Immobilien in Spanien: Energiesparen mit Dämmung - OCU gibt Tipps

Spanien setzt ebenfalls auf Energiesparen und da rücken Immobilien und ihre Dämmung schnell in den Fokus. Folglich hat die spanische Verbraucherschutzorganisation OCU wertvolle Tipps zur Dämmung veröffentlicht.
Madrid - Immobilien und deren Energieverbrauch, ganz besonders ihre Dämmung zum Energiesparen, rücken auch in Spanien immer wieder in den Fokus, und das nicht erst seitdem der neue Energiesparplan in Kraft getreten ist. Aufmerksamkeit bekam das Thema Energiesparen auch, seitdem der Energieausweis, der Certificado Energético, bei Vermietung oder Verkauf verpflichtend geworden ist und die EU gar von Sanierungspflicht bei Altbauten spricht. Nicht zuletzt sind es neuerdings die enormen Energiepreise, die etliche Bürger veranlassen, Strom einzusparen, wo es irgendwie geht, obgleich die spanische Regierung Kunden mit einem Gaspreisdeckel entlasten will und jüngst auch verkündet hat, dass die Mehrwertsteuer auf Gas von derzeit 21 auf fünf Prozent ab Oktober bis Ende des Jahres heruntergesetzt wird. Energie und Energiesparen wird auch in naher Zukunft ein Hauptthema bleiben. Das hat die spanische Verbraucherschutzorganisation OCU dazu veranlasst, wertvolle Tipps und Informationen in Bezug auf die Dämmung von Immobilien zu veröffentlichen.
Immobilien in Spanien: Energiesparen durch Dämmung - Vorteile und Normen
Wer Energiesparen beziehungsweise den Energieverbrauch seiner eigenen Immobilie in Spanien effizienter gestalten möchte, für den hat die spanische Verbraucherschutzorganisation OCU ein paar Tipps zur Dämmung veröffentlicht und führt dazu gleich die Vorteile einer guten Thermoisolierung auf:
- Energiesparen durch Reduzierung des Energieverbrauchs: bei guter Dämmung kann dieser um ein Zehntel gesenkt werden.
- Beträchtliche Einsparungen durch eine bessere Dämmung: etwa 1.000 Euro pro Jahr am Beispiel einer typischen 90 Quadratmeter große Wohnfläche.
- Mehr Komfort durch stabilere Temperaturen in der Immobilie über das ganze Jahr hinweg.
Wenn es sich um eine neue Immobilie in Spanien handelt, sollte sie die Normen und Anforderungen der geltenden technischen Bauvorschriften erfüllen, die unter anderem bei der Dämmung eine Dämmstärke von 17 Zentimetern und Fenster mit Doppelverglasung vorschreiben. Allerdings stammen 50 Prozent der Immobilien in Spanien aus der Zeit vor 1980 und sind daher schlecht isoliert, wenn sie danach nicht renoviert wurden. Wenn das Gebäude nach 1980 erbaut wurde, verfügt es bereits über eine Wärme-Dämmung, allerdings nicht in dem Maße, wie sie heute vorgeschrieben ist.
Immobilien in Spanien: Woher weiß man, ob eine Dämmung notwendig ist?
Manch einer besitzt eine Immobilie in Spanien und weiß nicht, ob eine Dämmung überhaupt notwendig ist. Woran erkennt ein Immobilieneigentümer die Dringlichkeit einer besseren Dämmung? Der erste Hinweis ist logischerweise die Temperatur in der Wohnung: Ist sie im Winter zu niedrig oder im Sommer zu hoch, ist die Isolierung möglicherweise schlecht. Andere sehr deutliche Anzeichen können sein:
- Kondenswasser an den Fenstern
- Feuchtigkeit in Wänden
- Luftaustritt durch Fenster oder Rollladenkästen
Wenn dies der Fall ist, ist es klar, dass die Dämmung der Immobilie verbessert werden sollte.
