Diese Haie gibt es im Mittelmeer vor Spanien - Der größte ist Vegetarier

Auch vor Spanien schwimmen Haie - wenn auch immer weniger. Das sind die bekanntesten Hai-Arten, die im westlichen Mittelmeer vorkommen.
Alicante - 56 verschiedene Arten von Haien leben im westlichen Mittelmeer – von dieser Zahl gehen zumindest Experten in Spanien aus. 34 von ihnen gelten als bedroht, 17 als vom Aussterben bedroht, seit Jahren gibt es immer weniger Haie vor den spanischen Küsten. Doch welche Arten gibt es? Ein Überblick über die bekanntesten Haie an Spaniens Mittelmeerküsten:
Blauhai ist wohl die am weitesten verbreitete Hai-Art im Mittelmeer vor Spanien
Der Blauhai, Prionace glauca, in Spanien tintorera genannt: Der Blauhai dürfte die Art sein, die im westlichen Mittelmeer noch am häufigsten vorkommt. Regelmäßig stranden kranke oder verletzte Tiere auch an spanischen Ferienküsten wie der Costa Blanca. Es handelt sich um einen schmalen Hai, der bis zu dreieinhalb Meter lang und gut 200 Kilogramm schwer werden kann. Blauhaie ernähren sich von verschiedenen Fischen, allen voran Heringe, Makrelen, Sardinen und Thunfisch. Seine größten Feinde sind größere Haie und der Mensch, immer wieder werden Blauhaie verletzt oder getötet, weil sie sich an Köderhaken von Hochseefischern festbeißen. Der Blauhai ist auf der Roten Liste gefährdeter Arten als „potenziell gefährdet“ eingestuft.
Haie vor Spanien: Kurzflossen-Mako ist ein schneller und geschickter Jäger
Kurzflossen-Mako, Isurus oxyrinchus, in Spanien marrajo genannt: Mit dreieinhalb bis vier Metern Länge und bis zu 750 Kilogramm Gewicht ist er zwar nicht unbedingt größer als der Blauhai, aber deutlich schwerer. Die auch als Makohai bekannte Art glänzt metallisch, auf dem Rücken bläulich-grau, an der Unterseite weiß. Der Mako lebt sowohl im Pazifik als auch im Atlantik, im Indischen Ozean, Mittelmeer, Roten Meer und in der Karibik. Makohaie sind sehr geschickte Jäger, sie ernähren sich von verschiedenen Fischen, fressen aber auch Schildkröten, Tintenfische, Schweinswale oder Delphine. Zudem ist der Makohai äußerst schnell unterwegs: Angeblich erreicht er Spitzengeschwindigkeiten von über 100 Kilometern pro Stunde. Der Kurzflossen-Mako ist als gefährdet eingestuft.
Diese Haie gibt es in Spanien: Der Großaugen-Fuchshai und seine gefährliche Schwanzflosse
Großaugen-Fuchshai, Alopias superciliosus, in Spanien als tiburón zorro oder pez zorro bekannt: Das auffälligste Merkmal des Fuchshais ist seine überdurchschnittlich große Schwanzflosse, mit der er seine Beute erschlägt oder zumindest außer Gefecht setzt. Ein weiteres Merkmal sind die, wie der Name schon sagt, überdurchschnittlich großen Augen des Hais. In der Regel wird der Fuchshai etwa drei bis vier Meter lang und 160 Kilogramm schwer, damit zählt er zu den kleineren Haien, die im Mittelmeer vor Spanien schwimmen.
Haie in Spanien: Riesig, aber Vegetarier - Der Riesenhai
Riesenhai, Cetorhinus maximus, in Spanien tiburón peregrino genannt: Er ist, wie der Name schon sagt, der Riese unter den Haien im Mittelmeer. Ausgewachsene Exemplare bringen es auf bis zu zehn Meter Länge und bis zu vier Tonnen Gewicht. Damit ist der Pilgerhai, wie die Spanier ihn nennen, nach dem Walhai der zweitgrößte Fisch der Welt. Trotz seiner beachtlichen Größe handelt es sich um einen Vegetarier: Der Hai ernährt sich von Plankton und schwimmt stets mit geöffnetem Maul durchs Wasser. Dabei filtert er bis zu 1.800 Liter Wasser pro Stunde nach Nahrung.

