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Ryanair Spanien Streik 2022: Flugausfälle und Verspätungen in Málaga, Mallorca und Barcelona - Weitere Streiktage ab August

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Von: Judith Finsterbusch, Marco Schicker

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Kabinen-Crews von Ryanair in Spanien
Haben genug: Die Kabinen-Crews von Ryanair in Spanien wollen Ende Juni, Anfang Juli 2022 streiken. © Ryanair

Die Kabinen-Crews von Ryanair España haben weitere Streiks für Flüge von und nach Spanien angekündigt. Sie kämpfen um würdige Arbeitsbedingungen, einen Kollektivvertrag und: kostenloses Wasser.

Update, 27. Juli: Der Streik bei Ryanair Spanien wird ausgeweitet: Ab August fünf Monate lang.

Update, 26. Juli: Das Personal bei Ryanair Spanien streikt seit Montag, 25. Juli, erneut im Kampf um bessere Arbeitsbedingungen. Insgesamt sind nach Angaben der Gewerkschaft USO seit Streikbeginn im Juni schon mehr als 300 Flüge ausgefallen. Am heutigen Dienstag, 26. Juli, fielen am frühen Morgen vier Flüge mit Start oder Landung in Spanien aus. Betroffen ist ein Flug von Barcelona nach London und zurück sowie von Madrid nach Palma de Mallorca und zurück. 33 verspätete Ryanair-Flüge registrierten die Flughäfen in Spanien bereits am Vormittag, am stärksten betroffen waren Barcelona mit 12 verspäteten Flügen, Málaga mit 5, Alicante mit 4 und Madrid mit 3. Am gestrigen Montag, 25. Juli, wurden 11 Flüge gestrichen, bei 227 gab es Verspätungen. Zwei Streiktage stehen noch bevor: Am 27. und 28. Juli. Wie es danach weitergehen wird, ist aktuell unklar, die beteiligten Gewerkschaften wollen im Laufe der Woche darüber beratschlagen. Nach spanischen Medienberichten steht unter anderem ein unbefristeter Streik im August im Raum.

Update, 19. Juli: Laut den Gewerkschaften USO und SITCPLA fielen am Montag, 18. Juli, zehn Flüge wegen des Streiks bei Ryanair in Spanien aus. Weitere 266 Flüge hoben mit Verspätung ab oder landeten nicht pünktlich an den zehn betroffenen spanischen Flughäfen. Insgesamt wurden im Juli bislang 285 Flüge gestrichen, bei 2.384 kam es zu Verspätungen. Die Zahl der betroffenen Passagiere gibt USO mit über 50.000 an. Zudem seien acht Mitarbeiter entlassen worden, weil sie sich an dem Streik beteiligten. Gegen 70 Angestellte wurden USO zufolge Disziplinarverfahren seitens des Ryanair-Managements eingeleitet. Die Gewerkschaften haben nun die spanische Regierung um Vermittlung gebeten, ein weiteres Hilfegesuch richtet sich an den Ombudsmann. Auch am heutigen Dienstag, 19. Juli, streikt das Kabinenpersonal von Ryanair wieder.

Ausfälle und Verspätungen: Aktuelles zum Ryanair-Streik in Spanien

Update, 15. Juli: Beim neunten Streiktag am Donnerstag, 14. Juli, sind nach Auskunft der Gewerkschaften USO und Sitco 18 Ryanair-Flüge von und nach Spanien ausgefallen, über 200 Flieger hatten Verspätung. Heute wird noch einmal gestreikt, dann geht es nach einer Pause am Montag, 18. Juli, weiter. Eine Einigung zwischen den Gewerkschaften und dem Management von Ryanair Spanien ist derzeit nicht in Sicht. USO hat außerdem angekündigt, gegen Ryanair vor Gericht zu ziehen, weil das Unternehmen Mitarbeiter wegen der Arbeitsniederlegung entlassen hat.

