Corona in Österreich: Acht von neun Bundesländern nun Risikogebiet
In Österreich nimmt der Ernst der Lage nicht ab. Das RKI hat aufgrund der vielen Corona-Neuinfektionen acht von neun Bundesländern als Risikogebiet eingestuft.
Update vom 22. Oktober, 10.50 Uhr: Die Liste der Risikogebiete ist wieder angewachsen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am Donnerstag nun acht von neun Bundesländern in Österreich als solches eingestuft. Nur Kärnten gilt aktuell nicht als Corona-Risikogebiet.
Land | Österreich |
Hauptstadt | Wien |
ISO-Code | AUT |
Bevölkerung | 8,859 Millionen (2019) |
Hinzugekommen zu den Risikogebieten in Österreich sind nun die Bundesländer Burgenland, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg und Steiermark. Zuvor waren bereits Wien, Salzburg, Tirol und Vorarlberg betroffen.
Corona in Österreich: Rekord-Anstieg der Fallzahlen - in mehreren Bezirken „Alarmstufe Rot“
Update vom 15. Oktober, 20.24 Uhr: In vier Bezirken in Österreich steht die Corona-Ampel auf Rot. Betroffen sind Wels Stadt in Oberösterreich, Hallein in Salzburg sowie Innsbruck Stadt und Innsbruck Land in Tirol, wie die Nachrichtenagentur APA am Donnerstagabend nach einem Treffen der zuständigen Expertenkommission berichtete. Für diese Bezirke bestehe ein sehr hohes Risiko, hieß es. Innsbruck-Land und Hallein grenzen an Bayern.
Zur Erklärung: Die Corona-Ampel ist in Österreich seit Anfang September in Betrieb. Mit ihrer Hilfe wird die Infektionslage jede Woche neu bewertet und auf einer Karte farblich dargestellt - in der Regel für jeden Bezirk, entsprechend etwa den deutschen Landkreisen, sowie für das Bundesland Wien. Kriterien sind Fallzahlen der vergangenen sieben Tage, Nachverfolgbarkeit der Ansteckungen, Auslastung der Krankenhausbetten und Gesamtzahl an Tests. Außerdem wird berücksichtigt, ob eine Region viele Touristen oder Pendler hat.
Corona in Österreich: Rekord-Anstieg der Fallzahlen - besonders in diesen Gebieten
Update vom 14. Oktober, 16.27 Uhr: In Österreich ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus erneut auf einen Rekordwert gestiegen. Binnen Tagesfrist wurden nach Angaben des Gesundheits- und Innenministeriums vom Mittwoch 1.346 neue Fälle gezählt. Unter Berücksichtigung der Zahl der Einwohner ist der Wert in etwa doppelt so hoch wie in Deutschland. Die meisten neuen Fälle verzeichneten Wien (402), Oberösterreich (234), Tirol (184), Niederösterreich (139) und Salzburg (134). Auch die Belegung der Betten mit Covid-19-Patienten auf Intensiv- wie Normalstationen in Österreichs Kliniken stieg zuletzt an.
Update, 12. Oktober, 12.34 Uhr: Die täglichen Corona-Neuinfektionen sind in Österreich am Samstag auf einen neuen Rekordwert von 1235 gestiegen. Tags darauf folgte mit 896 Neuinfektionen der höchste Wert an einem Sonntag, an dem der Anstieg sonst verhältnismäßig niedrig ist.
Vor allem in Wien stecken sich viele Menschen mit Sars-CoV-2 an, am Samstag wurden dort 511 neue Fälle verzeichnet. Unter Berücksichtigung der Einwohnerzahl liegen die Zahlen der Neuinfektionen und der aktiven Fälle deutlich über den aktuellen Werten in Deutschland. In der Alpenrepublik leben rund 8,9 Millionen Menschen. Das Auswärtige Amt warnt vor nicht notwendigen Reisen nach Wien, Tirol (mit Ausnahme der Gemeinde Jungholz) und Vorarlberg (mit Ausnahme des Kleinwalsertals/der Gemeinde Mittelberg).
Corona in Österreich: Zahlen steigen weiter an
Update, 8. Oktober, 8.51 Uhr: Die Zahl der Corona-Fälle in Österreich steigt nach einer leichten Stabilisierung wieder an. Am Mittwoch meldeten die Behörden 1029 neue Infektionen binnen eines Tages, umgerechnet auf die Einwohnerzahl mehr als dreimal so viele wie in Deutschland. Die Schwelle von 50 neuen Fällen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen, die in Deutschland auch für Reisewarnungen als entscheidend gilt, ist österreichweit sowie in den meisten Bundesländern überschritten. Die österreichische Regierung verhandelt mit den deutschen Behörden allerdings über die geltenden Reisewarnungen. Tourismusministerin Elisabeth Köstinger sagte am Mittwoch, Ziel seien vergleichbare Vorgaben in ganz Europa.
