Wie die Metaverse-Version des Bernabéu-Stadions könnten ebenfalls große Theater oder Konzertsäle, virtuell nachgebildet und Konzerte aus „der ersten Reihe“ miterlebt werden.
Immobilien sind beliebte Anlageobjekte, nicht nur in Deutschland oder Spanien, nein, mittlerweile sogar im Metaversum. Die bekanntesten Anbieter von digitalen Grundstücken und Immobilien im Metaverse sind derzeit Decentraland, Sandbox, Axie Infinity, Cryptovoxels und Somnium.
Nach Angaben von DappRadar fanden allein im Monat Dezember 2021 Investitionen in virtuelle Grundstücke und Gebäude im Wert von über 100 Millionen Dollar, das heißt von mehr als 88 Millionen Euro statt. Laut dem Analyseunternehmen Metametric Solutions werden die Immobilienverkäufe im Metaversum in diesem Jahr voraussichtlich 1 Milliarde Dollar erreichen. Und einem Bericht von Brandessence Market Research zufolge wird für diese Art von Immobilienmarkt von 2022 bis 2028 eine jährliche Wachstumsrate von 31 Prozent erwartet. So boomen Luxus-Immobilien also nicht nur in Marbella.
Investiert wird nicht nur von Privatpersonen sondern auch von Firmen. Beispielsweise gab erst kürzlich die in New York ansässige Firma Republic Realm den Kauf eines Stücks Land für 4,3 Millionen Dollar in Sandbox bekannt. Bezahlt wird in Kryptowährungen, beziehungsweise NFTs („Non-Fungible Token“). Durch diese wird auch gleich der Besitz der digitalen Güter nachgewiesen. Sie dienen als digitale Echtheitszertifikate und bescheinigen, dass ein virtuelles Objekt einmalig ist. Der Kauf und Verkauf wird in einer Blockchain registriert. Mit dem Kauf von virtuellen Grundstücken oder Immobilien ist es aber nicht getan. Wie in der realen Welt kann auf Land gebaut werden – es kann vermietet oder wieder verkauft werden.
Modegeschäfte sind dabei, ins Metaversum zu expandieren. So plant der Mode-Konzern H&M einen virtuellen Laden in „CEEK City“ auf der Virtual-Reality-Plattform CEEK. Erste Bilder des 3-D-Stores machten auf Twitter die Runde. Künftig sollen dort Kunden herumspazieren und shoppen können. Das spanische Fast-Fashion-Unternehmen von Amancio Ortega „Zara“ hat in Zusammenarbeit mit der südkoreanischen Modemarke Ader Error (Ader) eigens eine Bekleidungskollektion für die virtuelle Welt erstellt: AZ Collection. Die Kollektion wird über die soziale Metaversum-Plattform Zepeto vertrieben. Die Produkte liegen preislich zwischen 39,95 Euro und 239 Euro. Marken wie Nike, Ralph Lauren und Disney arbeiten ebenfalls mit Zepeto zusammen.
Interessierte können ihren digitalen Avatar ganz einfach erstellen. Sie brauchen nur ein Foto ihres Gesichts zu scannen und schon können sie mit anderen Nutzern auf der ganzen Welt virtuell interagieren. Eines der Hauptmerkmale des Zepeto-Metaversums ist, dass 70 Prozent der Nutzer der Plattform Frauen im Alter zwischen 13 und 24 Jahren (Generation Z) sind, die an Mode und Lifestyle interessiert sind. Für die Teilnahme muss man sich lediglich die Zepeto-App im App-Store oder bei Google Play herunterladen. Dann werden einem verschiedene „digitale Personen“ (Avatars) vorgestellt, die den Nutzer in der virtuellen Welt darstellen. Diese können mit einem eigenen Namen versehen werden. Registriert wird dann der eigene Avatar hauptsächlich mit einem Google-, Apple- oder Facebook-Konto.
Auch die Arbeitswelt soll Einzug ins Metaversum finden. Geworben wird damit, dass sich dort jeder seine Arbeitswelt frei nach Wunsch gestalten kann. Statt per Videokonferenz, wie es heute noch der Fall ist, loggt man sich in naher Zukunft in einen virtuellen Meetingraum ein, der den Vorlieben jedes einzelnen Teilnehmers individuell angepasst ist. Die Rede ist von Mobiliar, Farbgebung, technischer Ausstattung - aber auch der Blick aus dem Fenster ist wählbar. Bei einem Teilnehmer ist es die New Yorker Skyline, beim anderen das Meer. Alles soll in wenigen „Handgriffen“ anpassbar sein, während und obwohl das analoge Ich eigentlich gerade in einem 1-Zimmer-Apartment in München sitzt.