Laut der spanischen Seerettung, Salvamento Marítimo, setzte die "Villa de Pitanxo" ab 5.24 Uhr spanische Ortszeit am Dienstag, 15. Februar 2022, zwei Notrufe ab, doch Kontaktaufnahmen seitens der Einsatzzentrale schlugen fehl, niemand antwortete. Kurz nach sechs brach auch das Signal der sogenannten Blue Box für die Ortung ab. Die Seeretter informierten umgehend die nächstgelegenen Schiffe, Fischerkollegen der spanischen "Playa Menduiña Dos" und der "Novo Virgem da Barca" aus Portugal starteten einen Rettungseinsatz. Die spanischen Kollegen konnten die drei Überlebenden an Bord bringen und bargen auch die ersten Leichen, die in ihren Rettungsinseln trieben. Auch die Portugiesen fanden mehrere Seeleute, für die jede Hilfe zu spät kam. Das kanadische Militär beteiligte sich umgehend mit ihren speziellen Seerettungseinheiten sowie Helikoptern und einem Flugzeug an der Suche.
"Ich erinnere mich nicht an eine so große Tragödie", erklärte die Bürgermeisterin von Marín, María Ramallo gegenüber "El País". Die Mehrzahl der Besatzung stammt aus der Provinz Pontevedra und galt als sehr erfahren. Zu dieser Zeit wird in den Gewässern vor Neufundland vor allem nach Kabeljau, Rochen und Heilbutt gefischt.
Das Schiffsunglück vor Kanada ist das schwerste und tödlichste der traditionsreichen galicischen und spanischen Feischereiflotte seit vier Jahrzehnten. Im März 2014 verunglückte die "Santa Ana" vor Asturien, wobei acht Besatzungsmitglieder ertranken. 2007 etranken acht Fischer vor der Küste von Barbate im andalusischen Cádiz, im Oktober 2000 sank die "Arosa", ebenfalls aus dem Hafen Marín" in irischen Gewässern, damals ertranken 12 Fischer und Seeleute. 1991 starben 16 Mann, darunter 14 Spanier, des spanisch-deutschen Bootes Frank-C vor Schottland. 1984 kostete die Havarie der "Montrove" 17 Seeleute vor Las Palmas das Leben und im gleichen Jshr starben 26 Seeleute von der "Islamar III" 15 Meilen vor der Küste von Marokko.
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