Update, 6. Oktober, 13.54 Uhr: Keine guten Nachrichten für Menschen, die in den Herbstferien auf Urlaub in Österreich hoffen. Die Corona-Fallzahlen in Österreich sind am Wochenende weiter deutlich gestiegen. Nachdem am Samstag mit mehr als 1.000 neuen Fällen der zweithöchste Tageswert seit Ausbruch der Pandemie gemessen wurde, wurden am Sonntag landesweit 750 Neuinfektionen gezählt. Auch bei den Todeszahlen gibt es eine besorgniserregende Entwicklung: Fünf Personen sind an nur einem Tag an dem Virus verstorben.
Das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland hat eine Reisewarnung für Wien, Tirol (mit Ausnahme der Gemeinde Jungholz) und Vorarlberg (mit Ausnahme des Kleinwalsertals/der Gemeinde Mittelberg) ausgesprochen. Die Inzidenzen in diesen Bundesländern überstiegen zuletzt 50 Fälle pro 100.000 Einwohner auf sieben Tage - daher die offizielle Einstufung als Risikogebiet. Die Einreise aus Deutschland ist aber uneingeschränkt möglich.
Urlaub in Österreich: Umfassende Maskenpflicht nicht nur in Risikogebieten
In Österreich gilt eine umfassende Maskenpflicht in der Öffentlichkeit: im Lebensmitteleinzelhandel, in Supermärkten, Bank- und Post-Filialen, in öffentlichen Verkehrsmitteln, Taxis, Seil- und Zahnradbahnen, Reisebussen und Innenbereichen von Ausflugsschiffen, im Gesundheitsbereich einschließlich Apotheken und bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen ohne zugewiesenen Sitzplatz.
Update, 30. September, 08.46 Uhr: Die Bundesländer Vorarlberg und Tirol in Österreich gelten in Deutschland seit einer knappen Woche als Corona-Risikogebiete. Mit der Reisewarnung hagelte es Abreisen und Stornierungen, es zeigten sich sofort Auswirkungen - Wirtschaftsvertreter warnen vor Existenznöten. „Wir brauchen dringend den deutschen Markt. Ein Tourismus mit Reisewarnung wird nicht stattfinden können“, sagte der Tourismusvertreter in der Tiroler Wirtschaftskammer (WKÖ), Mario Gerber, der Deutschen Presse-Agentur. „In sämtlichen Destinationen sind Abreisen da, in allen Betrieben, überall“, sagte Vorarlbergs WKÖ-Tourismussprecher Markus Kegele. „Es gibt viele Orte, die haben null Infizierte, und trotzdem reisen die Gäste ab. Das ist eigentlich der Schaden.“
Update, 25. September, 20 Uhr: Auch Tirol steht jetzt auf der Liste des Robert-Koch-Instituts. Nach Wien und Vorarlberg gilt nun auch die beliebte Urlaubsregion als Risikogebiet.
Update, 25. September, 07.03 Uhr: Die berühmt-berüchtigten Steh- und Tanzpartys nach dem Skifahren soll es in Österreichs Urlaubsorten im nächsten Winter nicht geben. „Skivergnügen ja, aber ohne Après Ski“, kündigte am Donnerstag Bundeskanzler Sebastian Kurz bei einem Ausblick auf den für das Land wichtigen Wintertourismus an. Nach Angaben von Tourismusministerin Elisabeth Köstinger sollen Essen und Trinken nach dem Skifahren zwar möglich sein - aber auch im Freien nur im Sitzen. Österreichs Skiorte - vor allem Ischgl - waren im vergangenen Winter ein Corona-Hotspot.
Weiterer Schlag für Österreich: Reisewarnung für neues Risikogebiet
Update, 23. September, 21.16 Uhr: Ein weiterer Schlag für Österreich: Wegen steigender Corona-Zahlen hat die deutsche Bundesregierung am Abend weitere Risikogebiete ausgewiesen - auch in Österreich. So steht jetzt das Bundesland Vorarlberg auf der Liste des RKI. Vorarlberg liegt im Westen des Landes am Bodensee und grenzt an Bayern, die Schweiz und Liechtenstein. Neben Österreich hat es am Mittwochabend auch weitere Länder in Europa getroffen, darunter die Niederlande*, Dänemark und Frankreich*.
