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Hitze und Hitzewellen in Spanien: Tipps für die gefährlich heißen Tage

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Von: Daniela Schlicht

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Ein Mann stellt sich mit offenen Armen vor einem Ventilator mit Wasserkühlung.
Hitze in Spanien. An manchen Tagen ist jede Art von Erfrischung willkommen. © Jesús Hellín/dpa

Hitze und Hitzewellen in Spanien können für Mensch und Tier gefährlich werden. Grund genug, sich mit nützlichen Tipps und Infos für die heißen Tage zu rüsten.

Hitze und Hitzewellen haben Spanien wieder im Griff, wie Meldungen wie Hitze Mitte Mai in Spanien und Hitze-Alarm in Spanien: Mehrere Tage über 40 Grad - „Bald 50 Grad denkbar“ belegen. Mit der Hitze steigen auch die gesundheitlichen Gefahren für Mensch und Tier wie Hitzschlag oder Sonnenstich. Weitere Nachteile hoher Temperaturen in Richtung 30 Grad und mehr sind Schweißattacken, Sonnenbrand und wenig erholsamer Schlaf, besonders in tropischen Nächten, wenn nachts das Thermometer nicht mehr unter 20 Grad sinken will. Wer sich bei Hitze unwohl fühlt, kann dem entgegenwirken. Schon ein paar nützliche Tipps und Infos helfen, sich gut für die heißen Tage zu rüsten und so länger und besser den spanischen Sommer zu genießen, sei es als Resident, Tourist, Einheimischer oder Haustier.

Wichtigster Tipp gegen Hitze in Spanien: Trinken, trinken, trinken!

Die wichtigste Regel gegen Hitze, egal ob in Spanien oder anderswo: Trinken, trinken, trinken! Mindestens eineinhalb Liter sollte ein erwachsener Mensch bei hohen Temperaturen über den Tag verteilt zu sich nehmen - und das auch, wenn er nicht durstig ist. Dazu zählen Getränke wie Wasser oder Saft, auf Kaffee oder alkoholische Getränke wie eine verlockende Sangría sollte man allerdings verzichten. Sie helfen nicht, dem Körper Flüssigkeit zuzuführen. Und wenn der Körper zu wenig Flüssigkeit bekommt, drohen einige ernstzunehmende Beschwerden. Kleinere hitzebedingte körperliche Probleme sind beispielsweise Kopfschmerzen oder Schwächegefühl. Bei schwerer Dehydratation können Schwindel und Muskelkrämpfe auftreten sowie im schlimmsten Fall Bewusstlosigkeit oder ein Hitzschlag.

Als Tipp gegen Dehydratation durch Hitze rät das Rote Kreuz (Cruz Roja) in Spanien, jederzeit eine Wasserflasche mit sich zu tragen. Wer Probleme hat, das regelmäßige Trinken einzuhalten, – nämlich alle zwei Stunden mindestens ein Glas Wasser – kann sich als Hilfe einen Wecker stellen. Ein weiteres Thema ist das Essen, das man in der Sommerzeit zu sich nehmen sollte. Von fettigen und schweren Mahlzeiten sollte man vor allem mittags die Finger lassen. Eine gute Alternative dazu sind Obst und Gemüse. Laut dem spanischen Roten Kreuz sei es besonders gut, über den Tag verteilt dreimal ein Stück Obst zu essen.

Spanien: Kinder und Babys sind bei Hitze besonders gefährdet - Tipps für die Kleinsten

Um einer Dehydratation durch Hitze etwas entgegenzusetzen, kann man Kindern einen gesunden Obstsalat besonders schmackhaft machen, wenn er farbenfroh ist oder das Obst oder Gemüse für die Kinder interessant aussieht. So kann man beispielsweise eine Gurke mit Weintrauben und Mozzarella bestücken und sie als Krokodil servieren. Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Wer hierfür Vorschläge braucht, kann sich im Internet inspirieren lassen.

