Recht unschön fielen die Testergebnisse der Zeitschrift „Öko-Test“ (Ausgabe 5/2022) aus. Von 19 Produkten schnitt nur ein einziges mit „sehr gut“ ab. Bei den Tests wurde teils eine extrem hohe Belastung mit Mineralöl in bestimmten Olivenölen nachgewiesen, berichtet ruhr24.de. Zusätzlich enttäuschten mehrere Produkte im Geschmack, der mit „ranzig“ und „schlammig“, beschrieben wurde und daher die angegebene Qualitätsklasse „nativ extra“ nicht rechtfertigt.
Wo kommen die Mineralölbestandteile her? Als Eintragsweg vermuten die Verbraucherschützer Schmieröle, mit denen die Oliven schon während der Ernte in Kontakt kommen, etwa Erntemaschinen, die die Oliven vom Baum rütteln. Oder Kettensägen, mit denen Bauern die Bäume während der Ernte zurückschneiden. Auch während der Produktion kommen Oliven mit Maschinen und Förderbändern und damit mit Schmierölen in Kontakt.
Lediglich im „Rapunzel Kreta Olivenöl Nativ extra“ (21,98 Euro pro Liter) wiesen die Öko-Tester kein Mineralöl nach und so schneidet es im Test am besten ab. Zwei weitere schaffen ein „befriedigend“, 16 Produkte (5,19 bis 23,98 Euro pro Liter) allerdings nur „mangelhaft“ und „ungenügend“. Eines des Produkte, welches besonders negativ auffiel und mit „ungenügend“ bewertet wurde, ist das Native Olivenöl Extra von Alnatura. Laut den Angaben von Öko-Test hätte es in dieser Form in Deutschland gar nicht im Verkaufsregal landen dürfen.
Der Geschmack sei „stark ranzig“ und entspreche somit nicht der Qualitätsklasse „nativ extra“. Das Alnatura-Olivenöl gehöre viel mehr in die Güteklasse „lampant“. Gemäß der Definition der Europäische Kommission ist Lampantöl ein „natives Olivenöl von geringerer Qualität“ mit „erheblichen sensorischen Mängeln“ und „ist nicht für die Vermarktung im Einzelhandel bestimmt. Es wird raffiniert und für industrielle Zwecke verwendet“. Immerhin kündigte der Anbieter daraufhin an, die Charge aus dem Verkauf zu nehmen.
Die spanische Behörde für Lebensmittelsicherheit und Ernährung (Agencia Española de Seguridad Alimentaria y Nutrición) hat eine Lebensmittelwarnung herausgegeben, nachdem sie die illegale Vermarktung eines Öls aufgedeckt hat, das als „Olivenöl“ und „Natives Olivenöl extra“ bezeichnet wird, obwohl es das nicht ist. In Wirklichkeit handelt es sich um ein Erzeugnis aus Samen und/oder anderen Ölen pflanzlichen Ursprungs, das nicht vorschriftsgemäß hergestellt, verpackt und vertrieben wird und als für den Verzehr nicht geeignet gilt. In böser Erinnerung bleibt Spaniens größter Lebensmittelskandal mit gepanschten Rapsöl, wo Opfer heute immer noch mit den gesundheitlichen Folgen zu kämpfen haben.
Die Untersuchung in Spanien hat außerdem ergeben, dass das fragliche „Olivenöl“ für den Verzehr nicht sicher ist und gesundheitsschädlich sein könnte, da es von illegalen Anbietern stammt und keine zuverlässige Rückverfolgbarkeit gegeben ist. Wie die spanische Zeitung „La Vanguardia“ berichtet, werden diese unter den folgenden Markennamen vertrieben:
Nichtsdestotrotz, Olivenöl ist ein Naturprodukt, dass in der Regel der Gesundheit dient und kaum wegzudenken in Spaniens Küchen ist, wie es unser gastronomische Reiseführer eindrücklich beweist.