Auf der Pressekonferenz bezüglich der Corona-Maßnahmen im Winter-Tourismus äußerte sich Sebastian Kurz nochmals zu Einreisebeschränkungen anderer Länder.
Update, 17. September, 17 Uhr: Im Kampf gegen die zweite Corona-Welle hat die Regierung in Österreich die Sozialkontakte nochmals drastisch eingeschränkt. Bei privaten Feiern und Veranstaltungen in geschlossenen Räumen sind ab kommenden Montag nur noch zehn Teilnehmer erlaubt, wie Bundeskanzler Sebastian Kurz heute mitteilte. In Restaurants müssen auch Gäste künftig eine Schutzmaske tragen. Lediglich wenn sie an ihrem Tisch sitzen, dürfen sie diese abnehmen. Auch auf Märkten und Messen soll ab Montag eine allgemeine Maskenpflicht gelten - auch, wenn diese im Freien stattfinden. Alles, was Freude mache, sei „ein Ort der Ansteckung“, sagte Kurz. Es handele sich „um Einschränkungen, die wehtun, aber notwendig sind, um einen zweiten Lockdown hoffentlich zu verhindern“, warb Kurz um Verständnis. Ein zweiter Lockdown hätte „katastrophale Folgen“. Dies müsse unbedingt verhindert werden.
Update, 16. September, 20.34 Uhr: Wien ist Risikogebiet, das Auswärtige Amt warnt vor „nicht notwendigen, touristischen Reisen“ in die Hauptstadt von Österreich. Für deutsche Urlauber bedeutet die Rückkehr aus einem Risikogebiet einen Corona-Pflichttest und gegebenenfalls auch Quarantäne, bis ein negatives Testergebnis vorliegt. Eine Reisewarnung ist zwar kein Verbot, soll aber eine erhebliche abschreckende Wirkung haben. Allerdings hat sie auch eine positive Seite für Verbraucher: Sie ermöglicht es Reisenden, Buchungen für Pauschalreisen kostenlos zu stornieren. Vor allem private Feiern sind nach Ansicht von Österreichs Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) für die anhaltend hohe Zahl der Corona-Neuinfektionen in der gesamten Alpenrepublik verantwortlich. Das Land befinde sich in einer entscheidenden Phase, sagte Anschober am Mittwoch.
Die neue Einschätzung aus Berlin ein heftiger Schlag für den für Wien wichtigen und ohnehin angeschlagenen Stadttourismus. Die deutsche Reisewarnung verschärfe die Situation für den Wiener Tourismus noch weiter, sagte Susanne Kraus-Winkler, die Vertreterin der Hotellerie in der österreichischen Wirtschaftskammer. „Viele Unternehmerinnen und Unternehmer sind einfach nur mehr verzweifelt und überlegen, ihre Betriebe wieder komplett zuzusperren“, sagte sie einer Mitteilung zufolge. Als Folge der Corona-Krise hatte beispielsweise das Traditionshotel Sacher am Dienstag an seinen Standorten in Wien und Salzburg 140 Mitarbeitern gekündigt.
Corona in Österreich: Wien jetzt Risikogebiet - hohe Infektionszahlen
Update, 16. September, 19.23 Uhr: Jetzt ist es geschehen: Die Bundesregierung hat Wien zum Risikogebiet erklärt. Das RKI veröffentlichte heute eine aktualisierte Liste mit Corona-Risikogebieten. In der Hauptstadt von Österreich waren die Zahlen der Corona-Neuinfektionen zuletzt dramatisch gestiegen. Meist folgt kurz nach der Einstufung als Risikogebiet eine entsprechende Reisewarnung des Auswärtigen Amtes.
Wien - Der Anstieg der registrierten Neuinfektionen mit dem Coronavirus lag in Österreich zuletzt nach einem erneuten Sprung so hoch wie Ende März. Die Behörden meldeten am Samstag (12. September) 869 neue Fälle seit dem Vortag, nachdem zuletzt am Donnerstag ein Rekord-Wiederanstieg von 664 Neuinfektionen erreicht worden war. Noch eine Woche zuvor hatten die Zahlen meist bei etwa 300 bis 400 neuen Fällen am Tag gelegen.
Corona in Österreich: Hauptstadt Wien besonders stark betroffen - Reisewarnung?
Besonders betroffen ist Wien, berichtet wa.de*. Mehr als die Hälfte der Neuinfektionen werden meist in der Hauptstadt registriert. Laut der Kronen Zeitung prüfe das Auswärtige Amt in Deutschland derzeit eine Reisewarnung für Wien. Dies habe die Zeitung aus „gut informierten Kreisen“ erfahren. Zuvor hatte schon die Schweiz die Stadt als Corona-Risikogebiet ausgewiesen. Laut der Kronen Zeitung solle vom Auswärtigen Amt sogar geprüft werden, ob die Reisewarnung nicht ganz Österreich betreffen solle.
