Die Dürre dauert in der nordöstlichen Region in Spanien schon 30 Monate an, es gibt in den Aufzeichnungen keine vergleichbare Trockenzeit. In den Ballungsgebieten von Barcelona und Girona sorgt die Regierung sich ernsthaft um das Quellgebiet Ter-Llobregat, dessen Reserven auf 28 Prozent abgesunken sind. Als angespannt gilt die Situation auch im Quellgebiet Fluvià Muga, aus dem 22 Kommunen im Alt Empordà in der Nähe von Girona ihr Wasser beziehen. Und selbst das Flussbecken des Ebro verfügt nur noch über 30 Prozent seiner Reserven.
Trotz Einschränkungen und gebetsmühlenartiger Appelle scheint in der Bürgerschaft keine große Bereitschaft zum Wassersparen zu herrschen. Der Verbrauch liegt drei Prozent über dem Vorjahresniveau. Niemand scheint zu glauben, dass das Wasser abgedreht werden könnte. Der Politik könnte man keinen Vorwurf machen, wenn es soweit kommt. Katalonien investiert seit 2008 Millionen in Entsalzungsanlagen und Wasseraufbereitungsanlagen.
Der niedrige Stand im Ter-Llobregat bewog die Landesregierung, erstmals seit 2008 eine Ausnahmesituation wegen Wassernot zu erklären. Nun erwägt man, den Stausee Sau im Landesinnern von Girona abzupumpen und das Wasser in den benachbarten von Susqueda zu leiten – auch weil der Stand im Sau mit 15 Prozent dermaßen niedrig ist, dass die Behörden fürchten, das wenige verbleibende Wasser könnte durch den Kontakt mit Schlamm unbrauchbar für die Trinkwasserversorgung werden.