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Löwen und Co. an Costa Blanca: Stiftung nimmt misshandelte Tiere auf

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Von: Christin Peters

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Eine gähende Löwin in ihrem Gehege bei AAP
Rettung für misshandelte Tiere an der Costa Blanca: Elsa und ihr Bruder leben schon fünf Jahre bei AAP in Villena. © Christin Peters

Großkatzen und Primaten werden noch immer illegal gehandelt, gehalten und misshandelt. Die Stiftung AAP rettet verwahrloste Tiere und bringt sie im Hinterland der Costa Blanca in ein besseres Zuhause.

Villena - Illegal gekauft und alles andere als artgerecht gehalten. Dieses Schicksal teilen Löwin Elsa und Bruder Marley mit vielen anderen exotischen Säugetieren weltweit. Bereits als Babys wurden die Löwen von einem Deutschen illegal gekauft und auf seinem Grundstück festgehalten. „Mit etwa sechs Monaten sind sie ausgebrochen und durch den Ort geirrt. Dann wurden wir informiert und haben sie in unsere Obhut genommen“, erzählt in Villena die Pressesprecherin der Stiftung Animal Advocacy and Protection, Berta Alzaga Baixauli. Seither leben die Löwen an der Costa Blanca.

Misshandelte Tiere an der Costa Blanca: Zuhause für Löwen und Primaten

Seit 50 Jahren rettet AAP exotische Säugetiere aus ganz Europa, setzt sich für die Zirkusverbote ein und arbeitet effektiv gegen illegalen Tierhandel und Tierquälerei. Am 14. April 1972 hat das Ehepaar Okko und Riga Reussien in den Niederlanden die Stiftung gegründet. Bereits einige Jahre zuvor nahmen sie vereinzelt Primaten auf und versorgten sie auf eigene Kosten. „2009 wurde die zweite Auffangstation hier in Villena eröffnet, AAP Primadomus. Erst lebten hier nur Primaten, aber 2016 wurden die Großkatzengehege eröffnet“, erzählt Alzaga über den Standort in Spanien.

Heute werden hier Großkatzen und Primaten aus ganz Europa aufgenommen und im besten Fall vermittelt. Erst kürzlich wurden Löwen aus dem Ukraine Krieg gerettet. Das Gelände der Stiftung ist weitläufig, schließlich können Großkatzen und Primaten nicht Tür an Tür leben. Auch die Arten untereinander sind zum Teil getrennt, so haben etwa Elsa und ihr Bruder ihr eigenes Reich. Es gibt keine reguläre Zeit, wie lange die Tiere bei AAP bleiben. Am liebsten will die Stiftung jeden tierischen Bewohner vermitteln. „Wir haben hohe Ansprüche an ein neues Zuhause, und auch die schwierige Vergangenheit der Tiere macht eine Vermittlung oft nicht leicht. Dazu kommt, dass wir überwiegend Paare oder Gruppen vermitteln. So bleiben einige ihr restliches Leben hier“, erzählt Alzaga.

Löwen und Co. an Costa Blanca: Mehr als 100 exotische Tiere aufgenommen

Wenn Tiere gemeinsam gerettet werden, werden sie auch gemeinsam vermittelt. „Ihnen wurde so viel genommen, wir wollen ihr Leben verbessern und ihnen nicht noch mehr nehmen“, sagt Alzaga. Aus diesen Gründen leben Elsa und Marley bereits fünf Jahre in Villena. Primaten werden ausschließlich in Gruppen vermittelt. Die meisten Tiere werden in Tierparks oder Zoos vermittelt, die sorgfältig ausgesucht werden, und auch nach der Vermittlung behält AAP seine Schützlinge im Auge.

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In den letzten 50 Jahren konnte AAP mehr als 4.800 Tiere rehabilitieren und resozialisieren. Derzeit hat die Stiftung 524 exotische Säugetiere in ihrer Obhut, davon leben 415 in den Niederlanden und 109 in Spanien. Elf Tiger, 15 Löwen, sechs Schimpansen und 52 Berberaffen und weitere Tiere, die von 25 Mitarbeitern und 18 Freiwilligen in Spanien versorgt werden müssen. Die Stiftung ist unabhängig und finanziert sich fast ausschließlich aus Spenden. Spender können Schützlinge auch adoptieren und werden im Gegenzug mit exklusiven Infos und Fotos auf den neuesten Stand gebracht. Außerdem können sie, und andere Interessierte, beide Standorte besuchen. Weitere Infos zu AAP, Spenden und Besuchen gibt es auf der Website der Stiftung.

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