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Nagelsmann erklärt Cancelo-Auswechslung und mahnt seine Bayern-Stars

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Von: Patrick Mayer, Boris Manz, Florian Schimak, Manuel Bonke

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Der Champions-League-Kracher zwischen dem FC Bayern und PSG stand an! Gesprächsbedarf gab‘s genügend, das war klar. Die Stimmen zum Spiel.

München/Paris – Alle Augen nach Paris! Der FC Bayern trifft im Achtelfinale der Champions League auf die Superstar-Truppe von der Seine.

Zum Auftakt reiste das Team von Trainer Julian Nagelsmann zu PSG, wo man den Grundstein legen wollte für das Weiterkommen. So zumindest der Plan. „Wir wollen ein gutes Ergebnis mit nach München nehmen“, sagte Thomas Müller am Samstag nach dem Sieg über den VfL Bochum: „Dort können wir es dann über die Ziellinie drücken.“

Nagelsmann war auf der Pressekonferenz am Montagabend sehr optimistisch: „Die Mannschaft ist heiß auf das Spiel“, so der Bayern-Coach: „Ich bin mir sehr, sehr sicher, dass wir ein sehr gutes Spiel machen werden.“ Und er sollte sich nicht irren.

In einem intensiven Match siegte der FC Bayern knapp, aber nicht unverdient mit 1:0 (0:0). Den Treffer des Tages erzielte – natürlich – Kingsley Coman in der 53. Minute. Die internationale Presse sah ein „tristes PSG“.

Julian Nagelsmann spricht beim PSG-Spiel mit Leroy Sané.
Julian Nagelsmann spricht beim PSG-Spiel mit Leroy Sané. © IMAGO/Bernd Feil/M.i.S.

Julian Nagelsmann (Trainer, FC Bayern) nach dem Spiel über ...

... seine Einschätzung zur Partie: „Wir haben in den ersten 25 Minuten ein richtig gutes Spiel gemacht. Wir waren etwas überrascht, dass wir so viel den Ball haben. Wir haben PSG nicht so passiv erwartet. Erswar eine erste gute Halbzeit. Auch nach der Pause war es am Anfang richtig gut. Dann war es ein Ritt auf der Rasierklinge, aber es war zwei Mal Abseits, als es gefährlich wurde.“

... die Chancen von PSG: „Es ist natürlich nicht so leicht. Aber man sieht, was hier los ist, wenn Mbappe reinkommt. Benji hat ein starkes Spiel gemacht, schade, dass er das Gelb-Rot bekommt. Aber auch Upamecano und Matthijs de Ligt waren super heute. Coman hat sehr gut nach hinten verteidigt.“

... den Grund für die Auswechslung von Joao Cancelo zur Pause: „Wenn Phonzie auf links durchbricht, haben wir dann nochmal mehr Überzahl. Joao ist nicht so sehr in die Tiefe gekommen. Wir wollten etwas mehr Speed bringen, Phonzie ist doch nochmal drei km/h schneller, aber Joaos Spiel war in Ordnung.“

... seinen CL-Traum, bevor er alt und bucklig wird: „Bissl Buckel habe ich schon, aber ich bin ungeduldig.“ (lacht)

... das 1:0 und die Bedeutung fürs Rückspiel: „Es ist nicht schlecht, aber es heiß nicht allzu viel. Wir sind besser dran als Paris, aber wir können jetzt nicht die Beine hochlegen. Es spielt uns in die Karten, dass Paris jetzt mehr machen muss.“

Jamal Musiala (FC Bayern) nach dem Spiel über ...

... die Vergleiche mit Lionel Messi: „Messi ist ein Weltklassespieler. Aber egal, welcher Vergleich mit Messi, der andere Spieler ist im Vergleich immer ganz weit unten. Deswegen mache ich mir da nicht so viele Gedanken. Ich will einfach nur besser werden.“

... die Einwechslung von Kylian Mbappé: „Wir kennen die Qualitäten von Mbappé. Die ist ähnlich wie Neymar und Messi. Er hat viel Tempo und hat bei PSG für einen neuen Rhythmus gesorgt.“

Yann Sommer (Torwart, FC Bayern) nach dem Spiel über ...

... die Wahrscheinlichkeit auf einen Viertelfinaleinzug nach dem Sieg: „Ein bisschen mehr als vorher. Aber das zweite Spiel in München wird kein Spaziergang. Im erste Durchgang hatten wir die Partie im Griff. Im zweiten Durchgang kam nach dem Wechsel noch etwas mehr Dynamik rein.

