Wer früh bucht und innerhalb von Spanien flexibel ist, kann immerhin ein bisschen Geld sparen. Bechtels Tipp: „Das spanische Festland ist auf jeden Fall günstiger als die Inseln“. Auf Mallorca etwa zahlen Urlauber in den Sommerferien im Schnitt 61,42 Euro pro Tag für einen Mietwagen, also zehn Euro mehr als an der Costa Blanca. 2021 waren es knapp 52 Euro, 2019 noch 23 Euro. Auf dem spanischen Festland selbst sind die Preisunterschiede von Ort zu Ort laut Bechtel dann aber kaum noch relevant.
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Auch in anderen beliebten Urlaubsländern haben die Preise deutlich angezogen, in den Osterferien sind Portugal mit durchschnittlich 35,40 Euro pro Tag und Griechenland mit knapp 35 Euro allerdings noch deutlich günstiger als Spanien. Spürbar ist der Anstieg bei den Mietwagen-Preisen aber überall. So geht das Vergleichsportal „Check24“ davon aus, dass die Preise in den Pfingstferien 2022 allgemein um 30,6 Prozent im Vergleich zu 2021 und um 72,7 Prozent im Vergleich zu 2019 gestiegen sind. Für die Osterferien sind es 15,9 beziehungsweise 56 Prozent.
Immerhin: Die Mietwagenanbieter scheinen der Corona-Krise getrotzt zu haben. „In Spanien sind alle Anbieter, die es vor der Pandemie gab, immer noch da“, sagt Bechtel. Viele hätten sich von einem Teil ihrer Flotte getrennt, der internationale Riese Hertz etwa habe zwei Drittel seiner Autos weltweit verkauft und sich so über die Flaute retten können. Und auch wenn die gestiegenen Preise für den Urlauber kaum erfreulich sind, sieht Bechtel in der Entwicklung auch Positives. „Ich kann niemanden erkennen, der sich an der Situation bereichert. Ein Mietwagen ist jetzt zwar teurer, aber für den Kunden ist das letztendlich auch ein Qualitätsgewinn“, so der Experte.
So fänden bei Abholung des Autos nicht mehr so viele aggressive Verkaufsgespräche statt, um dem Kunden unnötige Zusatzleistungen anzudrehen. Bekannterweise fuhren einige Anbieter in Spanien jahrelang die Strategie, Wagen für 20 Euro anzubieten und dem Kunden dann am Schalter noch Versicherungen für 150 Euro aufzudrängen. „Das war leider ein Geschäftsmodell und hat tatsächlich funktioniert“, sagt Bechtel.
Urlaubern rät der Experte weiterhin, bei der Online-Buchung schon alles anzugeben, von der gewünschten Versicherung über zusätzliche Fahrer bis hin zu Kindersitzen. „Wenn bei der Online-Buchung nur ein Basispaket genommen wird, ist die Aufstockung bei Abholung immer teurer“, sagt Bechtel. Ist zwischen der Buchung und dem Urlaub dann schon einige Zeit vergangen, sollte man sich die Unterlagen kurz vorher noch einmal genau anschauen. „So geht man gut vorbereitet in die Abholung. Man weiß, was man hat, was man will und was nicht und kann Leistungen freundlich, aber bestimmt ablehnen“, sagt Bechtel.
Zu guter Letzt sollte sich der Kunde auch den Service vor Augen führen, den er für sein Geld bekommt. „Man fährt direkt vom Flughafen bequem zum Ziel, mit einem Auto, das mehrere 10.000 Euro kostet, und zahlt dafür einen Tagespreis zwischen 45 und 50 Euro. Das bewegt sich in einem gesunden Rahmen“, meint Bechtel. Zumal die Preise vor Corona in Spanien auch nicht realistisch waren und nur wegen der Strategie der Verkaufsgespräche und der Dynamik Neuwagen, Mietwagen, Gebrauchtwagen funktioniert hätten.