Es geht früh los mit den Waldbränden in Spanien 2023. Ein Video-Bericht von EuroNews:
Denn die Infoca-Helden, die ihr Leben riskieren, sind in der Mehrzahl Saisonkräfte, wie Kellner oder Rettungsschwimmer. Es fehle zudem Personal zur Wald- und Flurpflege in den Naturparks sowie klare Vorschriften dazu, wie private Wald- und Grundstücksbesitzer ihre Gründe pflegen müssten, um das Brandrisiko zu senken, zumindest aber die Ausbreitung zu verlangsamen. 70 Prozent der in Spanien 2022 verbrannten Flächen waren in Privatbesitz. Es sind also nicht die Umweltschützer mit ihrer „Verbotskultur“, die den Zunder ansammeln, sondern Grundbesitzer und die Politik. Im Gegenteil, Eccologistas en Acción und Greenpeace mahnen seit Jahren an, dass es nicht damit getan ist, Naturschutzgebiete zu deklarieren, es braucht auch Personal und Geld für die Wald- und Flurpflege zur Brandvorbeugung. Nebenbei betonen sie, „wir sitzen in keiner Regierung, die Entscheidungen trifft“.
Auch die Lebensmittelindustrie, sowohl die in Spanien unantastbare Massentierhaltung als auch die Agrarkonzerne, die unter sterilen Planen das Gemüse für den Norden Europas züchten, werden von den Ökos als Schuldige für das hohe Brandpotential verantwortlich gemacht. Denn das Billigfleisch verdrängte über Jahrzehnte die extensiv Viehzucht, früher fraßen Schafe und Ziegen, sogar Kühe Brandschneisen in die Landschaft. Bauern, deren Gemüse und Obst nicht mehr konkurrenzfähig ist, geben Felder auf, die zuwuchern. Die Landflucht fördert das Brandrisiko.
INFOCA, Andalusiens Waldbrand-Feuerwehr gibt u.a. auf Twitter aktuelle Infos über Waldbrände oder Warnstufen heraus:
Wenn sich diese Entwicklung nebst dem Klimawandel mit seinen unberechenbaren extremen Wetterphänomenen und dem Temperaturanstieg, schon nicht so bald umkehren lässt, müsste die Infoca zumindest in voller Stärke ganzjährig im Einsatz sein, um Prävention betreiben zu können und die Wald- und Grundstückspflege der privaten Eigner zu kontrollieren und notfalls einzufordern. Die Landesregierung muss mehr Geld ausgeben. Auf Unverständnis bei den Einsatzkräften stößt in diesem Zusammenhang auch die aktuelle Ankündigung der Junta, eine neue Notfallzentrale für Waldbrände und andere Naturkatastrophen zu schaffen und diese direkt beim Amt des Ministerpäsidenten in Sevilla anzusiedeln. Die Kräfte zu bündeln sei zwar wünschenswert, doch gebe es diese koordinierten Notfallstrukturen bereits als mobile Kommandostellen dort, wo sie hingehörten, vor Ort bei jedem Brand. Man brauche also mehr Fußsoldaten und weniger „Generäle“, die sich in leuchtende Westen kleiden und für die Medien posieren, so die UGT.
Zum Thema: Der Mensch vergisst schnell, das Waldbrand-Inferno in Spanien 2022 war teilweise apokalyptisch.