... die Halbzeitansprache von Julian Nagelsmann: „Er hat uns ein paar Szenen gezeigt, damit wir noch mehr Druck aufs gegnerische Tor bringen. Aber es ist PSG auf der anderen Seite, aber wir hatten zwei, drei richtige gute Chancen. Es war ein gutes Spiel von uns.“

... sein erstes großes Spiel für den FC Bayern „Ich gewöhne mich an das Spiel, das ich in München habe. Ich habe etwas weniger Arbeit. Wir haben in der Defensive extrem viel weg verteidigt. Aber es ist ein Geschenk für einen Torwart, wenn die Abwehrspieler so stark verteidigen.“

Eric Maxim Choupo-Moting (FC Bayern) nach dem Spiel über...

... die Leistung im Spiel: „Wir hatten auf jeden Fall gute Phasen. Die ersten 25 Minuten waren sehr gut. Auch in der zweiten Halbzeit waren die Anfangsminuten sehr gut. Am Ende war es nochmal bisschen knapp, aber Paris ist eine sehr gute Mannschaft, von daher sind wir sehr happy, dass wir gewonnen haben.“

... den Kontakt zu seinen ehemaligen Kollegen bei PSG: „Der Kontakt ist da, er ist nicht mehr ganz so stark wie vorher. Ich hatte eine schöne Zeit hier. Ich hab mich gut mit den Spielern verstanden. Es ist richtig schön, die zu sehen.“
...über die Mannschaftsleistung: Ich denke, dass jeder gezeigt hat, dass wir gewinnen wollen. Auch als Team. Dass wir die individuelle Qualität haben, wissen wir. Aber wir müssen das alle gemeinsam auf den Platz bringen und von der ersten bis zur letzten Minute kämpfen.

... über seine Chancen: „Leider sind nicht mehr Dinger reingegangen. Einmal hat Donnarumma auch sehr gut gehalten. Aber am Ende ist es das Wichtigste, dass man sich Chancen erarbeitet und dann am Ende auch belohnt.“
...über den Einfluss von Kylian Mbappe nach seiner Einwechslung: „Zum einen, was für eine Euphorie im Stadion losging, das pusht natürlich die Mannschaft. Außerdem hat Kylian enorme Qualitäten. Er ist enorm schnell, technisch sehr gut und sowas ist natürlich gefährlich.“

... über Stimmung in der Mannschaft nach dem Sieg: „Wir wissen, dass erst die Hälfte der Arbeit getan ist. Das wird ein anderes Spiel in München werden. Wir sind happy, dass wir so eine Mannschaftsleistung gezeigt haben.“

... über die Ausgangslage für das Rückspiel: „Wir fangen wieder bei Null an, ehrlich gesagt. 1:0 hat nichts zu bedeuten. Es ist eine gute Ausgangsposition, aber wir wollen wir das Weiterkommen zu Hause klar machen.“

Julian Nagelsmann lässt Thomas Müller (r.) gegen PSG auf der Bank.
Julian Nagelsmann lässt Thomas Müller (r.) gegen PSG auf der Bank. © IMAGO / Revierfoto/ Philippe Ruiz

Wir fassen für Sie die Stimmen von Amazon Prime Video und aus der Mixed Zone im Pariser Prinzenpark zusammen.

Julian Nagelsmann (Trainer, FC Bayern) vor dem Spiel über ...

... Jamal Musiala, der an Messi erinnert: „Er hat schon viele Bewegungen, die man bei Messi auch schon gesehen hat. Er ist ein außergewöhnliches Talent. Vor allem dieses Jahr spielt er konstant auf hohem Niveau. Ich bin absolut zufrieden mit ihm. Er wird ein Weltstar werden, wenn er es nicht schon ist.“

... die Wunderheilung von Kylian Mbappé: „Ich habe damit gerechnet, weil es kein genaues Vereins-Statement zu lesen war. Ich hab‘s ein bisschen versucht, es vorherzusagen. Wir sind nicht davon ausgegangen, dass er nicht beginnt, sondern, dass er im Laufe des Spiels reinkommt und dann etwaige Räume nutzen kann.“

... die Taktik gegen PSG: „Wir wissen nicht hundertprozentig, was Paris macht. Wir wollen die Schwächen von Paris offenlegen. Sie spielen mit viel Risiko hinten raus spielen, aber sie haben große Qualität. Aber mann kan sie zu Fehlern zwingen.“

... den Bankplatz von Thomas Müller: „Wir haben lange diskutiert. Aber es war eher eine Entscheidung pro Choupo, für einen klassischen Stürmer. Dahinter wollte ich Jamal haben. Thomas hatte zuletzt das Momentum auf seiner Seite. Daher war es kein angenehmes Gespräch, aber er hat es professionell aufgefasst. Aber ich bin mir sicher, dass er, wenn er reinkommt – und das wird er zu einer hohen Prozentzahl – eine starke Leistung bringt.“

... die Leistung, die heute kommen muss, damit es langt: „Wir haben vor Weihnachten gute Spiele gemacht. Im Pokal in der ersten Hälfte haben wir eine starke Leistung gebracht, die heute auch reichen würde. Wir alle müssen liefern. Ich mache mir selber den Druck.

