María schildert gegenüber der Tageszeitung „El País“ ihre Situation: Seit 20 Jahren arbeitet sie auf den Skipisten in der Pyrenäen. Immer hat sie sich in Baqueira für die Dauer der Saison ein Apartment gemietet. „Das kam mich mit Nebenkosten auf rund 300 Euro im Monat. Das billigste Apartment kostet nun, wenn überhaupt eins zu bekommen ist, 700 Euro. Bei unseren Gehältern ist das schon Missbrauch“, sagt sie. Tagsüber arbeitet María als selbstständige Skilehrerin. Dafür erhält sie 1.500 Euro im Monat. Davon abzuziehen sind der Skipass in Höhe von 750 Euro und der monatliche Sozialversicherungsbeitrag für Selbstständige über 294 Euro. Wenn die Arbeit auf der Piste zu Ende ist, macht María als Kellnerin in einem Restaurant weiter. Wegen der ständig steigenden Mietpreise entschied sie sich vor fünf Jahren, im Wohnmobil zu nächtigen. „Am Anfang waren wir eine Handvoll, jetzt ist es ein Boom.“
Spaß macht es keinem. „Wer lebt schon gerne auf zwei Quadratmetern bei fünf Grad Außentemperatur“, sagt Skilehrer Álvaro. Er entschied sich vor zwei Jahren für ein Leben im Wohnmobil in der Wintersaison in den spanischen Pyrenäen. „Ich hatte keine Lust mehr, mich vier Monate vorher um eine Unterkunft zu bemühen.“ Es sei immer schwieriger geworden, überhaupt eine zu finden. Die meisten Eigentümer vermieten ihre Wohnung lieber tageweise und teuer an Touristen. Zwar hat man auch Verständnis für die Gemeinde, die plötzlich mit 500 Wohnmobilen konfrontiert wird. Aber die Beschäftigten im Tourismus wehren sich, kriminalisiert zu werden. „Es gibt immer mehr Leute, die Wohnmobile nutzen. Das muss reguliert werden, aber es kann nicht sein, dass man uns deswegen verfolgt“, sagt María. Die restriktive Handhabung der Situation könne jedenfalls nicht die Lösung sein.
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