Für Kinder und Babys gilt an heißen Tagen in Spanien besondere Vorsicht: Ein kleiner Körper kann noch nicht so gut mit der Hitze umgehen. Eltern und Erziehungsberechtigte werden darauf hingewiesen, darauf zu achten, dass ihr Kind genug trinkt. Besonders wenn Kinder in der Mittagszeit – sei es draußen oder drinnen – viel toben, verlieren sie Flüssigkeit. Oft bemerken sie im Eifer des Gefechts das Durstgefühl überhaupt nicht. Das gilt es zu vermeiden, denn schon zwei Prozent weniger Körperflüssigkeit als normal können zu verminderter Leistungsfähigkeit führen.

Kind kühlt bei Hitze Kopf mit Wasser ab
Hitze kann für Kinder gefährlich sein, im Spanien-Urlaub ist mitunter Vorsicht geboten. © Ángel García

Gefährliche Mittagszeit: Rotes Kreuz Spanien gibt Tipps bei Hitze

Des Weiteren stellt das spanische Rote Kreuz Tipps und Empfehlungen bei Hitze für das Verhalten in der gefährlichen Mittagszeit aus. So sollte beispielsweise direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden. Das bedeutet, dass man sich während der heißesten Zeit des Tages am besten drinnen oder im Schatten aufhält. Dies gilt für die Zeit von 12 bis 18 Uhr. Dann ist die Hitze in Spanien besonders intensiv.

Wenn man sich während dieser Zeit trotzdem nach draußen begibt, sollte man auf folgende Regeln achten: Erstens sollte man mehr trinken, als regulär empfohlen wird. Durch die Bewegung und die Mittagshitze verbraucht der Körper nämlich mehr Flüssigkeit und benötigt dementsprechend mehr Zufuhr. Außerdem sollte man leichte Kleidung tragen, die nicht zu eng am Körper anliegt und somit die Schweißbildung nicht noch stärker fördert. Des Weiteren sollten Hüte oder Käppis getragen werden, die den Nacken und das Gesicht vor direkter Sonneneinstrahlung schützen. Ein zusätzlich wichtiger Punkt ist, Sonnencreme aufzutragen und diesen Schutz auch nach einiger Zeit zu erneuern.

Klimaanlage und Co - Was bei elektrischen Hitze-Bekämpfern zu beachten ist

Wer sie hat, ist im Kampf gegen Hitze in Spanien sicher froh über seine Klimaanlage. Hier gilt allerdings zu beachten, dass die Raumtemperatur nicht unter 21 Grad sinkt, denn dann fällt es dem Körper schwer, die Unterschiede auszugleichen. Wer anstelle einer Klimaanlage einen Ventilator benutzt, sollte darauf achten, ihn nicht direkt auf den Körper zu richten, da sonst Erkältungen drohen. Dies ist besonders beim Schlafen zu beachten. Außerdem sollte man sich immer im Klaren darüber sein, dass Ventilatoren die Temperatur nicht senken, sondern nur ein Gefühl der Kühlung verursachen.

Die wichtigste Regel bezüglich des Autos im Sommer ist weit bekannt und doch führt ihre Missachtung jedes Jahr zu dutzenden Todesfällen. Kinder, Tiere und ältere Menschen, die bei Hitze alleine im Auto zurückgelassen werden, können schon nach wenigen Minuten dehydrieren, das Bewusstsein verlieren und einen Hitzetod erleiden. Schon ab 30 Grad steigen die Temperaturen im Innern des Autos innerhalb einer halben Stunde auf tödliche 46 Grad an. Viele Menschen denken, das geöffnete Fenster würde helfen, doch das ist ein Irrglaube. Die Temperaturen sinken deswegen nicht, sondern steigen genauso stark, als wäre das Fenster geschlossen. Deswegen rät das Rote Kreuz in Spanien dringend davon ab, schlafende Kinder oder Haustiere auch nur zum Einkaufen im Auto mit geöffnetem oder leicht geöffneten Fenster zu lassen. Wenn man verletzte oder kranke Personen in seinem Auto transportiert, ist ebenfalls besondere Vorsicht geboten. Sie reagieren eventuell empfindlich auf die Temperaturunterschiede. Deshalb sollte die Temperatur im Auto nur Stück für Stück heruntergekühlt werden.

