Flüssigkeiten und Laptops bleiben im Handgepäck: Bald neue Regeln an Spaniens Flughäfen

Sicherheitskontrollen an Flughäfen sollen künftig schneller gehen. So ist es in Spanien bald nicht mehr nötig, Flüssigkeiten oder Laptops aus dem Handgepäck zu nehmen. Auch die 100ml-Beschränkung fällt weg.
Madrid - Alles könnte so schön schnell gehen: Taschen leeren, Jacke aus, Koffer in die Kiste, und ab durch die Sicherheitskontrolle am Flughafen. Wäre da nicht das Thema Flüssigkeiten und elektronische Geräte. Aktuell müssen auch an spanischen Flughäfen Laptops, Tablets und Co. aus dem Koffer oder Rucksack genommen und separat in eine Kiste gelegt werden, die dann die Sicherheitskontrolle passiert. Flüssigkeiten, die im Handgepäck mitreisen sollen, müssen zusätzlich in durchsichtige, verschließbare Beutel gepackt werden. Uns es sind nur Flüssigkeiten mit maximal 100ml Inhalt erlaubt, insgesamt dürfen alle Flüssigkeiten im Handgepäck 1 Liter nicht überschreiten. Doch mit diesen Regeln soll bald in Spanien Schluss sein.
Spanien: Neue Scanner an Sicherheitskontrollen - Flüssigkeiten und Laptops bleiben im Handgepäck
Wie der staatliche Flughafenbetreiber in Spanien, Aena, gegenüber der Zeitung „El País“ bestätigt hat, können künftig sowohl Flüssigkeiten als auch elektronische Geräte im Handgepäck bleiben. Und die 100ml- beziehungsweise 1-Liter-Beschränkung fällt auch weg. Grund für die neuen Regeln sind neue Scanner, die Aena für die Sicherheitskontrollen in spanischen Flughäfen anschaffen will. Diese Scanner sind mit Röntgen-Technologie ausgestattet, die Bilder in 3D erzeugt. Für Reisende und das Personal an den Kontrollen würden die neuen Geräte eine deutliche Zeitersparnis bedeuten und Warteschlangen vermeiden. Übrigens: 2023 erwartet Spanien einen Rekord-Sommer, Ryanair hat schon einmal vorgelegt und nimmt etwa ab Alicante neue Ziele ins Programm. Auch ab Málaga baut Ryanair seine Routen im Sommer aus.
Der Flughafenbetreiber rechnet damit, dass die neuen Handgepäck-Scanner an den ersten spanischen Flughäfen Ende 2023 oder Anfang 2024 in Betrieb genommen werden können. Zunächst wird das neue System an den Sicherheitskontrollen in den Flughäfen Madrid-Barajas und Barcelona-El Prat eingeführt. Diese beiden Flughäfen fertigen 40 Prozent des Flug-Passagiervolumens in Spanien ab. Ende 2024 soll dann der Flughafen Palma de Mallorca folgen und dann nach und nach die restlichen Flughäfen. Ist das System eingeführt, können elektronische Geräte und Flüssigkeiten im Koffer bleiben, und auch größere Mengen Duschgel, Parfüm und Deo, oder Trinkflaschen sind erlaubt. Ob es neue, erweiterte Beschränkungen für die Füllmenge geben wird, ist noch nicht bekannt.
Spanien automatisiert Abläufe an Sicherheitskontrollen - Umfangreiche Modernisierung an Flughäfen
Die neuen Scanner an den Sicherheitskontrollen sind Teil eines großen Modernisierungs-Projekts an spanischen Flughäfen. Zusätzlich will Aena in Spanien unter anderem biometrische Kontrollen einführen und ein neues System für die Kontrolle von aufgegebenem Gepäck, das im Flugzeug verladen wird. Auch wird die Handgepäcks-Kontrolle weiter automatisiert, sodass verdächtige Koffer automatisch von unverdächtigen getrennt werden und die Kisten, in die Reisende ihr Handgepäck legen, automatisch wieder an den Anfang der Sicherheitskontrolle gelangen. Außerdem ist ein Remote-Kontrollsystem für Handgepäck vorgesehen: Die Bilder von den Röntgen-Scannern werden dabei in Echtzeit an einen zentralen Screening-Standort gesendet, wo Sicherheitsmitarbeiter die Aufnahmen analysieren. Diese Systeme sind zum Teil an den Flughäfen Barcelona-El Prat, Madrid-Barajas und Sevilla bereits in Betrieb.
Aena hatte bereits 2018 begonnen, einen umfangreichen Plan zur Verbesserung der Sicherheitsmaßnahmen an spanischen Flughäfen umzusetzen. Dieser läuft noch bis 2028 und soll insgesamt 1,17 Milliarden Euro kosten. Die neuen Scanner und die automatisierten Systeme für die Handgepäcks-Kontrollen schlagen mit 188 Millionen Euro zu Buche, weitere 700 Millionen Euro sollen die Kontrollsysteme für aufgegebenes Gepäck kosten. Für die Kontrolle von Koffern und Taschen, die schon beim Check-in abgegeben werden, will Aena unter anderem 261 Geräte anschaffen, die Sprengstoff im Gepäck erkennen.