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USK kürt Xbox als sichere Konsole für Kids – „Gütesiegel für den deutschen Jugendschutz“

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Von: Joost Rademacher

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Elisabeth Secker (USK) und Thomas Kowollik (Microsoft) erklären, was das Zertifikat für die Xbox bedeutet und wie Eltern ihre Kinder im Gaming schützen können.

Hamburg – Die Xbox hat für einen Meilenstein im Jugendschutz gesorgt. Als erste Konsole mit integriertem Webbrowser hat sie von der USK eine Zertifizierung für ihre Jugendschutzsysteme erhalten. Die Prüfung kam im Zuge einer Partnerschaft zwischen Microsoft und der USK zustande. Elisabeth Secker (Geschäftsführerin der USK) und Thomas Kowollik (Vice President Consumer Business Microsoft EMEA) haben mit ingame.de über die Prüfung der Xbox, die Bedeutung des Zertifikats und Tipps für besseren Jugendschutz im Gaming gesprochen.

Name des UnternehmensMicrosoft
Gründung4. April 1975
HauptsitzRedmond, Washington
CEOSatya Nadella
Jahresumsatz168 Milliarden USD (2021)
GründerBill Gates, Paul Allen

USK und Microsoft im Interview: „Für uns war klar, dass wir uns an die Experten halten“

Gaming ist lange nicht mehr das unterschätzte Hobby der Außenseiter. Fotorealismus wird zunehmend zu einem erreichbaren Ziel, unter den Kids ist mit Fortnite ein Shooter, ein früher fast schon verteufeltes Genre, das beliebteste Spiel. Entsprechend muss der Jugendschutz mit diesen Entwicklungen, vor allem mit dem des Online-Gaming, mithalten. So werden inzwischen nicht mehr nur einzelne Spiele von der USK geprüft, auch Spielkonsolen und ihre Jugendschutz-Maßnahmen fallen unter die Lupe der Prüfstelle.

Wir haben in Deutschland die strengsten Jugendschutzregeln weltweit“, erklärt Elisabeth Secker. „Da gehört es gesetzlich mit dazu, dass es tatsächlich möglich ist, bei der USK ein ganzes Jugendschutzssystem, wie das der Xbox, einzureichen und prüfen zu lassen (...) das haben wir gemeinsam mit Microsoft getan.“

Elisabeth Secker und Thomas Kowollik im Interview
USK kürt Xbox als sichere Konsole für Kids – „Gütesiegel für den deutschen Jugendschutz“ © Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle/Microsoft/Helen Nicolai Business Portraits/Alex Schelbert (Montage)

Microsoft ist selbst seit Jahren ein eingetragenes Mitglied der USK. Das bedeutet, dass das Unternehmen sich innerhalb seiner Online-Angebote jugendschutzkonform verhält. „Das hat mal begonnen mit der Verwendung der USK-Einstufung für alle Spiele auf der Xbox“ meint Thomas Kowollik. Weiter erklärt er, dass man in vergangenen Jahren überlegt habe, wie man den Jugendschutz auf den Konsolen besser durchsetzen könne – mit Xbox wolle man eine Plattform darstellen, die möglichst sicher und gleichzeitig zugänglich und inklusiv ist. „Deshalb war für uns natürlich ganz klar, dass wir uns da einfach an die Experten halten.

USK und Microsoft im Interview: Vier Faktoren für guten Jugendschutz auf der Xbox

Wie genau stellt sich ein gutes Jugendschutzsystem auf einer Konsole also dar? Elisabeth Secker erklärt, worauf es dabei ankommt und wie es für Eltern und Kinder nützlich sein kann:

Worum es bei dieser Ankerkennung auch geht, ist, dass Kinder und Jugendliche eine sichere Spielumgebung haben. Das ist eigentlich das wichtigste, dass entsprechend auf der Plattform auf altersgerechte Inhalte zugegriffen werden kann. Dass Eltern auch die Entscheidungsfreiheit in den Familien haben, zu sagen „ich habe einen 10-jährigen zu Hause und ich habe einen 14-jährigen zu Hause und ich möchte entsprechend auch je nach Kind und Alter, dass nur Inhalte wahrgenommen werden, die auch altersgerecht sind.“ Da setzt dieser Gedanke der technischen Jugendschutzsysteme an.