Tipps gegen Hitze: Was tun in heißen Nächten in Spanien?

Hitze und Bett kann nicht gut gehen. Was tun? Besonders schwer fällt das Schlafen während den sogenannten tropischen Nächte, das heißt, wenn die nächtliche Temperatur über 20 Grad Celsius liegt und diese sollen laut einem EU-Klimabericht für Spanien sowie Europa weiter zunehmen. Nichtsdestotrotz, für einen erholsameren Schlaf gibt es ebenfalls Tipps und Kniffe, die während der heißen Sommerzeit und Hitze guttun. So hilft es beispielsweise, vor dem Schlafengehen lauwarm zu duschen, da das die Blutgefäße erweitert und man somit nicht direkt wieder ins Schwitzen kommt. Eine weitere Idee ist es, das Kissen oder die Decke ein paar Stunden vor dem Schlafengehen in den Kühlschrank zu legen. Das erfrischt und hält einige Zeit an. Trotzdem wälzen sich viele Menschen stundenlang im Bett herum. Das ist allerdings keine gute Lösung, denn so beschäftigt sich das Gehirn mit der Hitze und dem Drang, endlich einschlafen zu wollen – und es klappt noch weniger. Besser ist es, ein Buch zur Hand zu nehmen und so lange zu lesen, bis die Augen von selbst zufallen.

Ein Hundehalter führt seinen Hund auf einem asphaltiertem Küstenweg spazieren.
Spaziergänge mit dem Hund sollten in der Mittagshitze in Spanien vermieden werden. © Àngel García

Hitze setzt nicht nur Menschen zu, sondern auch Tieren. Erst kürzlich tötete die Hitzewelle in Spanien Mauersegler, tausende Vögel fielen aus Nestern. Natürlich können auch Haustiere unter hohen Temperaturen leiden. Im Gegensatz zu Menschen verfügen Hunde beispielsweise nicht über Schweißdrüsen. Sie regulieren ihre Körpertemperatur durch Hecheln oder über die Pfoten. Damit auch Hunde die hohen Temperaturen im Sommer gut überstehen, rät Tierheiltherapeutin Ina Raschig, Spaziergänge in die Morgen- beziehungsweise in die Abendstunden zu verlegen. Da sich Asphalt stark erhitzen kann und sich Hunde ihre sensiblen Pfoten darauf verbrennen können, sollten vorrangig Schatten-, Wald- oder Feldwege aufgesucht werden. Natürlich sollte bei längeren Touren auch eine Thermoskanne mit gekühltem Wasser – nicht eiskalt – für die Vierbeiner dabei haben.

Im Zuhause freut sich der Hund über genügend Trinkwasser und manche vielleicht etwas weniger über empfohlene, kleinere, leicht verdaulichere Futterrationen. Falls es dem Hund doch zu warm geworden ist, er also unter anhaltend stark hechelt, beim Gehen schwankt oder extrem unruhig ist, dann ist es höchste Zeit für eine langsame Abkühlung. Beispielsweise kann man ein Handtuch in kaltes Wasser tauchen und es als Liegeplatz anbieten (bitte nicht über den Hund legen) oder man benässt Pfoten und Beine, hierbei besonders die weniger behaarten Innenschenkel, mit kühlem Wasser. Das Fell kann, falls es der Hund mag, auch mit einem Wassersprüher angefeuchtet werden. Apropos Fell: regelmäßiges Bürsten, um den Vierbeiner von unnötigen Haaren zu befreien, hilft ebenso wie eine Schur bei Langhaarhunden.

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