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Parken in Spanien: Was bedeuten weiße, gelbe, blaue, orange oder grüne Linien?

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Von: Judith Finsterbusch

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Ein Mann und eine Frau bedienen einen Parkscheinautomat.
Parken ist in Spanien in aller Regel günstiger als in Deutschland. © David Revenga

Die Regeln fürs Parken in Spanien sind für Auswärtige nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich. Ein Überblick über die Bedeutung der weißen, gelben, blauen, orangen und grünen Linien, die Parkplätze auf der Straße kennzeichnen.

Madrid – Autofahren in Spanien kann für Ungeübte schonmal zum Stresstest werden. Von siebenspurigen Kreisverkehren in Großstädten über Gruppen von Radfahrern auf kurvigen Bergpässen bis zu extrem schmalen Gassen in den Dörfern gibt es einige Momente, die im Alltag für erhöhten Puls sorgen können. Sind die schlimmsten Momente gemeistert, stellt das Thema Parken Autofahrer noch einmal vor neue Herausforderungen: Was bedeuten die weißen, blauen, gelben, grünen oder orangefarbenen Linien, mit denen Parkflächen auf der Straße gekennzeichnet sind?

Parken in Spanien: Das bedeuten weiße, gelbe und blaue Linien

Fangen wir mit der einfachsten Linie an: weiß. Sind auf einer Straße in Spanien Parkbuchten oder Parkstreifen mit einer weißen Linie gekennzeichnet, kann man dort sein Auto gratis und so lange wie man möchte parken. Genauso einfach verhält es sich mit gelben Linien, nur andersherum: Hier ist das Parken immer verboten, beispielsweise wegen Ein- und Ausfahrten von Garagen. Übrigens: Das in Deutschland beliebte System mit Parkscheiben für eine begrenzte, aber dafür kostenlose Parkdauer, gibt es in dieser Form in Spanien nicht.

Ebenfalls recht übersichtlich, wenn auch weniger beliebt, ist die blaue Linie in Spanien. Diese bedeutet überall, dass das Parken auf den gekennzeichneten Flächen kostenpflichtig ist. Dabei gibt es allerdings Ausnahmen: So ist das Parken in vielen spanischen Städten zu gewissen Uhrzeiten auch in der sogenannten „zona azul“, blauen Zone, kostenlos. Oft sind die blauen Parkplätze etwa nachts, an Sonn- und Feiertagen oder zur mittäglichen Siesta-Zeit gratis. Die genauen Regeln legt jedes Rathaus fest, dazu zählt auch, ob das Parken in der blauen Zone auf eine gewisse Zeit beschränkt ist, beliebt sind dabei vier Stunden. Genaue Auskunft über Zeiten und andere Ausnahmen geben die Parkscheinautomaten, die alle paar Meter entlang der Bezahl-Parkplätze stehen. In vielen, vor allem größeren oder touristischen Städten, gibt es mittlerweile auch Apps, über die der Parkplatz in Bereichen mit blauer Linie bezahlt werden kann. Grundsätzlich ist der Parkschein übrigens in Spanien wesentlich günstiger als in Deutschland. Für den Betrieb und das Ausstellen von Knöllchen in blauen Zonen beauftragt das jeweilige Rathaus ein Unternehmen - ein Prozess, der nicht immer überall glattläuft.

Parken in Spanien: Das bedeuten orangefarbene, rote und grüne Linien

Während es die blauen Zonen in Spanien schon lange gibt, kamen vor einigen Jahren in vielen Städten orangefarbene Linien neu dazu. Bei orange gekennzeichneten Parkflächen handelt es sich um Parkplätze, die Anwohnern vorbehalten sind. Solche Linien findet man vor allem in Großstädten, auch viele touristische Gemeinden haben die orangefarbenen Linien eingeführt. Die Regeln für das Parken in orangefarbenen Zonen sind aber nicht überall in Spanien gleich. Mancherorts etwa dürfen diese Parkplätze in bestimmten Zeitspannen auch von Autofahrern von außerhalb kostenpflichtig genutzt werden. Entsprechende Schilder in den Zonen geben Auskunft über die genauen Nutzungsbedingungen. In manchen Orten sind diese Anwohner-Parkplätze außerdem rot statt orange gekennzeichnet.

Ebenfalls recht neu sind die mit grünen Linien gekennzeichneten Parkplätze in Spanien. Auch hier haben Anwohner Priorität und dürfen ihr Auto zu jeder beliebigen Zeit und so lange sie möchten kostenlos abstellen. Wer kein Anwohner ist, darf zwar auch auf den Flächen mit grünen Linien parken, aber in vielen Städten nur maximal zwei Stunden. Außerdem stehen die grünen Parkplätze Autofahrern von außerhalb oft nicht rund um die Uhr zur Verfügung, sondern nur in bestimmten Zeitspannen. Und: Die grünen Parkplätze sind für Auswärtige kostenpflichtig, und in aller Regel teurer als Parkplätze mit blauen Linien.

Parken in Spanien: So geht man auf Nummer sicher

Ebenfalls ein beliebtes Modell ist es übrigens vor allem in touristischen Städten, die Parkzonen im Winter und im Sommer unterschiedlich zu kennzeichnen. In Benidorm an der Costa Blanca beispielsweise gibt es Straßenzüge, an denen die Parkplätze im Winter grün, im Sommer blau gekennzeichnet sind. Einheitliche Regeln für das Parken in Spanien gibt es also mit Ausnahme der weißen und gelben Linien nicht. Ein Blick auf die Schilder oder Parkscheinautomaten dürfte im Zweifelsfall Klarheit bringen - oder aber noch mehr Verwirrung stiften. Wer ganz sicher gehen will, parkt entweder gratis zwischen weißen Linien oder fährt kostenpflichtig ins Parkhaus, auch in Tiefgaragen sind die Tarife in aller Regel wesentlich günstiger als in Deutschland.

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