Familienurlaub und Spanien, adiós! - Tipps gegen den Alltagsstress Zuhause
Es hat doch geklappt, der tolle Familienurlaub in Spanien ist wie im Flug vergangen aber zuhause hat einen sofort der Alltagstress wieder? Dem kann man mit einigen Tipps entgegenwirken. Zunächst sollte man schon im Urlaub so viele bleibende Erinnerungen wie möglich schaffen. Psychologen haben herausgefunden, dass man sich vor allem an Erlebnisse erinnert, die neu für einen waren und bei denen man etwas gelernt hat. Deshalb sollte man neben Entspannungs- auch Erlebnistage einplanen. Je nach Temperament kann man etwa einen Jetski-Ausflug wagen oder einen Mediterranen Garten besuchen. Tipps gibt es in den Touristeninformationen im Urlaubsort.
Sinnvoll ist auch ein kleines Reisetagebuch zu führen. Was hat mir heute besonders gut gefallen, in welcher Situation fühlte ich mich super entspannt, wohin ging eigentlich unser heutiger Bootsausflug und wie hieß noch einmal das ortstypische Gericht oder Tapa in der Benidormer Altstadt oder in Dénia, Jávea, Calp, Murcia oder Málaga, das so toll schmeckte? Zuhause angekommen kann man dann diese Erinnerungen aufleben lassen, mit den Reisegefährten spanische Musik auflegen, die Notizen lesen, die Fotos ansehen – und vielleicht sogar das tolle Gericht nachkochen oder eine Sangría zusammenbrauen und so etwas Urlaubsflair in einen grauen Frühherbsttag bringen.
Achtsamkeit für die ganze Familie
Achtsamkeit für die ganze Familie oder Mindfulness ist ein Weg zu Ruhe und Entspannung, den viele Psychologen empfehlen. Es geht darum, das sich ewig drehende Rad der Gedanken anzuhalten, indem man sich auf das hier und jetzt konzentriert. Dafür muss man kein tibetanischer Mönch sein, und einige Übungen machen mit der ganzen Familie richtig Spaß.
Bewusst genießen : Beginnen wir zum Einstieg mit dem bewussten Essen. Das klappt zunächst am besten mit einem leckerem Nachtisch, wie einem Eis, einem Milchshake oder einem Kuchen. Bitten sie ihre Familie, im Stillen folgende Fragen zu beantworten: Wie sieht der Nachtisch aus? Welche Farben hat er? Wie riecht er? Wie fühlt sich der Teller oder die Schale an? Heiß oder kalt? Wie klingt der Löffel, wenn er leicht an den Teller anstößt? Oder der Shake, wenn er durch den Strohhalm fließt? Dann endlich wird der erste Bissen probiert. Ist er warm oder kalt, knusprig oder weich? Wie ist der Geschmack genau? Beim Essen wird nicht gesprochen, aber danach tauschen sich alle über ihre Erfahrungen aus.
Stiller Spaziergang: Die zweite Übung für die ganze Familie ist der bewusste Spaziergang in der Natur. Auch hier wird erst am Ende gesprochen. Man darf aber Blicke austauschen, oder auch Mal auf was zeigen. Ideale Szenarien sind der Strand am Abend, wenn kaum noch Leute da sind, ein Waldstück oder auch ein Park. Zunächst achtet man auf den Körper, wie man ein- und ausatmet, wie sich die Beine und die Füße bewegen. Und ob sich der restliche Körper entspannt anfühlt, oder ob man ihn weiter entspannen sollte, indem man zum Beispiel den Nacken dehnt, die Schultern kreist oder die Hände und Arme ausschüttelt.
Fokus Umgebung: Dann konzentriert man sich auf die Umgebung. Fühlt man warme Sonnenstrahlen oder eine kühle nächtliche Brise? Wie fühlt sich der Boden unter einem an? Fühlt man zum Beispiel warmen Sand unter den nackten Füßen? Riecht es nach Meer oder nach Wald? Hat man einen salzigen Geschmack von der Meeresbrise auf den Lippen? Sieht man Tiere, zum Beispiel Insekten oder Vögel? Hört man ihr Kreischen oder Zwitschern und das Rauschen der Wellen oder des Windes in den Bäumen? Wie sehen die Landschaft oder der Himmel genau aus? Auch nach dem bewussten Spaziergang sollte man sich seine Erfahrungen erzählen, gemeinsam staunen und lachen.
Ab ins Bett : Vor dem Einschlafen kann man gemeinsam eine Reise durch den Körper machen. Man beginnt bei den Füßen und geht langsam nach oben bis zum Kopfhaar. Dabei prüft man genau, wie sich jedes Körperteil anfühlt und stellt sich dann vor, dass es sich entspannt und schwer wird. Kleine Kinder kann man bei dieser Reise etwas anleiten. Oder man sucht sich eine Körperreise im Internet wie zum Beispiel diese entspannende Schifffahrt durch den Sternenstaub für Kinder. insighttimer.com/de/gefuehrte-meditation/bodyscan-zum-einschlafen-fur-kinder
Konflikte lösen: Die Familie birgt viel Sprengstoff. Woran liegt das? Die Beziehungen sind gefühlsbeladen. Und man hat mit seinen engsten Angehörigen schon vieles erlebt und ein gewisses Bild von ihnen. Kommen Konflikte auf, so sollte man sie ansprechen, aber auf allgemeine Vorwürfe wie „Du... ja immer!“ verzichten. Statt dessen sollte man ruhig und bewusst zuhören, sich in den anderen hineinversetzen, das Gehörte kurz zusammenfassen – „Du möchtest also länger schlafen, weil du in der Schulzeit immer so früh aufstehen musst?“ – und dann seine Argumente möglichst wertfrei äußern ohne den anderen anzugreifen. „Ich fürchte aber, dann haben wir nicht genug Zeit, etwas zu unternehmen.“ So hat man die besten Chancen, zu einem Kompromiss zu kommen.