Das Ergebnis des Unglücks: zwei Tote, darunter ein Mitarbeiter des Restaurants, zehn Verletzte, von denen sechs „in kritischem Zustand“ in die Krankenhäuser kamen, mit schweren Verbrennungen sowie Rauchgasvergiftungen. Gegenüber „El País“ erklärt eine Augenzeugin, das gegen 23 Uhr ein Kellner mit einem Flambierbrenner, spanisch soplete, hantierte „er lief mit dem flambierten Gericht in der einen und dem Brenner in der anderen durchs Lokal, als er an einer mit künstlichen Pflanzen geschmückten Säule vorbeikam, stand alles in Sekunden in Flammen“. Auch auf Fotos und Videos in den Sozialen Netzwerken taucht die „flambierte Pizza“ immer wieder als besondere Spezialität des Hauses auf.
Ein Feuerwache der Bomberos Madrid liegt keine 300 Meter neben dem Lokal, die Feuerwehr war „binnen weniger Minuten vor Ort“, doch die Flammen breiteten sich so explosionsartig aus, dass die vielen Opfer nicht zu verhindern waren. Ein Kellner habe wohl noch versucht, mit einem Feuerlöscher einzugreifen, hatte aber keine Chance. „Obwohl wir schnell da waren, war bereits überall Rauch. Wir retteten zwölf Personen aus dem Restaurant und haben danach die umliegenden Treppenhäuser inspiziert“ erklärt der Chef der Feuerwacht Carlos Marín. Passanten hätten mit Stühlen und Sonnenschirmen die Scheiben des kleinen und engen Lokals eingeschlagen, um den von den Flammen eingeschlossenen die Flucht zu erleichtern.
„Wir sahen eine Frau mit verkohlten Haaren aus dem Lokal laufen, bald waren die Rettungskräfte da und haben auf der Straße Menschen wiederbelebt, daneben kniete ein Mann und betete“, erzählen Inés und Natalia gegenüber EFE, die zum Zeitpunkt des Feuers am Lokal vorbeikamen. Die Samur-Teams zur Lebensrettung installiertendirekt auf der Straße in windeseile ein Zeltlazarett für die Erstbehandlung, die Brandopfer wurden danach auf verschiedene Spezialkliniken verteilt. Die Behörden prüfen nun, welche Verstöße gegen den Brandschutz vorlagen und wer dafür haftbar zu machen ist, die Polizei hat strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet, die Bewohner der anliegenden Häuser, die kurzzeitig evakuiert wurden, konnten noch in der Nacht in ihre Wohnugnen zurückkehren.
Aus dem Archiv: Vier Tote bei Gasexplosion in Madrid.