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Extreme Hitze in Spanien fordert hunderte Todesopfer: Wie das Wetter diese Woche wird

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Von: Marco Schicker

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Ein Mann trinkt Wasser gegen die extreme Hitze.
Unerträglich ist die lang anhaltende Hitzewelle in vielen Teilen Spaniens. An den Küsten ist es aber meist auszuhalten. © Salas/EFE

Bis Freitag starben in Spanien mindestens 360 Menschen direkt an den Folgen der Hitzewelle, so viele, wie sehr lange nicht. Wann geht die extreme Hitze und wie wird das Wetter bis 22. Juli?

Madrid - Vom 10. bis 15. Juli sind 360 Menschen direkt an den Folgen der extremen Hitzewelle in Spanien gestorben, so viele wie seit 20 Jahren nicht. Zu diesem Schluss kommt das Institut Carlos III. in Madrid, das dem Gesundheitsministerium zugeordnet ist und die offiziellen Statistiken zu Todesursachen in Spanien führt. Herz-Kreislaufversagen infolge von Überhitzung sei danach die Todesursache.

Für Aufsehen sorgte der Fall eines 60-jährigen Mitarbeiters der Stadtwerke Madrid, der am Freitag während Arbeiten der Straßenreinigung im Viertel Puente de Vallecas an einem Hitzschlag zusammengebrochen war. Im Krankenhaus wurde bei ihm eine Körpertemperatur von 41,6 Grad gemessen. Der Mann verstarb in der Nacht zum Samstag.

Hunderte Hitzetote in Spanien: Wenig Abkühlung in der Nacht wird für viele zum Problem

Spanische Wetterkarte zur Hitzewelle.
Aemet warnt so vor extremer Hitze am Sonntag, 17. Juli. © AEMET

Am höchsten war die Zahl der Hitzetoten in Spanien laut dem Institut am Freitag, 15. Juli, mit 123 Toten an nur einem Tag, am Donnerstag waren es 93. Allerdings liegen die Zahlen ab dem 16. Juli noch nicht vor. Auch am Wochenende 16. und 17. Juli überschreiten die Temperaturen in Spanien in weiten Teilen des Landes die 40-Grad-Marke, mit Spitzenwerten von 44+ Grad, weite Teile sind vom staatlichen Wetteramt Aemet mit der zweihöchsten, orangen Warnstufe belegt worden, fast der gesamte Rest mit der gelben. Für das Ebro-Tal bis hinauf nach Pamplona in Navarra gilt die rote, höchste Warnstufe wegen extremer Temperaturen.

Neben den üblichen Hitzeregionen wie Andalusien, Valle del Ebro oder Extremadura, sind auch Teile Galiciens und des Baskenlandes bis hinauf an die Bizkaya von der besonders lang anhaltenden Hitzewelle betroffen, was auch dort sonst eher kleine Waldbrände zu Monstern anschwellen lässt. Die Küsten des spanischen Mittelmeeres und damit die wichtigsten Urlaubsregionen bleiben überwiegend bei Werten zwischen 30 und 35 Grad halbwegs erträglich, wobei auch hier die fehlende Abkühlung zur Nacht vielen Menschen zu Schaffen macht.

In Cádiz, Plasencia, Cáceres, Sevilla, Vigo, Zaragoza sanken die Tiefsttemperaturen am Freitag nicht unter 25 Grad. Laut Gesundheitsministerium sind nächtliche Temperaturen von über 25 Grad einem ruhigen, tiefen Schlaf abträglich und können für chronisch kranke und ältere Personen enorme gesundheitliche Probleme bringen, umgekehrt erkälten sich wiederum viele beim falschen Einsatz von Klimaanlagen über Nacht. Tipps für gesunden Schlaf in Spaniens heißen Nächten.

Spaniens Urlaubsregionen mit angenehmen bis erträglichen Temperaturen

Die Vorhersagen des staatlichen Wetteramtes ventilieren derzeit nur sehr vorsichtig eine leichte Abkühlung für die kommende Woche, wobei viele Städte und Regionen Spaniens im Bereich der 40 Grad verbleiben, manche dann bereits seit drei Wochen ohne Unterbrechung, was auch für Spanien kein "normaler Sommer" ist.

An den spanischen Küsten also in den Orten, wo sich die meisten Touristen aufhalten, bleibt es sommerlich heiß, aber wird es nicht höllisch, auch wenn Mittagstemperaturen von 35 Grad einen Aufenthalt im Freien nicht als vernünftig erscheinen lassen.

Temperaturen in Urlaubsregionen von Spanien, Woche vom 18. bis 22. Juni:

Infos zu den Waldbränden in ganz Spanien und Portugal.

Info zum Waldbrand an der Costa del Sol bei Málaga.

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