Corona in Österreich: Lage laut Kanzler Kurz „sehr ernst“
Anfang September hat die Regierung im Nachbarland bereits neue Maßnahmen verkündet. Ab Montag, 14. September, muss in allen Geschäften, in öffentlichen Gebäuden und in Schulen außerhalb der Klassenräume ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden, wie Bundeskanzler Sebastian Kurz am Freitag mitteilte. Bisher galt in Österreich nur in Supermärkten und öffentlichen Verkehrsmitteln eine Maskenpflicht. Kurz kündigte zudem deutliche Einschränkungen für Großveranstaltungen an. Bei Veranstaltungen mit festen Sitzplätzen werden in Innenräumen nur noch 1500 und im Freien 3000 Zuschauer zugelassen. In der Gastronomie dürfen Speisen und Getränke nur noch am Tisch serviert werden, Kellner müssen eine Maske tragen.
Die Lage sei wieder „sehr ernst“, begründete Kurz die landesweit verschärften Maßnahmen. In Österreich werden derzeit die höchsten Infektionszahlen seit dem Lockdown im Frühjahr verzeichnet. Am Freitag wurden 580 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden gemeldet, davon fast die Hälfte in Wien. Insgesamt hat Österreich bislang 31.827 Infektions- und 750 Todesfälle verzeichnet.
Skiurlaub in Österreich: Kein Après-Ski in gewohnter Form
Trotz der Corona-Krise will Österreich übrigens die Skigebiete im kommenden Winter offenhalten. Das war zumindest die Ansage Anfang September vor dem enormen Wiederanstieg der Infektionszahlen. „Wir müssen in allen Bereichen unseres Lebens versuchen, ein so normales Leben wie möglich zu führen“, betonte Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) bei einem Besuch in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana. „Wintertourismus und Skifahren wird möglich sein.“

Mit Blick auf die Skisaison verwies Kurz darauf, dass der Tourismus ein großer Wirtschaftsfaktor in Österreich sei. Es gehe um sehr viele Arbeitsplätze. Ein Konzept werde derzeit ausgearbeitet, sagte Kurz. Details nannte er nicht. Zugleich betonte er, dass es Après-Ski in der gewohnten Form nicht geben werde. Bei Partys im Skiort Ischgl hatten sich viele Touristen gerade auch aus Deutschland mit dem Virus angesteckt.
Deutsches Nationalteam der Amateurboxer infiziert sich in Österreich
Das komplette deutsche Nationalteam der Amateurboxer hat sich im Trainingslager im österreichischen Längenfeld bei Sölden mit dem Coronavirus infiziert. Betroffen sind 18 Sportler sowie sieben Trainer und Betreuer. „Glücklicherweise gibt es keinen ernsten Fall. Einige hatten leichte Symptome wie Halsschmerzen, andere gar nichts“, sagte Sportdirektor Michael Müller der dpa.
Nach 14-tägiger Quarantäne dürfen die Sportler und Betreuer wieder in die Heimat reisen. Das wird gestaffelt über mehrere Tage geschehen, weil Tests und Auswertungen an mehreren Tagen vorgenommen wurden. Schon Tage vor der Anreise hatten sich die Teammitglieder zwei Tests unterziehen müssen. Beide Male hatte es ausnahmslos negative Ergebnisse gegeben.
Die Sportler sollen nach Rückkehr in die Heimat an den Olympia- und Bundesstützpunkten gründlich untersucht werden, bevor sie ihre Vorbereitung auf den internationalen Cologne Cup (14. bis 18. Oktober) fortsetzen dürfen. Derzeit absolvieren alle Boxer lockeres Training im Mannschaftshotel in Österreich, weil keiner über Symptome klagt. Das Gesundheitsamt Tirol betreut das Team und verfolgt Kontaktketten. (mit dpa-Material)
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat am 13. September erneut einen Rekord an neu gemeldeten Corona-Fällen innerhalb eines Tages registriert. Spanien ist in Europa aktuell das am stärksten betroffene Land mit rund 12.000 Neuinfektionen binnen eines Tages. Auch in Frankreich schießen die Zahlen wieder in die Höhe. Angesichts der massiv steigenden Corona-Infektionszahlen in Frankreich verschärfen zwei besonders betroffene Ballungsräume die Maßnahmen. - wa.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.