Auch Smartphone-Marktführer Samsung baut auf die Zugkraft seiner Telefone. „Was uns bei Notebooks ausmacht, ist, dass wir auf das Ökosystem vom Galaxy-Smartphone zurückgreifen. Das hilft uns sehr“, sagt Winter. Die Übergänge sollen noch einfacher werden. Samsung hofft, den Anteil am deutschen PC-Markt auf zehn bis 15 Prozent auszubauen. Das ist ein ambitioniertes Ziel – Marktführer Lenovo liegt bei gut 20 Prozent.
Bei Huawei spricht der fürs Elektronik-Geschäft zuständige Top-Manager Richard Yu von einem „nahtlosen Leben mit künstlicher Intelligenz“. Huawei fuhr schon seit einigen Jahren eine Verzahnungs-Strategie unter dem Namen „Super Device“. Sie wurde jedoch von den US-Sanktionen torpediert, die Huaweis Aufstieg zur Spitze des Smartphone-Markts ein jähes Ende bereiteten. Huawei kann unter anderem keine Telefone mit Google-Diensten und superschnellem 5G-Datenfunk liefern. An einer eigenen 5G-Lösung werde gearbeitet, sagte Tian – und argumentierte zugleich, dass auch Huaweis 4G-Smartphones für den Alltag ausreichten. Durch das Fehlen der Google-Dienste musste Huawei unter anderem eine eigene Plattform zum App-Download aufbauen. In Barcelona gab sich der chinesische Konzern kämpferisch. „Es ist eine sehr schwere Zeit für Huawei, aber wir werden niemals aufgeben“, sagte Yu. Man werde den „harten Winter“ überleben. Westeuropa-Chef Tian versicherte, dass Huawei das Smartphone-Geschäft nicht aufgebe: „Wir werden weiterhin neue Smartphones in europäische Märkte bringen.“
Apple untermauerte seine Strategie auch mit einer radikalen Angleichung der technischen Plattform: Neue Mac-Computer laufen genauso wie iPhone und iPad auf der Architektur des Chip-Designers Arm statt auf Intel-Chips. Samsung schließt eine stärkere Rolle für Arm-Chips in seinen Notebooks nicht aus. Der Chef des Chipkonzerns Qualcomm, Cristiano Amon, bekräftigte in Barcelona, er wolle den „unausweichlichen“ Umstieg der Windows-Computerwelt auf Arm-Chips beschleunigen. Das würde auch die Verzahnung technisch erleichtern.
Qualcomm sprach auch die trendigen AR-Brillen (Augmented Reality, AR, beziehungsweise erweiterte Realität) an. Dabei geht es um die Idee, digitale Inhalte in reale Umgebungen einzublenden. Unter anderem von Apple wird eine solche Brille erwartet – wie schnell sie kommen könnte, ist aber völlig unklar. Qualcomm will mit seinen Chips eine führende Rolle in dem künftigen Markt spielen. Aktuell gibt es die Technologie in eher klobigen Headsets mit schmalem Blickfeld. Als große Herausforderung gilt vor allem, ausreichend Rechenleistung bei niedrigem Stromverbrauch in ein leichtes Brillengestell zu packen. Aktuell versuchen einige Hersteller das Problem zu lösen, indem die Rechenarbeit zum Beispiel an ein per Kabel angeschlossenes Smartphone ausgelagert wird.
Nach Einschätzung des Chipkonzerns werden leichte und kompakte Datenbrillen, in denen sich zusätzliche Informationen ins Blickfeld einblenden lassen, noch fünf bis zehn Jahre auf sich warten lassen. Am Ende der Entwicklung stünden aber Brillen, die anfangen könnten, Smartphones und PCs zu ersetzen, so Qualcomm-Manager Hugo Swart. Und man werde diese Brillen den ganzen Tag tragen können.
Nachdem die Technologie ja auch immer mehr Einzug ins Auto findet, geht Renault davon aus, dass künftige Autos dank der Digitalisierung langsamer als heute ihren Wert verlieren werden. „Die Kosten des Fahrzeugs werden vielleicht zunächst höher sein, aber die Tatsache, dass mit der Zeit neue Funktionen hinzukommen, kann dafür sorgen, dass der Restwert steigt, statt wie heute zurückzugehen“, sagte Renault-Manager Thierry Cammal am Rande des Mobile World Congress.
Cammal führt beim französischen Autohersteller die Software Labs, die Technologien für künftige Fahrzeuge entwickeln. Der Übergang zu elektrischen und vernetzten Fahrzeugen erfordere, „dass wir komplett die Architektur des Autos verändern“, betonte er. Unter anderem gehöre dazu, dass es statt vieler verstreuter Steuerungseinheiten wenige zentralisierte gebe.
Renault arbeite bei dem Wandel mit Technologie-Unternehmen wie Google oder dem Chipkonzern Qualcomm zusammenarbeiten. Es sei aber wichtig, dass der Hersteller am Ende die Kontrolle „über kritische Elemente der Software“ behalten, betonte der Automanager.
Viverse ist der Platz von HTC Vive im Metaversum: ein Universum mit neuen Erfahrungen und ein nahtloses Tor zu anderen Virtual Reality-Universen in Zusammenarbeit mit Partnern auf der ganzen Welt. Zur Verdeutlichung: Beim Metaversum handelt es sich um virtuelle Parallelwelten, die derzeit mit einer Virtual-Reality-Brille (VR-Brille) oder einer AR-Brille „betreten“ werden können. HTC Vive präsentierte auf der Mobilfunk-Messe Innovationen, um den Menschen eine bessere Erfahrung bei der Erkundung des Viverse zu bieten. Dazu gehören Vive Browser, ein neuer Virtual-Reality-basierter Webbrowser, und Vive Connect, ein Portal zum Erleben und Durchqueren des Viversums. Das Unternehmen stellte außerdem Vive Guardian vor – ein neues Tool, das Eltern, Erziehungsberechtigten und Lehrern die Kontrolle darüber gibt, was junge Menschen in VR sehen und tun können.
Viverse sei das nächste Kapitel der Vision von HTC von Vive Reality, sagte Cher Wang, Mitbegründerin und Vorsitzende von HTC. Vive sei die Marke und bedeute „Leben“, und Verse beziehe sich auf die Kapitel des Lebens. Viverse möchte nahtlose Erlebnisse, die auf jedem Gerät und überall erreichbar sind, bieten. Ermöglicht wird dies durch die virtuelle und erweiterte Realität, Hochgeschwindigkeits-Konnektivität, Künstliche Intelligenz und Blockchain-Technologien, in die HTC seit mehreren Jahren investiert.
HTC Vive und holoride arbeiten zusammen, um Auto-Insassen Virtual-Reality-Unterhaltung zu bieten, indem sie die Vive Flow VR-Brille und die immersive Technologieplattform von holoride nutzen. holorides Technologie verbindet Virtual-Reality-Inhalte mit Echtzeit-Bewegungs-, Standort- und Navigationsdaten aus dem Fahrzeug. In Kombination mit Vive Flow, der leichten und kompakten VR-Brille von HTC, ist holoride für die Unterhaltung der Passagiere auf Reisen gedacht. Die Gäste des MWC konnten schon holorides In-Car-Virtual-Reality bei einer Fahrt durch Barcelona erleben.