Müller reißt am DAZN-Mikro Witz - und will Bayern-Kollegen „nachsitzen lassen“

Thomas Müller hat nach dem Bayern-Sieg gegen Union gut lachen. Trainer Julian Nagelsmann erzählt von mehreren Aussprachen in München. Die Stimmen zum Spiel gegen Berlin.
München – Spitzenspiel am Sonntagabend: Der FC Bayern gewinnt gegen Union Berlin (3:0). Wir fassen für Sie die Stimmen von DAZN und aus der Mixed Zone zusammen.
Julian Nagelsmann (Trainer des FC Bayern) nach dem Spiel über ...
... die Leistung gegen Union Berlin: „Tabellarisch ist noch nichts entschieden. Aber die Art und Weise ist schon ein Gradmesser. Wir waren in allen Bereichen überlegen, haben neun oder zehn Hundertprozentige herausgespielt. Generell ist Union eine Mannschaft, die wenige Torchancen kassiert. Heute haben sie zehn oder elf Hundertprozentige kassiert. Das haben wir schon gut gespielt.“
... die Führung durch Eric Maxim Choupo-Moting: „Wenn fünf, sechs Spieler von uns in der Box sind, wird es schwer, das zu verteidigen. Union hat immer sehr viele Spieler in der Box. Du musst dann leider auch viele Spieler in die Box bringen, um torgefährlich zu werden.“
... Aussprachen unter der Woche: „Die Jungs haben sehr gut trainiert. Alle haben sich zusammengesetzt und wir haben ein paar Dinge diskutiert. Besprechungen verschiedenster Art gehabt. Auch neben dem Platz ist diese Woche bisschen was passiert. Weil wir selber wenig Lust haben, dass so viel Theater drumherum ist. Es ging darum, unserem Anspruch gerecht zu werden. Für jeden Spieler darum, zu wissen, was es heißt Bayern-München-Spieler zu sein. Für jedes Trainermitglied genau das Gleiche. Es gab einen Team-Abend, bei dem die Mannschaft besprochen hat, was sie wollen. Ich glaube, dass das heute Früchte getragen hat.“
Auch neben dem Platz ist diese Woche bisschen was passiert. Weil wir selber wenig Lust haben, dass so viel Theater drumherum ist.
Thomas Müller (FC Bayern) nach dem Spiel über ...
... seine vergeben Großchance zu Spielbeginn: „Ich war aktiv. Aber ich war auch in der Bringschuld. Wer nach drei Minuten so ein Ding liegen lässt. Da darfst du nicht den Sand in den Kopf stecken und musst weitermachen. Da muss ich mit Phonzie Davies nachsitzen, was Torabschlüsse betrifft.“
... die Leistung der Bayern: „Ich habe ein tolles Spiel gesehen. Vor allem sieht man, wie wir uns freigelaufen haben. (...) Das ist die Aktivität, die wir brauchen, damit wir unser Spiel aufziehen können. Wir hatten gute Kombinationen, waren immer eklig und aggressiv im Zweikampf. (...) Es hat mir selber Spaß gemacht, in vielen Aktionen dabei gewesen zu sein. Es war ein gutes Spiel.“
... den neuen Druck an der Tabellenspitze der Bundesliga: „Wir waren vor Spielbeginn heute nicht mehr Tabellenführer. Dementsprechend muss was passieren. Das war ein guter erster Schritt. Wir müssen jede Woche wieder liefern, wenn es in den Englischen Wochen richtig um die Wurst geht, musst du alle drei Tage liefern. Ich bin froh, dass wir diesen Schritt gegangen sind. Gegen Union musst du erstmal so ein Spiel hinlegen. Aber in der Art und Weise, wie wir Fußball spielen wollen, war das schon gut heute.“
... seine frühe Auswechslung in Gladbach: „Dass mir das keinen Spaß gemacht hat, ist klar. Das hätte aber keinem Spieler Spaß gemacht, dass er da runtermuss. Das war kein großes Thema. Der Trainer hat entschieden. Natürlich hat jeder Spieler das Gefühl, ich auch, dass er der Mannschaft was geben kann, um das Spiel zu gewinnen. Aber er hat die Entscheidung getroffen und weiter geht es. Es geht darum, dass jeder im Sinne der Mannschaft Entscheidung, die hart sind, schluckt und die Reaktion am nächsten Tag im Training zeigt. Und sich nicht groß aufspielt.“

Oliver Kahn (Vorstandsboss des FC Bayern) nach dem Spiel über ...
