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Flugzeugabsturz: Privat-Jet aus Spanien in Ostsee gestürzt - Vier Deutsche an Bord

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Von: Marco Schicker

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Cessna Citation II
Die Cessna Citation II ist ein typischer Privatflieger für den Business-Einsatz und erreicht bis zu 750 Kilometer pro Stunde. © Oyoyoy/WikiCommons

Kampfjets begleiteten das Privatflugzeug, eine Cessna 551, die in Jerez in Spanien gestartet war, von der Route abwich und nicht antwortete. Insassen waren der deutsche Eigentümer und seine Familie.

Jerez de la Frontera - Am Sonntag stürzte ein in Österreich registrierter Privat-Jet vom Typ Cessna 551 Citation II vor Lettland in die Ostsee. Das Flugzeug mit einer Kapazität von bis zu zehn Passagieren und zwei Besatzungsmitgliedern startete am 4. September kurz vor 15 Uhr auf dem Airport Jerez de la Frontera in Andalusien.

Laut Flight Radar 24, einer Web-Applikation zur Verfolgung von Flügen, wechselte die Maschine bei ihrem in Spanien gestarteten Flug zweimal den Kurs, einmal bei Paris und sodann am angegebenen Zielort Köln-Bonn, von wo das Flugzeug in direkter Linie gen Ostsee flog. Es stürzte in etwa nach Erreichen der maximalen Reichweite von rund 3.300 Kilometern ins Meer. Zuvor habe der Pilot beim Überflug über Frankreich von Problemen mit dem Druckausgleich in der Kabine berichtet, bis jedoch der Funkverkehr abbrach. Warum er aufgrund der Probleme nicht versucht hat, zu landen, ist unklar.

Eurofighter steigen auf: Privatflugzeug aus Spanien antwortete nicht

Flugroute der abgestürzten Cessna 551
Die Flugroute der Cessna 551 von Jerez bis ins Baltikum, aufgezeichnet von Flightradar 24 © Flightradar 24/Screenshot

Laut Angaben der verschiedenen Flugaufsichten hätten sowohl ein dänischer sowie ein deutscher Abfangjäger das Flugzeug begleitet, weil sich der Pilot nicht identifizierte und um herauszufinden, was vor sich ging. Gegen 19.37 Uhr registrierte Flight Radar einen rapiden Sinkflug von 8.000 Fuß pro Minute, bei etwa 640 Meter Höhe brach das Signal gänzlich ab. Die lettischen Behörden bestätigten einen Absturz nordwestlich der Stadt Ventspils zwischen der Küste Lettlands und der schwedischen Insel Gotland.

Suchhubschrauber und -schiffe der lettischen Marine und der Seenotrettung sind auf der Suche. Auch ein Passagierschiff der Stena Line, das in der Nähe war, hilft bei der Suche. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass es keine Überlebenden gibt. Eine wahrscheinliche Version des Hergangs ist, dass Pilot und Passagiere durch den Druckabfall das Bewusstsein verloren und die Maschine so herrenlos weiterflog bis der Tank leer war.

Die Passagiere waren vier Deutsche, der 72-jährige Eigentümer des Flugzeuges, der es auch flog und der beruflich in der privaten Fliegerei tätig war, seine 68-jährige Frau, deren 26-jährige Tochter und ein 27-jähriger Freund der Familie. Die Familie hatte, laut EFE, einen Zweitwohnsitz in Zahara de los Atunes in der Provinz Cádiz, unweit von Jerez im Süden von Spanien. Der Mann und seine Familie seien, so „El País“ laut Nachrichtenagentur EFE, häufiger zwischen Spanien und Deutschland hin und her geflogen.

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