Update, 2. Juli: Wegen des Streiks des Bordpersonals von Ryanair und Easyjet sind am heutigen Samstag bereits 15 Flüge ausgefallen. Es kommt zu zahlreichen Verspätungen an spanischen Flughäfen, bis 13 Uhr 175. Als stark betroffen gelten Málaga und Palma. Die Gewerkschaften kündigen eine Ausweitung des Streiks bei Ryanair für zwölf weitere Tage im Juli an allen zehn spanischen Flughäfen an, an denen der Billigflieger operiert. So könnte es zu weiteren Ausfällen und Verspätungen am 12., 13., 14., 15., 18., 19., 20., 21., 25., 26., 27. und 28. Juli an den Flughäfen Madrid, Málaga, Sevilla, Alicante, Valencia, Barcelona, Girona, Santiago de Compostela, Ibiza und Palma de Mallorca kommen.

Update, 2. Juli: Mehr zu Flugausfällen, Streik und Chaos an Flughäfen in Spanien und den Rechten der Fluggäste.

Update, 30. Juni: Seit dem heutigen 30. Juni führt das Personal von Ryanair den Streik in Spanien fort. Laut der Gewerkschaft USO sind bis 13 Uhr am Donnerstag 28 Flugausfälle mit Start oder Landung in Spanien gemeldet worden. Weitere 54 Flüge starteten verspätet, 70 landeten nicht pünktlich. Deutsche Fluggäste sind nur auf einer Strecke von einem Ausfall betroffen: Der Flug FR234 von Berlin nach Málaga wurde ebenso gestrichen wie der Flug FR235 von Málaga nach Berlin. Auch am Freitag, 1. Juli, und Samstag, 2. Juli, will das Personal von Ryanair den Streik in Spanien fortführen.

Málaga von Ryanair-Streik in Spanien am meisten betroffen - Ausfälle und Verspätungen

Update, 27. Juni: Am dritten Tag des Streiks bei Ryanair sind nach Angaben der Gewerkschaft USO zehn Flüge an den Flughäfen Alicante und Valencia verspätet abgeflogen oder gelandet. Betroffen waren am Sonntag, 26. Juni, sieben Flüge in Alicante, drei weitere in Valencia. Insgesamt seien durch den Streik am Sonntag 42 Flüge von und nach Spanien ausgefallen, 58 weitere seien verspätet gelandet oder gestartet. Am stärksten betroffen war der Flughafen Málaga, mit zehn ausgefallenen Abflügen und weiteren sieben Landungen, zusätzlich kam es bei sechs Rynair-Flügen zu Verspätungen. Auf Mallorca fielen zwei Flüge aus, es kam bei 13 Verbindungen zu Verspätungen. Auf Mallorca-Urlauber kommen zusätzlich schlechte Nachrichten zu: Wegen eines Streiks der Rettungsschwimmer droht am 16. Juli ein Badeverbot an Mallorcas Stränden.

USO kritisierte zudem den Einsatz von Personal aus Marokko in der Ryanair-Basis Málaga scharf. Das Management habe ankommende Flüge aus dem Nachbarland ausgenutzt, damit das marokkanische Bordpersonal anschließend Flüge in Spanien betreut. „Das ist ein komplett illegales Vorgehen. Erstens wegen Streikbruchs und zweitens, weil diese Mitarbeiter nicht in der spanischen Sozialversicherung angemeldet sind und auch in sonst keinem europäischen Land“, sagte die zuständige USO-Generalsekretärin Lidia Arasanz. Die Gewerkschaft hat bei der Nationalpolizei im Flughafen Málaga Anzeige erstattet, mindestens fünf Mitarbeiter aus Marrakesch seien auf Flügen nach Santiago de Compostela und zurück nach Málaga, sowie nach Mahón auf Menorca und zurück sowie nach Palma de Mallorca eingesetzt worden.

Der Streik bei Ryanair Spanien soll Ende dieser Woche fortgesetzt werden, das Personal hat Streiks für den 30. Juni sowie 1. und 2. Juli angekündigt. Betroffen sind alle zehn Basen der Billigfluglinie in Spanien: Madrid, Málaga, Sevilla, Alicante, Valencia, Barcelona, Girona, Santiago de Compostela, Ibiza und Palma de Mallorca. Dann werden vermutlich auch wieder Flüge ausfallen und Betroffene Entschädigungen fordern können.