... den Titelkampf in der Bundesliga: „Dortmund hatte sich ja für 24 Stunden auf Platz eins gespielt. Es ist wichtig, dass wir auf Platz eins bleiben. Für alles. Für das Selbstvertrauen. Es wird vielleicht nicht eine Saison, in der wir am Ende viel Abstand hatten und klar Deutscher Meister geworden sind. Das ist eine Herausforderung. Da trennt sich die Spreu vom Weizen. Da immer an der Spitze zu bleiben, ist für die Jungs natürlich auch eine große Herausforderung.“
... die Form und Gier der Bayern: „Man muss ja nur auf die Bundesliga-Tabelle schauen. Das ist alles sehr eng beieinander. Jetzt müssen wir beginnen. Jetzt können wir uns sowas wie in Gladbach oder die drei Unentschieden zu Beginn des Jahres nicht mehr erlauben. Wenn es eng wird, zeigen sich die Spieler, die die Verantwortung übernehmen. Und das ist vom Gefühl her im Moment noch etwas anders als es die letzten Saisons war. Wir hatten immer einen gewissen Vorsprung, ein gewisses Polster. Das gibt es jetzt nicht mehr. Vielleicht ist es aber insgesamt gar nicht so schlecht. Vor allem, wenn jetzt das Spiel gegen Paris kommt. Es ist gut, wenn du in allen Wettbewerben fighten und kämpfen musst, wenn du dranbleiben musst, weil das einfach die Spannung in allen Wettbewerben erhöht.“
... den Teamabend der Bayern-Mannschaft am Freitag in Grünwald: „Natürlich gehören solche Dinge dazu. Dass die Mannschaft auch mal eine Eigeninitiative ergreift. Solche Momente sind wichtig, dass man sich auch mal zusammensetzt und im Mannschaftskreis auch mal die Meinung sagt. Dinge auch ausräumen kann. Das sind kleine, aber wichtige Momente, die zum Schluss ein Mosaikstein für Erfolg sein können.“
... die jüngste Unruhe bei den Münchnern: „Was heißt Störfeuer. Beim FC Bayern gibt es immer ‚Störfeuer‘. Das ist nichts Außergewöhnliches. Und ich habe ja schon gesagt: So ein bisschen Reibung ist auch nicht schlecht. Wenn wir hier alle einen auf Harmonie machen, das ist auch immer erlaubt. Hollywood ist das nicht. Das sind einfach die Geräusche, die es beim FC Bayern immer gibt. Zum Schluss ziehen wir einen Strich drunter und schauen mer mal, wo wir dann sportlich stehen.“
Beim FC Bayern gibt es immer ‚Störfeuer‘. Das ist nichts Außergewöhnliches. Ich habe ja schon gesagt: So ein bisschen Reibung ist nicht schlecht.
... Thomas Müller: „Er ist mit seiner Riesen-Erfahrung natürlich ein wichtiger Faktor. Auch heute wieder in vielen Momenten, wo er lautstark führt. Das fand ich heute gut. Auch in der Abwehr, in der man sich gegenseitig lautstark geholfen hat und sich gegenseitig bei guten Aktionen abgeklatscht hat. Das sind so kleine, wichtige Momente. Jetzt muss die Stimmung in der Mannschaft entstehen, den Kampf um die deutsche Meisterschaft anzunehmen. Das Spiel in Stuttgart wird sicher auch nicht einfach. Jetzt diese Spannung, diesen Fokus hochzuhalten. Jetzt kommt eine Entscheidung nach der anderen. Der FC Bayern war immer besonders gut in diesen Momenten. Und das wollen wir auch bleiben.“
... den vielleicht ärgsten Konkurrenten um die Schale, Borussia Dortmund: „Im Moment spricht da sehr, sehr viel dafür. Sie haben jetzt jedes Spiel, was sie nach der Vorrunde gespielt haben, gewonnen. Sie sind sehr gut drauf. Wir sind gewarnt.“

Julian Nagelsmann (Trainer des FC Bayern) vor dem Spiel über ...