Elisabeth Secker, Geschäftsführerin USK

Im genauen Fall der Xbox nennt Thomas Kowollik vier verschiedene Bereiche, in denen Microsoft sich mit Maßnahmen für besseren Jugendschutz auseinandergesetzt hat: Inhalte, Bildschirmzeit, Transaktionen und Datenschutz. Eltern sollte es also möglich sein, Einstellungen für die Art der Inhalte zu treffen und wie lange sie diese Inhalte konsumieren dürfen. Außerdem sollten Eltern festlegen können, ob und wie die Kinder Geld ausgeben oder ihre persönlichen Daten preisgeben können.

Aber es bringt nichts, wenn es für Eltern eine große Anstrengung wäre, das entsprechend einzustellen. Deshalb sind wir stolz auf die Xbox Family Settings App, die auf iOS und Android einfach nutzbar ist und das kann man mit ein paar Klicks einstellen und auch das Nutzungsverhalten darüber tracken...

Thomas Kowollik, General Manager DACH Consumer Channel Sales & Marketing von Microsoft

Zertifikate von der USK haben in der Vergangenheit auch schon andere Konsolen erhalten. Was die Xbox in dieser Hinsicht aber einzigartig macht, ist, dass sie die erste Konsole mit integriertem, frei zugänglichen Webbrowser ist, die von der USK zertifiziert wurde. Dennoch liegt ein sogenanntes „geschlossenes System“ vor: Alle Inhalte innerhalb des Xbox-Kosmos sind an die Standards der USK gebunden und können dieses System nicht ohne weiteres verlassen.

Gerade weil ein Webbrowser die Online-Kapazitäten einer Konsole exponentiell vergrößert, müssen auch die Jugendschutzmaßnahmen umfangreicher ausfallen. In dieser Hinsicht gilt das Zertifikat der Xbox durch die USK als Meilenstein. Secker selbst sieht die Zertifizierung weiter als „Gütesiegel für den deutschen Jugendschutz, aber vor allem auch für die Xbox, dass sie den entsprechend hohen Standards gerecht wird“.

USK und Microsoft im Interview: Die Zukunft des Jugendschutzes und Tipps für Eltern

Für den Moment arbeite man bei Microsoft weiter daran, die bisherigen Maßnahmen weiter so umzusetzen, dass sie für jeden verständlich werden, meint Thomas Kowollik. Die nächsten großen Schritte für den Jugendschutz liegen in seinen Augen aber nicht in weiteren Maßnahmen, gerade weil Deutschland bereits eine starke Vorreiterrolle vertritt. Vielmehr sieht er den nächsten Schritt darin, die Mittel und Wege der Xbox zum Jugendschutz auch weltweit verfügbar zu machen.

Wir glauben, dass der Jugendschutz, egal ob er vielleicht mal von der Gesellschaft oder dem Gesetz heraus eingefordert wird oder nicht, etwas ist, was eigentlich in jedem Land gleichermaßen von Interesse sein sollte.

Thomas Kowollik

Für alle, die selbst noch nach Impulsen suchen, ihre Kinder im Netz oder beim Gaming besser zu schützen und ein einfacheres Leben als Eltern zu haben, können Secker und Kowollik noch ein paar Tipps auf den Weg geben. Allen voran wäre der erste und einfachste Weg für Eltern, die Faszination hinter Gaming zu verstehen und bestenfalls zu teilen. „Gemeinsam mit den Kindern zu schauen, was fasziniert dich an dem Spiel, was findest du irgendwie toll? Am besten auch einfach mal gemeinsam zu spielen. Da können ganz viele Risiken auch abgebaut werden. Der Dialog wird möglich“ meint Secker.

Meilenstein im Jugendschutz: Xbox überflügelt PS5 und Nintendo Switch
Meilenstein im Jugendschutz: Xbox erhält Zertifikat von der USK © USK/Microsoft

Thomas Kowollik ergänzt „Es ist trotzdem noch interessant, wie viele Vorbehalte es gibt, obwohl Milliarden Gamer*innen auf der Welt unterwegs sind.“ Dazu führt der Marketing-Manager von Microsoft weiter an, Eltern könnten sich im Netz jederzeit vor Kaufentscheidungen informieren. Die nötigen Informationen zu einem Spiel seien frei zugänglich und dabei könnten sie auch die Kinder mit einbeziehen. Zum Schluss fügt Kowollick einen letzten Tipp hinzu: „Xbox spielen! Wir sind stolz auf die Plattform, die wir haben und was wir diesbezüglich auch jetzt schon erreicht haben und [Jugendschutz] bleibt ein Fokusthema für uns.

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