... die Motivation vor dem Spiel: „Wir haben eine herausragende Mannschaft, die Jungs brennen alle. Die Jungs wollen zeigen, dass wir zur Benchmark in Europa gehören.“

... seine Karriere und ob er gerne mit Mbappé und Messi auf dem Platz gestanden hätte: „Ja nee, das hätte nicht gereicht. Also nicht nur ‚nicht ganz‘, sondern absolut nicht.“ (lacht)

Oliver Kahn vor dem Spiel gegen PSG auf der Tribüne neben dem UEFA- und dem PSG-Boss.
Oliver Kahn vor dem Spiel gegen PSG auf der Tribüne neben dem UEFA- und dem PSG-Boss. © IMAGO / Matthias Koch

Oliver Kahn (Vorstandsvorsitzender, FC Bayern) vor dem Spiel über ...

… das Spiel gegen das Starensemble von Paris: „Davon träumst du als Spieler, das sind die ganz großen Spiele. In so einem Spiel muss ich als Spieler nicht so groß nachdenken. Wenn es jetzt da nicht passiert, wird es schwierig.“

… einen möglichen Einsatz von Kylian Mbappé: „Ich sehe das relativ gelassen. Was wollen wir alle sehen? Wir wollen die besten Spieler auf dem Platz sehen und uns mit den besten messen. Es war ein bisschen Theater im Vorfeld, aber ganz auf den Kopf gefallen sind wir auch nicht. Wir sind gehen davon, dass er irgendwann reinkommen wird.“

... den Druck auf Julian Nagelsmann: „Es ist ja jetzt eine sehr starke Zuspitzung auf Julian Nagelsmann. Aber ich glaube, wir alle beim FC Bayern wollen diesen Erfolg. Alle hier beim FC Bayern stehen unter einem gewissen Druck. Die Spieler möchten abliefern. Der Trainer möchte abliefern. Unsere Fans erwarten von uns, dass wir ein großes Spiel machen. Das alles auf den Trainer zuzuspitzen, das ist ein bisschen übertrieben.“

... die Unruhen zuletzt: „Es ist ja auch bei Bayern München die Frage danach, was willst du haben. Willst du zu viel Harmonie haben oder zu viel Ruhe? Oder ist ein bisschen Reiz vielleicht nichts Verkehrtes? Seitdem wir diese ‚Reize‘ haben, haben wir jedes Spiel gewonnen. Wir haben beim FC Bayern ja jetzt ein bisschen Unruhe und das meine ich mit ‚Reize‘. Wenn es beim FC Bayern zu harmonisch ist: Ist das dann das, was wir in solchen Momenten brauchen? Es geht hier und heute darum zu explodieren! Alles abzurufen, was drin ist! Und da muss man schon bei den Spielern bestimmte Themen setzen, bestimmte Reize setzen.“

...die Erwartung an die Spieler: „Ich glaube, es ist jetzt alles diskutiert worden. Ich erwarte einfach, dass die Jungs alles auspacken, was sie drin haben und auch ein vernünftiges, gutes Ergebnis erzielen.“

Mario Gomez kann nicht verstehen, warum Thomas Müller gegen PSG nicht von Beginn an spielt.
Mario Gomez kann nicht verstehen, warum Thomas Müller gegen PSG nicht von Beginn an spielt. © IMAGO/Revierfoto

Mario Gomez (Experte bei Amazon Prime Video) vor dem Spiel über...

... die FCB-Aufstellung ohne Thomas Müller: „Julian wird sich was dabei gedacht haben. Ich bin ein zu großer Thomas-Müller-Fan. Es ist nicht immer nur das, was auf dem Platz zu sehen ist. Sondern auch das, was er für eine Mannschaft bedeutet. Thomas war der Spieler, der den meisten Impact in meiner Karriere auf eine Truppe hatte. Er war der zweite Coach. Oder manchmal dann auch der erste Coach, wenn der Coach nicht mehr weiter wusste. Das ist ein sehr, sehr wichtiges Element in solchen Spielen. Aber wenn man sich dann die Aufstellung der Bayern anschaut und Musiala und Sané sieht, dann ist das ein geringes Problem.“

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