... die Bedeutung des Spiels gegen Union Berlin: „Nicht vorentscheidend. Aber es ist wichtig. Wir wollen nach unserem Spiel wieder Tabellenführer sein. Wir entscheiden die Meisterschaft nicht heute. Aber trotzdem wäre eine Niederlage nicht gut.“
... seine Entscheidung für eine Viererkette: „Es ist unterschiedlich, wie hoch wir verteidigen. Generell können wir aus der Viererkette besser gegen Union pressen. (...) Union wird eher tief verteidigen und auf Konter ausgelegt, mit dem Spiel gegen Ajax im Gepäck.“
... seinen Entschluss für Josip Stanisic und gegen Joao Cancelo in der Startelf: „Wir müssen auf Upa verzichten, brauchten noch einen Verteidiger auf dieser Position, Stani hat gut trainiert, einen guten Eindruck gemacht und sich reingefuchst auf dieser Position. Mit Joao wäre es etwas offensiv. So haben wir etwas in der Hinterhand. (...) Union hat Stärken bei Standards offensiv und Schwächen bei Standards defensiv. Das kommt noch dazu.“
... seine Startelf-Garantie für Thomas Müller: „Wir wollen für die nächsten Spiele an einer Achse festhalten, und da ist Thomas ein Teil davon.“
Im Video: Nach Strafe – Bayern-Trainer Nagelsmann will emotional bleiben
Hasan Salihamidzic (Sportvorstand des FC Bayern) vor dem Spiel über ...
... die Partie gegen Union Berlin: „Wir schauen erstmal auf uns. Das ist heute wirklich ein sehr, sehr wichtiges Spiel für uns. Wir sind ein wenig angespannt, spielen gegen einen sehr, sehr guten Gegner.“
... die neue Spannung an der Bundesliga-Spitze: „Als ich gespielt habe, war es immer enger. Man ist dran gewöhnt, dass der FC Bayern viele Punkte Vorsprung hat. Wir haben im zweiten Teil der Saison Punkte liegen gelassen. Angefangen mit den drei Unentschieden. Letzte Woche haben wir in Gladbach nach einer Roten Karte verloren, die keine Rote Karte war. Heute müssen wir es besser machen. (...) Wenn wir unsere Spiele gewinnen, haben wir es immer noch in der Hand.“
... die These von Didi Hamann, der FC Bayern habe ein Disziplinproblem: „Wir haben keine Zeit, uns darüber zu unterhalten. Freut euch auf das Spiel.“
... die Nachfrage nach Hamanns Aussage: „Ich beschäftige mich mit sowas vor einem wichtigen Spiel nicht. Es sind zehn Minuten vor dem Spiel. Was Didi Hamann sagt – er ist wie Sandro (Wagner, d. Red.) Experte. Sie müssen was sagen. Wir haben das intern geklärt. Macht euch da keine Sorgen. Wir hatten eine sehr gute Trainingswoche. Die Trainer haben die Mannschaft sehr gut vorbereitet. Hoffen wir, dass wir danach wieder Erster sind.“
Das ist heute wirklich ein sehr, sehr wichtiges Spiel für uns. Wir sind ein wenig angespannt.
Urs Fischer (Trainer von Union Berlin) vor dem Spiel über ...
... die Erfolge der Berliner in den vergangenen Wochen und Monaten: „Du kommst nicht dazu, dich zu kneifen, weil zwei, drei Tage später die nächste Aufgabe ansteht. Deswegen bin ich ganz glücklich, mich nicht kneifen zu müssen. Ajax aus dem Europapokal zu werfen, ist nichts Alltägliches.“
... die Herangehensweise gegen den FC Bayern: „Es geht darum, sich kein Alibi zu schaffen. Es waren zwei harte Woche, jetzt mit dem nächsten Highlight hier in München. Die Resultate geben Selbstvertrauen, dass du mental für die nächste Aufgabe vorbereitet bist.“
... Vorgaben gegen München: „Die totale Bereitschaft an den Tag zu legen. Nicht nur im Spiel gegen den Ball, sondern auch im Spiel mit dem Ball. Wir werden Phasen haben, die wir überstehen müssen. Wir werden aber auch Phasen haben, in denen wir den Ball haben.“
(pm)