Immobilie in Spanien: Dämmung von Wänden, Dächern und Fenstern
Damit die Immobilie in Spanien energieeffizient ist, müssen bezüglich der Dämmung alle nach außen gerichteten Wände und das Dach mit Dämmstoffen versehen werden. Außerdem müssen die Böden und Decken jeder Wohnung isoliert sein. Falls die Dämmung des Hauses verstärkt werden muss, hängt die Art und Weise, wie sie angebracht wird, davon ab, wie das Gebäude gebaut ist. Möglicherweise wird man auf die folgenden beide Fälle stoßen:
- Die Außenwände haben einen leeren Luftraum: In diesem Fall wird Dämmung in Form von Schaum, Fasern oder Kügelchen eingebracht. Dazu werden in regelmäßigen Abständen Löcher gebohrt, die Hohlräume mit Dämmstoff gefüllt und anschließend werden die Löcher wieder zugemacht.
- Die Wände haben keinen Luftraum: Dann werden Dämmplatten verwendet, die man von außen oder von innen an die Wand anbringt. Eine Außenisolierung wird meist nur bei Renovierungsarbeiten am gesamten Gebäude verwendet, da diese mit Gerüsten, Fassadenänderungen und so weiter verbunden sind. Die Innendämmung kann selbst vorgenommen werden, obwohl sie im Haus etwas Platz beansprucht.
Energiesparen in Spanien: Welche Merkmale sollten gute Stoffe für die Dämmung haben?
Zur Dämmung der Immobilie in Spanien werden auf dem Markt verschiedene Dämmstoffe natürlichen oder synthetischen Ursprungs angeboten. Bei der Auswahl der Materialien sollte auf die Merkmale, die einen guten Dämmstoff auszeichnen, geachtet werden:
- Es werden keine giftigen Stoffe freigesetzt.
- Der Stoff ist nicht brennbar und erzeugt keinen giftigen Rauch.
- Er ist widerstandsfähig gegen Insekten.
- Er absorbiert keine Feuchtigkeit.
- Er lässt Wasserdampf durch, denn bei vollkommener Undurchlässigkeit kann sich in den Wänden Feuchtigkeit bilden, wenn der Dampf, der nicht durch sie hindurchkommt, kondensiert.
Immobilie in Spanien: Natürliche oder synthetisch Dämmstoffe zur Dämmung?
Bleibt die Frage, welche Dämmstoffe man zur Dämmung der Immobilie in Spanien nutzen sollte. Bei den Dämmstoffen natürlichen Ursprungs empfiehlt die spanische Verbraucherschutzorganisation folgende:
- Zellulosefaser (fibra de celulosa), ein optimaler Wärme- und Schalldämmstoff aufgrund seiner ökologischen Eigenschaften und seines niedrigen Preises. Er ist atmungsaktiv, widerstandsfähig gegen Insekten, feuerbeständig und entwickelt im Brandfall keine gefährlichen Dämpfe. In Form von Fasern kann er leicht in Luftkammern eingeblasen werden.
- Blähton (Arcilla expandida), ist ein natürlicher Dämmstoff, der gegen Insekten und Nagetiere resistent ist, keine giftigen Emissionen erzeugt, keine umweltschädlichen Materialien für die Installation benötigt, nicht brennbar ist und im Brandfall keine giftigen Dämpfe abgibt. Er wird in Form von Granulat in vielen verschiedenen Größen angeboten.
- Ligninhaltige oder mineralisierte Holzfasern (fibras de madera con lignina o mineralizadas), die auch zum Füllen von Luftkammern verwendet werden.
- Für Böden und Wände: Glas- und Steinwolle (Lana de vidrio y roca). Sie brennen oder verrotten nicht und sind atmungsaktiv, wenn sie nicht in Kunststoff eingekapselt sind.
- Korkplatten: Ist ein festeres Material, das an Wände geklebt werden kann. Sie sind leicht, elastisch und wasserfest, halten Feuer gut stand und geben im Brandfall keine schädlichen Stoffe oder giftigen Dämpfe ab.
