1. Costa Nachrichten
  2. Spanien
  3. Land und Leute

Costa Blanca: Deutscher aus Beniarbeig will sich Eintrag im Guinnesbuch der Rekorde sichern

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Andrea Beckmann

Kommentare

Der Deutsche Markus Göttel schlägt sich im Garten des Restaurants Casa Pepa mit dem Escrima-Schläger zum Weltrekord.
Eine Jury überwacht die Schläge, die Markus Göttel im Garten des Restaurants Casa Pepa ausführt. © Pau Torres

Ein hohes Ziel hatte sich Markus Göttel aus Beniarbeig gesteckt. Der Kampfsportler trat im Garten des Restaurants Casa Pepa an, um den Weltrekord im Escrima-Stockschlagen aufzustellen. Das Ergebnis: 13.617 Schläge in einer Stunde. Damit ist dem Deutschen der Rekord sicher.

Beniarbeig – Drei bis vier Schläge pro Sekunde. Die mussten sitzen, wenn Markus Göttel sein Ziel erreichen wollte. Um es vorweg zu nehmen. Die präzise ausgeführten Hiebe saßen. Nach einer Stunde stand fest: Der gebürtige Essener aus Beniarbeig an der Costa Blanca in Spanien hatte sein Vorhaben mit Bravur ausgeführ, und den ersten Guinness-Weltrekord im Escrima-Stockschlagen aufgestellt. Die von Guinness vorgegebenen 10.400 Schläge in einer Stunde konnte der Kampfsportler locker überbieten. 13.617 Schläge zählte die Jury, die aus zwei Judo-Lehrern, einem Karate-Lehrer und einem Rechtsanwalt bestand. Außerdem waren Freunde und Schüler des Kampfsportlehrers nach Ondara gekommen. Nicht nur als Zuschauer, sondern auch als Zeugen des aufgestellten Weltrekords.

Zeugen benötigte Göttel, der ein Jahr dafür trainiert hatte, weil der Veranstaltung in Ondara kein Mitarbeiter von Guinness beiwohnte. „Auf Wunsch wäre jemand gekommen, der den Rekord abgenommen und noch vor Ort die Urkunde ausgestellt hätte“, erzählt der deutsche Kampfsportler. „Aber das wäre richtig teuer geworden und ich hätte mir einen Sponsor suchen müssen.“ Deshalb habe er sich mit Zeugen beholfen und das Procedere des Escrima-Stockschlagens mit einer Videokamera aufgenommen. „Ich musste mich dabei an strenge Vorgaben halten“, berichtet Göttel, der für den Escrima-Sport brennt.. „Mir wurde sogar exakt vorgegeben, in welcher Position die Kamera stehen musste, damit klar zu erkennen ist, dass der Guinnes-Rekord tatsächlich aufgestellt worden ist.“

An der Costa Blanca: Im Garten des Casa Pepa von Ondara stellte Deutscher Rekord im Escrima-Schlagen auf

Hoch konzentriert war der 49-jährige Familienvater aus Beniarbeig im Garten von Ondaras Restaurant Casa Pepa zu der Herausforderung angetreten, um sich den Eintrag im Guinnesbuch der Rekorde zu sichern. „Es ging total hektisch zu, weil noch so viel vorzubereiten war“, berichtet der Escrima-Kampfsportler. „Wir wollten pünktlich um 9 Uhr beginnen und ich war noch bis wenige Minuten vor Beginn mit den Vorbereitungen beschäftigt.“ Er habe noch nicht einmal Zeit gehabt, sich richtig aufzuwärmen, um zu dem Rekord anzutreten.

Markus Göttel auf dem Weg zum Weltrekord im Escrima-Stockschlagen.
Markus Göttel war hoch konzentriert bei der Sache. © Pau Torres

Und was ging ihm durch den Kopf, während er eine Stunde lang mit dem 70 Zentimeter langen Escrima-Stock aus Rattan auf eine hohle Eisenstange eindrosch, die er in einem Olivenbaum installiert und mit Stoff umwickelt hatte? „Ich hatte ja die Uhr vor mir und wusste, wie viele Schläge ich pro Sekunde ausführen musste, um an den Rekord heranzukommen“, antwortet der Weltrekordler, der nun darauf wartet, dass ihm Guinnes die Urkunde zuschickt. „Ich habe nur die Schläge gezählt und mir damit etwas die Zeit vertrieben.“ Nach der Challenge habe er für eine Weile seinen Arm nicht mehr hochbekommen. „Meine Frau hat mich gefragt, warum ich mir das antue“, sagt der Deutsche und liefert sogleich die Antwort: „Eine solche Herausforderung zu meistern, erfüllt mich“.

Markus Göttel hat sich als Lehrer im Kampfsport an der Costa Blanca einen Namen gemacht

Göttel, der mit acht Jahren ganz klassisch mit Judo anfing, sich auch in Karate betätigte und als Teenager auf Wing Tsun aufmerksam wurde, entdeckte vor neun Jahren seine Leidenschaft für Escrima. Dabei handelt es sich um einen Kampfsport, der seinen Ursprung auf den Philippinen hat. Hochachtung schwingt in der Stimme des Deutschen mit, wenn er von René Latosa erzählt. Der Filipino mit Wohnsitz in San Francisco ist Großmeister in dieser Kampfsportart und gilt als einer der Besten weltweit. Bei ihm ist Göttel in die Lehre gegangen

Längst ist auch er als Lehrer im Kampfsport unterwegs, gibt Unterricht im brasilianischen Jiu Jitsu, in Wing Tsun und in Escrima. Und betätigt sich auch als Fitnesstrainer. „Da ich das nicht hauptberuflich mache, kann ich mir die Schüler aussuchen“, erzählt er. „Ich muss nicht jeden dabei haben. Wenn es nicht passt oder ich das Gefühl habe, dass jemand den Kampfsport für lukrative Dinge nutzen will oder um sich zu fetzen, nehme ich ihn nicht an.“ Das sei etwas, das er nicht fördern wolle.

Auch interessant

Kommentare