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Inferno am Mittelmeer: Waldbrand in Spanien immer noch außer Kontrolle

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Von: Stephan Kippes

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Flammen und Rauch in einem Waldgebiet in Spanien
Der erste Waldbrand 2023 in Spanien brach bei Castellón aus. © Lorena Sopêna/dpa

Kaum hat der Frühling angefangen, brechen die ersten Brände in den trockenen Berggebieten in Spanien aus. Bei Segorbe wütet ein besonders schlimmer Waldbrand.

Update, 30. März: Die Einsatzkräfte, die versuchen, den großen Brand im Nordosten von Spanien zu löschen, bereiten sich sechs Tage nach dem Ausbruch des Feuers bei Segorbe auf einen schwierigen Tag vor. In der betroffenen Region sind für den heutigen 30. März Windböen mit Geschwindigkeiten bis zu 70 Kilometern pro Stunde gemeldet, und die Luftfeuchtigkeit liegt unter 20 Prozent. Dazu kommen erwartete Temperaturen um die 30 Grad. „Der Wind kann dazu führen, dass das Feuer an konkreten Stellen wieder heftig angefacht wird, und sich dort dann schnell ausbreitet“, heißt es in einer Mitteilung der valencianischen Notfallzentrale. Die verbrannte Fläche geben die Einsatzkräfte mit 4.700 Hektar an, heute sind 300 Löschkräfte am Boden im Einsatz, außerdem 17 Hubschrauber und Flugzeuge.

Update, 29. März: Die Wetterlage gewährt den Brandbekämpfern im Berggebiet von Castellón und Teruel eine Atempause. Diese möchte die Feuerwehr nutzen, um noch vor Sonnenuntergang den Waldbrand im Nordosten von Spanien unter Kontrolle zu bekommen und das 55 Quadratkilometer große Areal zu befeuchten. Am morgigen Donnerstag, 30. März, soll der warme Südwestwind vom Poniente zurückkehren, und der könnte mit seinen heftigen Böen das Feuer erneut anfachen. Landesministerpräsident Ximo Puig hält die kommenden zwölf Stunden für entscheidend für die Bekämpfung des Waldbrandes, der über 4.600 Hektar erfasst hat. Rund 200 Bewohner der Ortschaften Villanueva de Viver, La Monzona, Puebla de Arenoso, Los Cantos, Higueras und Pavía konnten unter Begleitschutz der Guardia Civil in ihre Häuser zurückkehren, dürfen ihre Grundstücke allerdings nicht verlassen. Rund 1.600 Personen befinden sich in Notunterkünften.

Waldbrand in Spanien: Feuerwehr weiter im Einsatz

Update, 26. März. Der Feuerwehr ist es am Samstag gelungen, den unkontrollierten Großband von Villanueva de Viver an der Mittelmeerküste von Spanien bezüglich seiner Ausbreitung einzugrenzen. Am heutigen Sonntag sind 18 Löschflugzeuge und über 500 Feuerwehrleute im Einsatz, um den Brand in dem 40 Quadratkilometer großen Wald- und Berggebiet von Teruel und Castellón unter Kontrolle zu bringen. Gestern konnte der Brand bei der als kritisch geltende Landstraße CV-195 zwischen Montán und Montanejos eingedämmt und so verhindert werden, dass die Flammen auf den Naturpark Sierra de Espadán übergreifen können. Auch die Entwicklung an der Flanke in Teruel machte Hoffnung. Die Feuerwehr hatte auch Glück im Unglück, weil nachmittags der Wind drehte und von Levante her feuchte Luft in das Brandgebiet brachte. Heute allerdings könnte abermals der warme Südwestwind von Poniente mit Böen von bis zu 45 Kilometern pro Stunde die Brandbekämpfung erschweren. Es gilt in der ganzen Region Valencia die Warnstufe drei und die Landesregierung Valencia appelliert wegen der hohen Brandgefahr an die Bevölkerung, zu äußerster Vorsicht in den Naturparks. Die Flammen haben bereits eine bewohnte Ortschaft namens La Gracía in Teruel mit acht Häusern vernichtet, wobei dort nur drei Personen permanent in der Aldea wohnen, die wie 1.500 Menschen aus den beiden Provinzen Castellón und Teruel in Sicherheit gebracht worden. 

