlich des Hafens (Calle Pacífico 29).
Entlang der Costa del Sol empfiehlt Repsol etlich Beach Bars, genannt seien nur einige: In Torremolinos empfiehlt der Repsol-Führer „La Mar Bonita“, das nach „Frische und Tradition“ duftet und das angeblich die besten Espetos an der Costa del Sol haben soll. In Nerja wird das „Ayo“ an der Playa de Burriana angepriesen, in Rincón de la Victoria wiederum das „Alma Playa“, eine Gastrobar, die mit Meeresfrüchten und sämigen arroces punktet.
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In Vélez-Málaga schickt uns Repsol in die „La Plata Casa Matilde“ an der Carretera Málaga, Kilometer 263, ein alter Familienbetrieb mit Terrasse mit Meerblick, das auch unter Nicht-Touristen als eines der besten der Gegend gilt. In Torre del Mar, dem Strand von Vélez finden wir „El Saladero“, der ausdrücklich für seine Fischküche gelobt wird. Auch am "Avante Claro" in Rincón de la Victoria, Málaga an der Cala del Moral lächelt uns ein Sonnenscheinchen an. Kleiner Nachteil all dieser Empfehlungen: Ohne Reservierung sind Sie hier zumal in den Abendstunden chancenlos. Doch das gilt schließlich auch für die miesen Bars, überfüllt ist es derzeit überall in Spaniens Urlaubsregionen.
Genug von Sand in den Schuhen und Strandgedrängel? Auch dafür gibt es einen Tipp, von uns, nicht von Repsol. Die Flucht auf die Dächer. Roof Top Bars gibt es in Málaga einige, mit charmanten Aus- und Durchblicken auf Burg und Meer. Die Terrasse des Hotel Málaga Premium mitten in der Altstadt (siehe Foto), zum Beispiel, lädt bis Ende September zu einer besonders bunten Tapas-Karte mit Fusion-Küche ein, die unter anderem mit raffinierten Gin Tonics begleitet werden können. Jeden Mittwoch ab 19.30 Uhr sind die kreativen Geister dahinter auch live auf der Terrasse zu Gange, der Küchenchef Mario Rosado und die gefeierte Bartenderin Nagore Arregui.
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