Klein und leicht: Der Sandtigerhai ist ein vom Aussterben bedrohter Hai in Spanien
Sandtigerhai, Carcharias taurus, auf Spanisch tiburón toro: Dieser Hai gehört mit etwa drei Metern Länge und gerade einmal 100 Kilogramm zu den kleineren Hai-Arten. Er lebt meist allein oder in kleinen Gruppen und kommt in Spanien sowohl im Mittelmeer als auch vor den Kanaren vor. Der Sandtigerhai steht auf der Liste der vom Aussterben bedrohten Arten.
Bekannt und gefürchtet: Der Weiße Hai schwimmt auch im Mittelmeer vor Spanien
Weißer Hai, Carcharodon carcharias, in Spanien tiburón blanco genannt: Die Sichtung eines Weißen Hais im Außenhafen von A Coruña machte im September 2021 Schlagzeilen in Spanien. Grundsätzlich kommt der Weiße Hai auch im westlichen Mittelmeer vor, bis in die 60er Jahre gab es etwa vor Mallorca auch noch recht häufig Sichtungen des Weißen Hais. Seit über 40 Jahren hat man aber kein Exemplar mehr vor den Balearen-Inseln gesehen. Forscher schlagen Alarm, dem Weißen Hai machen sein schlechtes Image durch Kino-Filme und die Jagd auf eines seiner beliebtesten Beutetiere, den Roten Thunfisch, zu schaffen. Der Weiße Hai, auch Menschenhai genannt, gilt als im Bestand bedroht. Er wird bis zu sieben Meter lang und bis zu dreieinhalb Tonnen schwer, Weibchen sind dabei deutlich größer als Männchen.

Der Hai mit dem seltsamen Kopf: Hammerhai ist in Spanien sehr selten
Bogenstirn-Hammerhai, Sphyrna lewini, in Spanien als tiburón martillo común bekannt: Jeder hat schon einmal Bilder von diesem Hai mit seinem charakteristisch geformten Kopf gesehen. Im Mittelmeer kann der Bogenstirn-Hammerhai theoretisch vorkommen, er gilt aber als sehr selten und ist zudem als „stark gefährdet“ eingestuft. Der Bogenstirn-Hammerhai lebt in relativer Küstennähe und wird bis zu 4 Meter lang und über 150 Kilogramm schwer.
Der kleine Speisehai: Hundshaie kommen in Spanien auch auf den Teller
Hundshai, Galeorhinus galeus, auf Spanisch cazón: Dieser Hai gehört in Spanien zu den Speisefischen, vor allem in Teilen von Andalusien. Auf den Kanaren wird er unter dem Begriff tollos serviert. Der Hundshai ist mit zwei Metern und 45 Kilogramm eine sehr kleine Art.
Weitere Haie im Mittelmeer vor Spanien
- Heringshai, Lamna nasus, in Spanien tiburón cailón genannt: Wird bis zu dreieinhalb Meter lang und etwa 200 Kilogramm schwer. Korpulenter, kompakter Hai, ernährt sich vor allem von Tintenfisch und Fischen.
- Kleingefleckter Katzenhai, Scyliorhinus canicula, auf Spanisch pintarroja: Schmaler, kleiner Hai mit gerade einmal 40 bis 45 Zentimetern Länge. Gehört in Spanien teilweise auch zu den Speisefischen, in Málaga etwa gehört der „caldo de pintarroja“ zu den regionalen Spezialitäten.
- Großgefleckter Katzenhai, Scyliorhinus stellaris, in Spanien als alitán bekannt: Nachtaktiver Hai und großer Bruder des Pintarroja, wird bis zu einen Meter lang.
- Dornhai, Squalus acanthias, auf Spanisch galludo: Im Schnitt 1,25 Meter langer, schmaler Hai mit Giftstacheln auf der Rückenflosse.
- Grauer Glatthai, mustelus mustelus, in Spanien als musola lisa bekannt: Wird etwa 1,50 Meter lang und lebt meist in großen Gruppen.