Synthetische Dämmstoffe sind ebenfalls sehr praktisch und weit verbreitet. Hervorzuheben sind:
- Polystyrol (Styropor): Extrudiertes Polystyrol (XPS) oder expandiertes Polystyrol (EPS). Die Zusammensetzung ist dieselbe, aber das extrudierte Material ist kompakter und wasserdicht, sodass es die einzige Isolierung ist, die auch nass werden kann. Styropor wird in Plattenform zur Dämmung von Decken und Wänden verwendet. Wenn es sich entzündet, erlischt es von selbst, kann aber giftige Gase abgeben.
- Polyurethan: Es besteht derzeit aus Erdöl und Zucker. Durch die Eliminierung von H-FCKW aus seiner Zusammensetzung hat sich die Umweltverträglichkeit verbessert. Es wird häufig auf Wände aufgesprüht, wo es zu einem Schaum trocknet, der wasserdicht und chemikalienbeständig ist.
Immobilien in Spanien: Effiziente Dämmung mit Zweifach-Isolierglas hilft beim Energiesparen
Für eine effiziente Dämmung der Immobilie in Spanien rät die OCU zu Fenstern mit PVC-Drehkipprahmen mit zwei jeweils vier Millimeter starken Scheiben - Zweifach-Isolierglas - und einem Scheibenzwischenraum von 16 Millimetern. Der Preis für diese Art von Verglasung ist hoch. Aber im Vergleich zur Einfachverglasung wird der Energieverbrauch auf ein Zehntel gesenkt. Und in Kombination mit einer verstärkten Wand-Dämmung kann das Haus von einer D-Energieklasse auf eine A-Energieklasse aufsteigen.
Apropos Kosten für die Dämmung einer Immobilie: Die spanische Verbraucherschutzorganisation forderte einen Kostenvoranschlag für die Isolierung einer 90 Quadratmeter großen Wohnung der Klimaklassifikation D einschließlich Installation, Abschlussarbeiten, Anstrich und Steuern an. Er belief sich auf 3.200 Euro für eine leichte Renovierung, die nur aus einer teilweisen Dämmung der Außenwände besteht und auf bis zu 10.520 Euro für eine stärkere Dämmung und den Austausch der Fenster. Die Amortisationszeit beträgt nur fünf Jahre, aber das hängt auch von der Gegend ab, in der man wohnt. In wärmeren Gegenden lohnt es sich möglicherweise nicht, in eine bessere Isolierung oder in hochwertigere Fenster zu investieren, da die Energieeinsparung nicht so überragend ist.
Immobilien in Spanien: Finanzhilfen für eine Dämmung sind möglich
Gegenwärtig können für die Dämmung der Immobilie in Spanien Finanzhilfen, also Zuschüsse beantragt werden, die einen Teil der Investitionen abdecken und so die Amortisationszeit verkürzen. Der Plan für Wiederaufbau, Umgestaltung und Widerstandsfähigkeit (Plan de Recuperación, Transformación y Resiliencia) umfasst drei Hilfsprogramme mit Subventionen, die zwischen 30 und 80 Prozent der Renovierungskosten abdecken, allerdings ohne Mehrwertsteuer.
Neben den direkten Zuschüssen können die Investitionen in die Verbesserung der Energieeffizienz von Immobilien in der persönlichen Einkommensteuererklärung in Spanien geltend gemacht werden. Steuerabzüge für Investitionen in die Renovierung des Hauptwohnsitzes werden wie folgt aufgeführt: 20 Prozent der Investitionen können abgezogen werden, wenn der Energieverbrauch für Heizung/Kühlung durch die Arbeiten um sieben Prozent gesenkt wird. Wird der Verbrauch um 30 Prozent gesenkt oder ein Energielabel von A oder B erreicht, erhöht sich der Abzug auf 40 Prozent. Wenn die Renovierung das gesamte Gebäude betrifft, kann der Abzug bis zu 60 Prozent betragen. Am besten wendet man sich dafür an einen professionellen Berater.