Ryanair-Streik in Spanien: 75 ausgefallene Flüge und etliche Verspätungen am zweiten Streiktag

Update, 26. Juni: Der zweite Streiktag bei Ryanair Spanien, Frankreich und Belgien brachte insgesamt 75 ausgefallene Flüge mit Start oder Ziel Spanien, Frankreich und Belgien, etliche weitere flogen nur mit Verspätungen ab. Storniert wurden u.a. Flüge von Barcelona nach Mailand, Prag und Warschau, sowie rund 12 Flüge ab Mallorca, Verspätungen gab es auch bei Ryanair-Flügen von und nach Madrid. Die Verspätungen hängen auch mit einem Streik der Fluglotsen am Stützpunkt Marseilles zusammen.

Ryanair selbst gibt keine zentralen Ausfallmeldungen heraus, aus "Geschäftspolitik". Die betroffenen Passagiere werden gerade so rechtzeitig per Handy oder Email informiert, dass sich die Firma Entschädigungen erspart und mit kostenlosen Umbuchungen oder Ersatzflügen davonkommt. Das Management hatte versucht, alle Flüge aufrecht zu erhalten, über den gerichtlich bestätigten "Minimalservice" zwischen 30 und 80 Prozent der Flüge hinaus. Das kommt einem Streikbruch gleich, was gesetzlich nicht erlaubt ist. Die betroffenen Gewerkschaften wollen das anzeigen und finden es "schändlich", dass Kollegen aus anderen Ländern in ähnlich prekärer Situation ausgenutzt würden, um eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für alle zu verhindern.

Update, 24. Juni: Am ersten Tag des Streiks von Ryanair Spanien sind nach Angaben des Unternehmens nur Flüge aus Belgien nach Spanien ausgefallen. Ryanair hat nicht streikwilliges Personal - vulgo Streikbrecher - eingesetzt, um alle sonstigen Verbindungen, vor allem jene mit Abflugort Spanien anbieten zu können. Dazu wurden sogar Kabinencrews, die eigentlich in anderen Ländern stationiert sind, nach Spanien eingeflogen. Morgen am 25. sowie am 26. Juni steigen auch die französischen und italienischen Ryanair-Kollegen in den Streik ein, Anfang Juli auch die Kollegen von EasyJet, die in Spanien auch streiken werden.

Am Freitag, 17. Juni, bekräftigten die Gewerkschaften nochmals, den Streik durchführen zu wollen, während Rynair-Chef Michael O‘Leary die Sache bei einer Pressekonferenz herunterspielte und behauptet, die Belegschaft wolle von den Gewerkschaften gar nichts wissen. Man werde dafür sorgen, dass Ausfälle nicht spürbar würden. Die Gewerkschaften hingegen sprechen von großer Zustimmung in der Belegschaft und von „vielen Flügen, die ausfallen werden“.

Málaga/Alicante - Die Urlaubssaion 2022 in Spanien startet - oder auch nicht so richtig. Zumindest, wenn es nach den Gewerkschaften der Kabinencrews bei Ryanair in Spanien geht: USO und Sitcpla haben sechs Tage Streik im Juni und Anfang Juli in Spanien angesetzt, just, wenn der große Urlauberansturm starten soll, der Corona vergessen machen soll. Dieser Streik wird die Lage an vielen Flughäfen noch verschärfen, die schon jetzt wegen Personalmangels teils über ihren Limits sind. Dabei hat Ryanair gerade in Spanien die Flugpläne für die Sommersaison 2022 nochmals deutlich verstärkt.

Ziel der Streikenden bei Ryanair Spanien ist es, das Management an den Verhandlungstisch zu zwingen, um erstmals einen verbindlichen Kollektivvetrag für das gesamte Personal, am Boden und in den Flugzeugen zu vereinbaren. Ryanair beschäftigt in Spanien rund 4.000 Mitarbeiter, 1.200 davon sind Kabinenpersonal, von denen die Initiative zum Streik auch ausgeht, weil sie sich besonders benachteiligt sehen.