Waldbrand in den Bergen von Castellón in Spanien.
Der erste große Waldbrand in diesem Jahr wütet bei Castellón. © Lorena Sopêna/dpa

Update, 25. März: Der bei Villanueva de Viver ausgebrochene Waldbrand dehnt sich weiter ohne Kontrolle in einem Gebiet von etwa 40 Kilometern im Landkreis Alto Mijares in der Provinz Castellón und in Teilen der Provinz Teruel aus. Seit Donnerstag sind bereits Wald- und Berggebiete von einer Fläche von 4.000 Hektar verbrannt, etwa 1.500 Menschen aus einem Dutzend Ortschaften mussten ihre Häuser verlassen. Die kritische Flanke befindet sich im Trockenfluss Barranco de la Maimona in der Provinz Castellón, der den Brand zu den Dörfern Montanejos und Montán und damit in den Naturpark der Sierra de Espadán führen könnte. Seit heute 7 Uhr sind 20 Löschflugzeuge Einsatz, die gut 500 Feuerwehrleute haben die ganze Nacht versucht, die Ausbreitung des Brandes zu begrenzen. Als mögliche Brandursache gilt der Funkenschlag aus einer Häckselmaschine.

Erstmeldung, 24. März: Segorbe – Der erste große Waldbrand in Spanien tobt derzeit in den Provinzen Castellón und Teruel und hat bereits über 1.000 Hektar Wald- und Wiesenfläche vernichtet. Mehrere Bergdörfer rund um Segorbe mussten evakuiert und über 800 Menschen in der Kleinstadt nördlich von Sagunto und Castellón in Sicherheit gebracht werden. Der warme Südwestwind vom Poniente her mit Temperaturen von 25 Grad erschwert die Löscharbeiten enorm. Die Landesregierung von Valencia warnt vor der extrem hohen Brandgefahr entlang der ganzen Küste. Es ist der erste große Waldbrand in 2023.

Erster großer Waldbrand in diesem Jahr in Spanien: Mehrere Dörfer bei Segorbe müssen evakuiert werden

Der Waldbrand brach am Donnerstag in einem Berggebiet bei Villanueva de Viver in der Provinz Castellón an der Mittelmeerküste von Spanien aus und hat landschaftlich wertvolle Berg- und Waldgebiete und beliebte Nahausflugsgebiete vernichtet. Angefacht durch die warmen Windböen breitete sich das Feuer schnell und unkontrolliert in den Waldgebieten des Landkreises Alto Mijares aus. Der als Feuer “von hoher Gefahr” eingestufte Brand zwang die Rettungskräfte, die Dörfer Villanueva de Viver, Fuente la Reina, Montanejos, Puebla de Arenoso mit ihren Vororten Los Cantos, Los Calpes und La Monzona sowie die Dörfer La Artejuela mit dem Vorort Arañuel zu evakuieren. Zeitweise brach auch die Stromversorgung in Montán und Montanejos zusammen. Als der Brand sich weiter auf die Nachbarprovinz Teruel ausbreitete, mussten auch die Einwohner von Olba und einige aus San Agustín ihre Wohnungen verlassen.

Landesministerpräsident Ximo Puig fuhr noch Donnerstagnacht in das Krisengebiet nach Barracas. Über 415 Rettungskräfte haben die ganze Nacht gegen die Flammen angekämpft. Auch das Militär hat 74 Soldaten und 19 Fahrzeuge der Katastrophenschutzeinheit UME abgestellt. Seit Freitagmorgen sind 18 Löschflugzeuge im Einsatz. “Wir hoffen, dass wir im Laufe des Tages die Ausbreitung des Feuers eindämmen und den Brand stabilisieren können”, sagte Ministerpräsident Ximo Puig. Die Brandbekämpfung konzentriert sich derzeit auf Montanejos und Umgebung. Die Region Valencia und vor allem die Costa Blanca ist nach den verheerenden Waldbränden im Vall de Ebo aus dem Vorjahr dieser Hinsicht ein gebranntes Kind.

Der Waldbrand bei Segorbe ist der erste große Waldbrand in Spanien in diesem Jahr, aber nicht der einzige. Auch im Norden des Landes, in Kantabrien, brennen mehrere kleinere Feuer, von denen einige aufgrund der Fahrlässigkeit bei landwirtschaftlichen Arbeiten und der Trockenheit ausgebrochen sind. Was den Brand bei Segrobe ausgelöst hat, ist noch nicht bekannt. Die Guardia Civil ermittelt, Auch dort deuten einige erste Hypothesen auf eine fahrlässige Verbrennung von Baumschnitt und Unterholz oder auf eine Fehlfunktion bei Maschinen für landwirtschaftliche Arbeiten nahe des Barranco de Sentenal hin. Bei dem Brandgebiet handelt es sich um ein schwer zugängliches Berggebiet, in dem aufgrund der anhaltenden Trockenheit viel leicht entzündbares Unterholz herum liegt.

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