1. Costa Nachrichten
  2. Service
  3. Reise
  4. Welt

Schon wieder Streik: Fast jeder zweite Eurowings-Flug am Donnerstag betroffen

Erstellt:

Von: Franziska Kaindl

Kommentare

Flugpassagiere müssen sich erneut auf Ausfälle einstellen: Rund die Hälfte der Eurowings-Flüge werden am Donnerstag von einem Pilotenstreik betroffen sein.

Während in manchen Bundesländern schon die Herbstferien vor der Tür stehen, ruft die Vereinigung Cockpit (VC) ihre Mitglieder bei Eurowings Deutschland zu einem Streik auf. Am 6. Oktober wird von 00:00 Uhr bis 23:59 Uhr die Arbeit niedergelegt. Der Pilotenstreik könnte etwa 30.000 Passagiere betreffen. An den Flughäfen Düsseldorf, Köln, Hamburg und Stuttgart sind bereits am frühen Morgen Verbindungen ausgefallen. Die Verhandlungen über den sogenannten Manteltarifvertrag seien gescheitert, heißt es in einer Mitteilung der Pilotengewerkschaft. In diesem Jahr kam es bereits zu Streiks beim Bodenpersonal und bei den Piloten der Lufthansa.

Piloten bei Eurowings streiken für Arbeitsentlastung

„Die Arbeitsbelastung ist erheblich gestiegen. Der Arbeitgeber schöpft regelmäßig die Einsatzzeit der Kolleginnen und Kollegen bis zum zulässigen Maximum aus, das kann kein Dauerzustand sein“, sagt Matthias Baier, Pressesprecher und Vorstandsmitglied der Vereinigung Cockpit. Man bedauere die Einschränkungen für Fluggäste, doch „aufgrund des mangelnden Entgegenkommens des Eurowingsmanagements“ bleibe nur noch die Option zum Arbeitskampf. Eurowings hingegen kritisiert den Streik als unverhältnismäßig und unverantwortlich, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet. „Trotz zweier anstehender Gehaltserhöhungen in den nächsten vier Monaten von deutlich mehr als zehn Prozent fordert die VC 14 zusätzliche freie Tage im Jahr sowie eine Absenkung der maximalen Wochenarbeitszeit um fünf Stunden“, sagt Kai Duve, Eurowings-Geschäftsführer für Finanzen und Personal, in einer Mitteilung. Die Forderungen würden 20 Prozent der Eurowingsflüge unmöglich machen und somit die Zukunftsfähigkeit des Flugbetriebs und der Mitarbeiter gefährden.

Am Flughafen Korfu steigen Urlauber über eine Außentreppe in ein Eurowings-Flugzeug ein.
Am Donnerstag wird wohl jeder zweite Eurowings-Flug von einem Pilotenstreik betroffen sein. © Rupert Oberhäuser/Imago

Wie erfahren Eurowings-Passagiere, ob ihr Flug betroffen ist?

Die Fluggesellschaft weist darauf hin, dass von dem Streikaufruf nur Flüge von Eurowings Deutschland, nicht etwa Eurowings Europe betroffen seien. Die Airline rechnet damit, rund die Hälfte des normalen Flugprogramms durchführen zu können. Dabei soll auf Partner der Lufthansa Group zurückgegriffen werden. Im Umkehrschluss bedeutet das auch, dass dies auf genauso viele Flüge wohl nicht zutreffen wird. Fluggäste, deren Flug aufgrund des Streiks ausfällt, sollen spätestens am Mittwoch über eine alternative Beförderung informiert werden. Passagiere sind dazu angehalten, sich vor Reiseantritt auf der Webseite der Airline oder über die Eurowings App über den aktuellen Status ihres Fluges zu informieren.

Sie möchten keine News und Tipps rund um Urlaub & Reisen mehr verpassen?

Dann melden Sie sich für den regelmäßigen Reise-Newsletter unseres Partners Merkur.de an.

Pilotenstreik bei Eurowings: Diese Ansprüche haben Passagiere

„Durch den Eurowings-Streik werden viele Reisende aus Deutschland ihren gebuchten Flug nicht wie geplant antreten können“, sagt Fluggastrechteexperte Julián Navas von AirHelp. „Dies dürfte insbesondere Familien aus Nordrhein-Westfalen, wo bereits die Herbstferien begonnen haben, vor Probleme stellen. Bei Verspätungen von über drei Stunden oder Ausfällen haben betroffene Passagiere Anspruch auf eine Entschädigungszahlung von bis zu 600 Euro.” Ab einer Verspätung von drei Stunden bestehe zudem ein Anspruch auf Alternativbeförderung. Die Umbuchung auf einen anderen Flug muss von der ausführenden Airline durchgeführt werden. Bei einer Verspätung von mehr als fünf Stunden oder eine Beförderung zu einem späteren Zeitpunkt müsse die Fluggesellschaft den vollen Ticketpreis erstatten.

Auch interessant

Kommentare