Ryanair Streik in Spanien: An welchen Tagen gestreikt wird - Betroffene Flüge und Airports unklar

Schalter von Ryanair in Spanien.
Die Schalter von Ryanair an spanischen Flughäfen dürften wegen der angekündigten Streiks bald belagert werden. © Emilio Naranjo/EFE

Wann ist Streik bei Ryanair:

Gestreikt werden soll bei Ryanair Spanien demnach am 24., 25. und 26., dem 30. Juni sowie dem 1. und 2. Juli. Die Ausstände sind für jeweils 24 Stunden angesetzt, wobei das Streikkomitee weder gesagt hat, welche Flüge, noch welche Basen betroffen sein werden. Ryanair betreibt zehn Stützpunkte in Spanien: Alicante, Valencia, Madrid, Málaga, Barcelona, Sevilla, Palma de Mallorca, Girona, Santiago de Compostela und Ibiza.

Laut USO-Sprecherin Lidia Arasanz ist die Billigfluglinie Ryanair, Marktführer in Europa, die einzige internationale Fluglinie in Spanien, bei der es keinen Kollektivvertrag gibt, seit acht Monaten würde das Management die Verhandlungen hinziehen und immer wieder Ausreden finden, um nicht zu einem Abschluss zu kommen. Manuel Lodeiro, Sprecher der Gewerkschaft für Bordpersonal Sitcpla unterstellt Ryanair sogar die Sabotage der Verhandlungen, obwohl es eine Vorvereinbarung mit der Gewerkschaftskonföderation CC.OO. gebe.

"Ryanair verhindert Kollektivvertrag": Kabinen-Crews in Spanien haben genug und wollen streiken

Zwei Flugzeuge der Fluggesellschaft Ryanair stehen auf einem Flughafen.
Wie viele Maschinen und wo in Spanien am Boden bleiben, ist noch nicht bekannt. © Stephanie Lecocq/EFE

"Ryanair versucht gewerkschaftliche Organisation und damit die Absicherung von Grundrechten der Arbeitnehmer zu verhindern", so der Vorwurf an das irische Unternehmen. So würden den Mitarbeitern die Garantie auf 22 Urlaubstage ebenso vorenthalten wie finanzieller oder Zeitausgleich für die 14 landesweiten Feiertage in Spanien. Die Kabinen-Crews von Ryanair müssten Wasser an Bord kaufen oder bekämen eine leere Trinkflasche vom Unternehmen, die sie vor dem Flug selbst aufzufüllen hätten. Die Schichteinteilung sei familienfeindlich, die Arbeitszeiten "am Rande der menschlichen Würde und des Erlaubten", so die Gewerkschaften.

Flugausfälle und Verspätungen durch Streik bei Ryanair Spanien: Rechte der Fluggäste

Kompensationen für Flugausfälle oder Flugverspätungen bei rechtmäßig angemeldeten Streiks sind vom Gesetzgeber nicht vorgesehen, wenn die Fluglinie "rehtzeitig" über diese Ausfälle informiere. Allerdings ist bei Ausfall kostenlos ein Ersatzflug zu stellen, auch selbsttäige Umbuchungen durch die Fluggäste müssen kostenlos sein, wenn bekannt ist, dass der entsprechende Flug bestreikt wird.

Umbuchungen sind sowohl auf der Webseite von Ryanair Spanien als auch an den Schaltern in den Airports möglich. Die Ryanair-Telefon-Hotline 902 051 292 hat sich in der Vergangenheit indes als Geduldsprobe erwiesen. Für gestrandete Fluggäste an Airports muss die Fluglinie indes Getränke und Essen, Telefongespräche und notfalls auch Unterkünfte für Übernachtungen bereitstellen und bezahlen.

Zum Thema: Spanien schafft Corona-Auflagen bei der Einreise ab - 3G-Regel und Einreiseformular fallen komplett weg.

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