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Disqualifikation nach Ausraster: Tennis-Star drischt auf Schiedsrichterstuhl ein

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Von: Christoph Wutz

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Tennis-Ass Mikael Ymer sorgt für gewöhnlich sportlich für Schlagzeilen. Jetzt sorgt er allerdings mit seinem Gemüt für Aufsehen – im negativen Sinne.

Lyon – Da im Tennis Sieg und Niederlage meist eng beieinander liegen, ist die Zündschnur der Spieler oft kurz. Nicht selten muss dann der Schläger hinhalten, wenn die Akteure ihrer Wut freien Lauf lassen. So auch kürzlich bei Mikael Ymer. Der schwedische Profi rastete nach einem verlorenen Ballwechsel beim ATP-Turnier in Lyon völlig aus und zertrümmerte seinen Schläger. Doch nicht nur das: Er tobte sich dabei am Schiedsrichterstuhl aus – mit drastischen Folgen.

Mikael Ymer:
Geboren:9. September 1998 in Skövde (Schweden)
Profi seit:2015
Größter Erfolg:Sieg im Doppel beim ATP-Turnier in Stockholm 2016 (mit seinem Bruder Elias)
Weltranglisten-Platzierung:53. (Stand: 22. Mai 2023)

Tennis-Spieler Ymer lässt seine Wut am Schiedsrichterstuhl aus und zertrümmert seinen Schläger

Beim ATP-Turnier in Lyon kurz vor Beginn der French Open verlor der Schwede beim Stand von 6:5 nach Sätzen kurz nach einem verlorenen Spiel die Fassung. Während sein Gegner Arthur Fils den Spielgewinn, der zugleich ein Break bedeutete, unter tosendem Beifall der Zuschauer bejubelte, brannte Ymer eine Sicherung durch.

Er stapfte wütend in Richtung des Stuhlschiedsrichters Rogerio Santos und machte kurzen Prozess. Mit zwei harten Hieben zerlegte er seinen Schläger und hämmerte obendrein ein Loch in die Stuhlverkleidung. Anschließend warf er den übriggebliebenen Griff seines Schlägers teilnahmslos auf den Platz und setzte sich auf seine Bank. Das französische Publikum kommentierte den zornigen Auftritt des 24-Jährigen mit Pfiffen und Buhrufen.

Mikael Ymer platzte beim ATP-Turnier in Lyon der Kragen.
Mikael Ymer platzte beim ATP-Turnier in Lyon der Kragen. © Imago / PanoramiC / Screenshot: TennisTV/Twitter

Vor Ausraster: hitzige Diskussion von Tennis-Ass Ymer mit dem Stuhlschiedsrichter

Grund für Ymers Wutausbruch war ein Ballwechsel, der kurz zuvor beim Stand von 5:5 und 30:30 im ersten Satz stattgefunden hatte. Dabei hatte sein Kontrahent Fils den Ball wohl ins Aus bugsiert, es war jedoch kein Out-Call erfolgt. Anschließend lief das Match weiter und der etwas irritierte Ymer schlug mit seinem nächsten Treffer ebenfalls über die gegnerische Linie – Punkt für Fils.

Daraufhin hatte der Schwede mit dem Stuhlschiedsrichter Santos diskutiert, der darauf bestanden hatte, „den Ball auf die Linie springen“ gesehen zu haben und die Entscheidung der Linienrichter nicht overrulen wollte. Anschließend hatte der Weltranglisten-53. Santos mehrmals vergeblich aufgefordert, von seinem Sitz herunterzukommen und ihm die Stelle auf der Linie zu zeigen, auf der der Ball aufgekommen sei. Schon dabei war Ymer fassungslos gewesen: „Ich habe das noch nie erlebt, dass ein Schiedsrichter sagte, er komme nicht herunter, um die Stelle zu überprüfen.“

Die Vorgeschichte zum Ausbruch von Tennis-Star Ymer im Video:

Schwedischer Tennis-Profi Ymer nach Wutanfall beim Turnier in Lyon disqualifiziert

Der Referee hatte sich jedoch fortan weiterhin geweigert, der Bitte des Schweden nachzukommen, und plötzlich insistiert, im entscheidenden Moment auf die andere Seite des Spielfelds geblickt zu haben, sodass das Match wieder aufgenommen worden war.

Lange dauerte dieses in der Folge aber nicht mehr. Nach Ymers Wutanfall kurze Zeit später disqualifizierte Oberschiedsrichter Stéphane Crétois den Schweden. „Sie lassen mir keine Wahl“, bedauerte der Verantwortliche die Entscheidung dennoch. Nun erwarten ihn wohl weitere Konsequenzen. Alexander Zverev war nach einem ähnlichen Ausraster im Februar 2022 beim Turnier in Acapulco mit einer Geldstrafe und einer Sperre von acht Monaten auf Bewährung belegt worden.

Für Schlagzeilen im Tennis-Kosmos sorgte abgesehen vom rasenden Schweden zuletzt Sandspezialist Rafael Nadal, der sein Karriereende ankündigte. (wuc)

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